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NFL: Cook, Hooker, Johnson: Diese Free Agents könnten Steals werden

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt auf angehende Free Agents, die unter dem Radar fliegen könnten.
© getty
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Aldon Smith, Edge, Dallas Cowboys

Insgesamt vier Jahre lang war Aldon Smith raus aus der NFL - ehe er dann in der vergangenen Saison eine triumphale Rückkehr feierte.

Sein Comeback ging im Zuge der Alex-Smith-Geschichte vielleicht ein wenig unter, doch Aldon Smith scheint seine Probleme abseits des Platzes überwunden zu haben und ist im Alter von mittlerweile 31 Jahren nochmal in der Lage, sein enormes Potenzial auch aufs Feld zu bringen.

Die Sack-Zahlen spiegelten das in der vergangenen Saison noch nicht wider, doch setzte Smith gegnerische Quarterbacks laut PFF insgesamt 50-mal unter Druck. Jason Pierre-Paul oder Kansas Citys Frank Clark landeten mit jeweils mehr Pass-Rush-Snaps darunter. Die Athletik mag nicht mehr ganz auf dem Level von vor vier Jahren sein, aber Smith kann immer noch ein sehr produktiver Pass-Rusher sein, das hat er in diesem Jahr gezeigt. Mindestens als High-End-Nummer-2.

Vielleicht steht er zu Unrecht in dieser Liste, vielleicht wird ein Team Smith vertrauen und ihm einen gut dotierten Dreijahresvertrag vorlegen. Wahrscheinlicher dürfte jedoch ein Szenario sein, in dem ein Team ihn für zwei Jahre verpflichtet, mit einem soliden Gehalt im ersten Jahr, um dann einige Leistungsbezogene-Bonuszahlungen einzubauen.

Duke Johnson, Running Back, Houston Texans

In vier Jahren in Cleveland hatte Duke Johnson nur einmal weniger als neun Yards pro Catch und nur einmal weniger als 500 Receiving-Yards, er kreierte in jeder Saison durch die Luft mindestens 23 First Downs. In zwei Jahren in Houston knackte er keine dieser jeweiligen Marken. 2019 stellten die Texans ihn noch bei knapp über 20 Prozent seiner Snaps im Slot oder Outside auf, die Zahl fiel auf unter 17 Prozent in der vergangenen Saison.

Johnson ist einer der wenigen Running Backs, der den Ball laufen, aber tatsächlich auch wie ein Slot-Receiver eingesetzt werden kann. Seit seiner zweiten NFL-Saison hatte er nie eine durchschnittliche Target-Tiefe von weniger als 1,8 Yards, zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatten ganze acht der 37 Running Backs mit mindestens 30 Targets eine durchschnittliche Target-Tiefe von mehr als 1,5 Yards.

Die ideale Rolle für Johnson wäre als Komplementär-Back neben einem primären Runner. Vielleicht in Tennessee neben Derrick Henry, oder in Tampa Bay neben Ronald Jones - sollten die Bucs für diese Rolle nicht James White, der ebenfalls Free Agent wird, verpflichten.

Romeo Okwara, Edge, Detroit Lions

Es gab in der vergangenen Saison sechs Edge-Rusher, die laut PFF über 60 Quarterback-Pressures sammelten. Nur zwei davon schafften das in weniger als 430 Pass-Rush-Snaps: Joey Bosa - und Romeo Okwara.

Die Detroit Lions hatten in vielerlei Hinsicht die schlechteste Defense der vergangenen Saison; nach zugelassenen Expected Points Added pro Play war kein Team ansatzweise so schlecht wie die Lions. Okwara war darin der große Lichtblick, und vielleicht sorgt das auch dafür, dass er in der Free Agency etwas unter dem Radar fliegt.

Doch der einstige Undrafted Free Agent ist erst 25 Jahre alt und hat sich über die letzten drei Jahre als Pass-Rusher von Jahr zu Jahr verbessert, mit dem großen Sprung dann im Laufe der vergangenen Saison. Okwara könnte - erst recht in einer besseren Defense - den Sprung zu einer konstanten High-End-Nummer-2 machen und so einen Pass-Rush und eine Defense auf ein anderes Level heben.

Tevin Coleman, Running Back, San Francisco 49ers

Verletzungen prägten Colemans Zeit bei den San Francisco 49ers - wenn er fit ist, ist der 27-Jährige noch immer ein unheimlich explosiver Back, der gerade in den Outside Zone Offenses, die die Liga mehr und mehr prägen, eine echte Alternative darstellen würde.

In Colemans erster Saison bei den 49ers 2019 war seine Explosivität zu sehen. Er verzeichnete bei 170 Runs neun Runs über mindestens 15 Yards, 21 verpasste Tackles kreierte er als Runner. Diese Explosivität mit seinen Reads in einer Zone-lastigen Offense könnte ihn zu einem kurzfristigen Schnäppchen machen.

Coleman zu verpflichten und dann mit einem Tag-3-Rookie zu ergänzen, könnte ein sehr ressourcenbedachter Weg sein, sein Backfield zu bestücken.

Damiere Byrd, Wide Receiver, New England Patriots

Kam als Speedster und Deep Threat nach New England, nachdem er eine ähnliche Rolle 2019 bei den Arizona Cardinals innehatte - und letztlich entwickelte er sich auch notgedrungen zur Nummer 2 in der Patriots-Offense, hinter Jakobi Meyers.

Byrd verbrachte dabei über 90 Prozent seiner Snaps Outside, wo er Speed in die Offense brachte, 12,9 Yards pro Catch verzeichnete und dabei auch Passfenster kreierte. Seine durchschnittliche Separation laut Next Gen Stats (gemessen wird der Abstand zum nächsten Verteidiger, wenn der Ball ankommt) betrug drei Yards, und damit war er auf Augenhöhe mit Spielern wie Will Fuller (3), Stefon Diggs (3), Calvin Ridley (2,9), Mike Evans (2,8) oder auch Robby Anderson (2,9).

Der 28-Jährige kann einerseits Speed in die Offense bringen, aber auch bei Slants und bei Comeback-Routes offene Passfenster kreieren.

Er könnte für ein Team wie Cincinnati, das den X-Receiver mit Tee Higgins und den Slot mit Tyler Boyd besetzt hat, mehr Explosivität aber dringend benötigen könnte, eine günstige Lösung vor dem Draft darstellen. Cleveland in der gleichen Division wäre ebenfalls denkbar.

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