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NFL - Erkenntnisse zur Free Agency: Die Bears stehen vor dem nächsten Fiasko

Die Chicago Bears stehen sportlich erneut auf wackligen Beinen.
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NFL Free Agency: Der schleppende Wide-Receiver-Markt

Zählt man die "Legal Tampering Period" mit, dann gehen wir nun in den vierten Tag der Free Agency. Und noch immer sind mit Kenny Golladay, JuJu Smith-Schuster oder auch T.Y. Hilton namhafte Wide Receiver auf dem Markt. Die große Frage ist: wie kann das sein?

Die trivialste und naheliegendste Erklärung dürfte einfach sein, dass das Angebot die Nachfrage momentan gewaltig übersteigt.

Das geht schon damit los, dass nicht viele Teams über üppigen Cap Space verfügen, zudem durch die Einnahmeverluste aus der Coronavirus-Pandemie ohnehin lieber sparen wollen. Und dann kommt hinzu, dass die Draftklasse von 2020 sehr tief mit verheißungsvollen Wide Receivern besetzt war und sich Teams entsprechend bedient haben.

Die meisten Teams sind damit per se schon gut aufgestellt, was die Receiving Corps angeht. Und wer noch Nachholbedarf hat, kann auch in diesem Jahr wieder im Draft fündig werden, wenn abermals zahlreiche Top-Prospects zu haben sind.

Rookies sind per se günstig und daher wohl in vielen Fällen einfach attraktiver für NFL-Teams als gestandene Veterans, die womöglich nicht zur Extraklasse gehören. Extraklasse wiederum ist in diesem Jahr auf dem Free-Agent-Markt nur schwer zu finden. Golladay könnte dazu gehören, doch da Allen Robinson und Chris Godwin per Franchise Tag aus dem Verkehr gezogen wurden, hört die Liste hier wohl auf.

NFL: Teams verzichten auf Top-Receiver auf dem Markt

Ein anderes Problem für die Wide Receiver dürfte sein, dass Teams mit viel Cap Space und Motivation, Geld auszugeben, sich anderweitig orientiert haben. Die Patriots etwa setzen nun lieber wieder auf zwei dominante Tight Ends im Passspiel mit Jonnu Smith und Hunter Henry. Mit dieser Philosophie fuhren sie vor zehn Jahren bereits sehr gut mit Rob Gronkowski und Aaron Hernandez, bevor sich Letzterer als Psychopath und Mörder herausstellte.

Auf Wide Receiver griffen die Patriots dagegen eher in die zweite und dritte Etage mit Nelson Agholor und Kendrick Bourne. Und genau in dieser Preisklasse orientierten sich auch die meisten anderen Teams mit Needs auf diesen Positionen - die Jets holten Corey Davis, die Jaguars Marvin Jones und die Bills griffen bei Emmanuel Sanders zu. Allesamt solide Spieler, aber eben keine teuren Nummer-1-Optionen.

Es besteht zwar kein Zweifel, dass auch die Top-Namen auf dem Markt letztlich irgendwo unterkommen werden. Doch müssen sie sich wohl davon verabschieden, in diesem Jahr einen Mega-Vertrag zu erhalten.

So komisch das im Vergleich zu anderen Jahren klingt, aber womöglich macht es dieses Jahr für die Golladays und JuJus mehr Sinn, sich für kurzfristige Verträge zu entscheiden, um dann im kommenden Jahr - oder 2023 - erneut auf den Markt zu kommen. Dann mit eventuell etablierterem Markt und tieferen Taschen, wenn die neuen TV-Verträge greifen und die Salary Cap explodiert sein wird.

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