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NFL Week 3 Recaps: Highlights, Ergebnisse und alle Infos zu Woche 3

Von Jan Dafeld
Die Los Angeles Rams haben den Buccaneers die erste Niederlage beigebracht.
© getty

Die Rams bleiben nach überzeugenden Sieg über die Buccaneers auch in Woche 3 ungeschlagen. Derweil sorgt Justin Tucker für einen neuen NFL-Rekord. Die Vikings schocken die Seahawks und Los Angeles Chargers setzen ein Ausrufezeichen gegen die Kansas City Chiefs.

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Den kompletten Sonntag gibt es sowohl in der deutschen Konferenz ENDZN als auch in der Original-Konferenz NFL RedZone live auf DAZN. Los geht es jeden Sonntag ab 19 Uhr live.

Das Spiel der Woche

Los Angeles Rams (3-0) - Tampa Bay Buccaneers (2-1)

Ergebnis: 34:24 (0:0, 14:7, 17:10, 3:7) BOXSCORE

  • Nun hat es auch den Titelverteidiger erwischt! Die Bucs haben erstmals nach zehn Siegen wieder verloren, sodass auch ihre Chance auf eine perfekte Saison erloschen ist.

  • Die Rams wiederum bleiben ungeschlagen und bauten dabei eine beeindruckende Serie aus: Seit Sean McVay das Team 2017 übernommen hat, sind die Rams nun 40-0 nach einer Führung zur Pause.

  • Für diese sorgte indes ein sehr gut aufgelegter Matthew Stafford (27/38, 343 YDS, 4 TD) mit Tauchdown-Pässen auf Tyler Higbee und Cooper Kupp - Chris Godwin hatte kurzzeitig mit einem 2-Yard-TD-Run ausgeglichen.

  • Stafford kam auf 343 Yards, 4 Touchdowns und keine Intervention. Er ist damit erst der dritte QB, der in einem Start gegen Tom Brady 4 Touchdowns und keine Interception geworfen hat. Seine Vorgänger sind Drew Brees (2-mal) und Alex Smith.

  • Dass es zur Pause 14:7 hieß, lag auch daran, dass Kicker Ryan Succop einen Field-Goal-Versuch aus 55 Yards in den Schlusssekunden der ersten Hälfte vergab. Zuvor hatten die Bucs Pech, dass ein langer Lauf von Giovani Bernard infolge eines Brady-Fumbles zurückgepfiffen wurde, weil ein Vorwärts-Fumble in den finalen zwei Minuten einer Halbzeit bekanntlich nicht vorangetragen werden darf, wenn ein anderer Spieler als der, der den Fumble verlor, ihn erobert …

  • Kurz nach der Pause zogen die Rams allmählich davon. Die zweite Hälfte eröffneten sie mit einem 75-Yard-Touchdown-Pass von Stafford auf DeSean Jackson. Und nachdem Tom Brady mit seinem patentierten QB-Sneak-Touchdown den Abstand erneut verkürzte, legten die Rams mit einem zweiten Kupp-TD nochmal nach.

  • Jackson hat damit 26 Touchdowns von mindestens 60 Yards, womit er seinen eigenen NFL-Rekord ausgebaut hat. Tom Brady durchbrach derweil in dieser Begegnung die 80.000-Yard-Marke in der Regulär Season und ist der zweite QB, dem dies gelungen ist. Der erste war Drew Brees.

  • Anschließend hielt die Rams Defense abgesehen von einem Brady-TD-Pass auf Bernard 1:10 Minuten vor Spielende. Danach versuchten die Bucs noch einen Onside-Kick, der aber beim Gegner landete.

Tennessee Titans (3-0) - Indianapolis Colts (1-2)

Ergebnis: 25:16 (7:0, 7:10, 0:3, 11:3) BOXSCORE

  • Die Colts waren mit hohen Erwartungen in die Offseason gegangen. Carson Wentz wurde als neuer Quarterback geholt, sogar den eigenen Erstrundenpick war das Team bereits, abzugeben. Nach drei Saisonspielen sieht die Situation ganz anders aus. Die Colts stehen bei null Siegen und drei Niederlagen, in den nächsten fünf Spielen geht es unter anderem gegen die Ravens, die 49ers und erneut die Titans. Indys Saison ist schon jetzt ernsthaft in Gefahr.
  • Carson Wentz konnte trotz zweier verstauchter Knöchel spielen und das sogar das gesamte Spiel durch. Wentz war allerdings sichtbar angeschlagen, er agierte fast nur im Kurzpassspiel und ließ einige Gelegenheiten für Big Plays, zum Beispiel einen Touchdown auf Michael Pittman, liegen. Letztlich beendete er das Spiel mit einer Completion Percentage von nur 52,8 Prozent und nur 5,2 Yards pro Passversuch.
  • Ryan Tannehill konnte sich auf der Gegenseite endlich mal einer besseren Pass-Protection erfreuen. Bei 32 Dropbacks wurde der Quarterback nur einmal gesackt. Das zentrale Element der Titans-Offense war allerdings einmal mehr das Laufspiel über Derrick Henry. Dieser bekam 28 Carries und lief für 113 Yards.
  • Das Receiver-Duo aus Julio Jones und A.J. Brown konnte der Saison bislang noch nicht seinen Stempel aufdrücken. Gegen die Colts lag dies auch daran, dass Brown das Spiel verletzt verlassen musste. Jones verzeichnete nur drei Catches, Leading Receiver der Gastgeber war am heutigen Abend Nick Westbrook-Ikhine, der einen Touchdown fing, sich allerdings auch einen Fumble leistete.

New York Giants (0-3) - Atlanta Falcons (1-2)

Ergebnis: 14:17 (3:0, 3:7, 0:0, 8:10) BOXSCORE

  • Der Fehlstart der Giants ist perfekt! Nach der dramatischen Niederlage gegen Washington in der Vorwoche musste New York sich an diesem Sonntag erneut denkbar knapp geschlagen geben: Mit ablaufender Uhr versenkte Kicker Younghoe Koo beim Stand von 14:14 das entscheidende Field Goal aus 40 Yards Entfernung.
  • Zum Verhängnis wurde den Giants dabei erneut auch eine sehr konservative Entscheidung ihres Head Coachs: In der zweiten Halbzeit entschied sich Joe Judge bei einem Fourth-and-Four an der gegnerischen 39-Yard-Linie gegen das Ausspielen des Downs oder das Field Goal und für den Punt. Riley Dixon puntete den Ball 34 Yards.
  • Vollkommen überzeugend wirkte die Offense rund um Matt Ryan allerdings noch immer nicht. Durchschnittlich warf Ryan den Ball gerade mal 4,1 Yards über die Line of Scrimmage hinaus - er agierte also praktisch ausschließlich im Kurzpassspiel. Leading Receiver war dementsprechend auch Cordarrelle Patterson, der in Atlanta eher als Receiving Back eingesetzt wurde. Er kam auf 82 Yards bei sieben Targets.
  • Kyle Pitts wartet somit weiterhin auf sein Breakout-Spiel in der NFL. Der Tight End kam bei drei Targets nur auf zwei Catches für 35 Yards. Ein Tight End der Gäste durfte sogar einen Touchdown-Pass von Ryan fangen, dies war allerdings Backup Lee Smith.

Kansas City Chiefs (1-2) - Los Angeles Chargers (2-1)

Ergebnis: 24:30 (0:0, 3:14, 14:0, 7:16) BOXSCORE

  • Die Chiefs haben eine negative Bilanz! Wie selten das ist? Es ist das erste Mal in Patrick Mahomes' nicht mehr ganz so junger Karriere, dass Kansas City mehr Niederlagen als Siege hinnehmen musste. Besonders übel: Mit ihrer 1-2-Bilanz sind die Chiefs nun auf dem letzten Platz in der eigenen Division.
  • Zum Matchwinner für die Chargers avancierte fraglos Justin Herbert. Nach einem eher verhaltenen Start der Offense drehte Herbert im weiteren Verlauf des Abends immer mehr auf. Der Chargers-Quarterback traf immer wieder enge Fenster und brachte mehrere spektakuläre Bälle an - und das obwohl Los Angeles in erster Linie im Kurzpassspiel agierte.
  • Mike Williams' Breakout-Saison geht weiter und weiter. Williams verzeichnete 122 der 281 Passing Yards der Chargers, zudem fing er zwei Touchdowns, darunter den spielentscheidenden in der letzten Minute des Spiels. Die Chiefs bekamen im Gegenzug nochmal den Ball, mit nur noch 32 Sekunden auf der Uhr kamen die Gastgeber aber nicht mehr in die Nähe eines Touchdowns. Mahomes' letzter Pass landete bei einem Third-and-Ten an der gegnerischen 49-Yard-Linie unter Druck im Nichts.
  • Insgesamt wirkte die Chiefs-Offense lange nicht so unaufhaltsam, wie sie häufig den Eindruck macht. Die Chargers setzten bei einem Großteil der Snaps auf Man Coverage und bereitete KC so Probleme. Immer wieder schnitt sich der amtierende AFC-Champion allerdings selbst ins Fleisch: Tyreek Hill und Clyde Edwards-Helaire verloren beide jeweils einmal den Ball bei einem Fumble, zudem warf Mahomes zwei Interceptions: Beim ersten Mal ließ Marcus Kemp den Pass durch seine Finger gleiten, Asante Samuel fing den Ball spektakulär ab. Beim zweiten Mal überwarf Mahomes Travis Kelce, Alohi Gilman war zur Stelle.
  • Sorgen anderer Natur macht nach dem Ende des Spiels zudem die Gesundheit von Andy Reid. Der Head Coach der Chiefs wurde nach dem Match offenbar ins Krankenhaus gefahren. Den Chiefs-Spielern soll mitgeteilt worden sein, dass Reid nicht ernsthaft gefährdet sei, es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Das Team gab später am Sonntagabend bekannt, dass Reids Zustand stabil sei.

Pittsburgh Steelers (1-2) - Cincinnati Bengals (2-1)

Ergebnis: 10:24 (0:7, 7:7, 0:10, 3:0) BOXSCORE

  • Es ist offiziell an der Zeit, sich Sorgen um Ben Roethlisberger zu machen - sofern es nicht vorher sowieso schon soweit war. Gegen die Bengals warf der Quarterback unglaubliche 19 (!) Pässe auf Running Back Najee Harris, darunter auch ein Dumpoff-Pass bei Fourth-and-10, der natürlich deutlich vor dem First Down gestoppt werden konnte. Roethlisbergers Versuche, Chase Claypool ins Spiel zu bringen. Die ersten zehn Pässe auf den Wideout resultierten in gerade mal 29 Receiving Yards.
  • Das Laufspiel der Steelers bleibt derweil eine riesige Baustelle. Gegen Cincinnati durfte Harris den Ball nur 14-mal laufen (Roethlisberger kam auf 63 Dropbacks) und hatte dabei kaum Erfolg. Nimmt man seinen längsten Run über 20 Yards weg, kam Pittsburghs Erstrundenpick bei 13 Läufen auf gerade mal 20 Yards - deutlich weniger als zwei Yards pro Run also.
  • Ohne Leistungsträger wie Tyson Alualu und T.J. Watt konnte auch die Defense der Gäste dem Spiel nicht so ihren Stempel aufdrücken wie erhofft. Joe Burrow wurde kein einziges Mal gesackt, nicht mal einen Quarterback Hit konnten die Steelers verzeichnen. Burrow beendete das Spiel letztlich mit so vielen Touchdown-Pässen wie Incompletions - jeweils drei.
  • Einen richtig guten Einstand in die NFL hat Ja'Marr Chase feiern können, das unterstrich der Rookie in seinem dritten Spiel einmal mehr. Chase verzeichnete seine Touchdown-Pässe Nummer drei und vier. Kein Spieler in der Liga hatte zu diesem Zeitpunkt mehr. Ebenfalls überzeugend: Running Back Joe Mixon, der gegen die starke Front der Steelers auf fünf Yards pro Run kam.