Die Giants eröffneten das Spiel mit einem Field Goal, nachdem sie eigentlich in ihrer ersten Angriffsserie gestoppt worden waren und punteten. Returner Diontae Johnson leistete sich jedoch kurz vor der eigenen Endzone einen Muffed Punt und die Giants eroberten den Ball. In die Endzone schafften sie es jedoch nicht.
Anschließend taten sich beide Offenses schwer, ehe es den Steelers gelang, durch ein 41-Yard-Field-Goal von Chris Boswell auszugleichen. Die Giants schlugen danach gewaltig zurück. Nach Play Action feuerte Quarterback Daniel Jones einen sehenswerten 41-Yard-Touchdown-Pass zu Darius Slayton.
Eine Interception von T.J. Watt brachte die Gäste jedoch wieder ins Spiel und bereitete schließlich den ersten Touchdown der Steelers vor. Rückkehrer Ben Roethlisberger, der nach fast einem Jahr Pause sein Comeback feierte, fand JuJu Smith-Schuster unter heftigem Druck für einen 10-Yard-Touchdown-Pass. Boswell vergab jedoch den Extrapunkt, sodass es bei 9:10 aus Gästesicht blieb. Kurz vor der Pause ging Pittsburgh dann durch einen 13-Yard-Touchdown-Catch von James Washington in Führung. 16:10 am Ende der ersten Hälfte.
In ihrer ersten Serie nach dem Break hatten die Giants dann ihre beste Chance, nochmal heranzukommen. Sie legten einen 19-Play-Drive hin, der erst in der Red Zone ein ernüchterndes Ende fand. Bud Dupree fälschte einen Pass von Jones ab, der dann in die Arme von Defensive Lineman Cameron Heyward auf der Goal Line segelte. Interception und wohl der Genickbruch für die Hausherren. Die Steelers erzielten danach ein weiteres Field Goal und legten nach einem erneuten Defensivstopp einen Drive über sieben Minuten (11 Plays) zu einem Touchdown von JuJu Smith-Schuster hin, der das Spiel letztlich entschied.
Pittsburgh Steelers bangen um zwei Starter
Anschließend gelang den Giants zwar noch ein Touchdown durch Slayton, da aber die folgende Two-Point Conversion misslang, blieb der Abstand bei zwei Scores, wozu schlicht nicht genügend Zeit mehr übrig blieb, zumal auch der Onside-Kick danach beim Gegner landete.
Die Steelers verloren derweil während des Spiels zunächst Running Back James Conner (Knöchel) und dann auch noch Offensive Tackle Zach Benner mit Verletzungen.
New York Giants (0-1) - Pittsburgh Steelers (1-0)
Ergebnis: 16:26 (3:3, 7:13, 0:0, 6:10) BOXSCORE
Giants vs. Steelers - die wichtigsten Statistiken
- Der 19-Play-Drive der Giants nach der Pause war der längste für die G-Men seit Week 13 2014 gegen die Jacksonville Jaguars. Zudem war es der längste Drive gegen die Steelers seit Week 12 2016 gegen die Indianapolis Colts.
- Die Steelers hielten Saquon Barkley bei Minus-3 Yards Rushing vor der Pause. Das waren die wenigsten Rushing Yards, die die Steelers ein einer Halbzeit erlaubten seit Rudi Johnson von den Bengals (Minus-3) im Jahr 2007.
- Roethlisbergers Touchdown-Pass zu Smith-Schuster war Big Bens erster Touchdown-Pass seit Week 17 2018 - ebenfalls auf Smith-Schuster.
Der Star des Spiels: JuJu Smith-Schuster (Steelers)
Smith-Schuster hatte endlich wieder Spaß im Spiel. Hauptgrund dafür dürfte Roethlisberger gewesen sein. Der Top-Receiver der Steelers macht es seinem QB aber auch leicht: Er erzielte zwei Touchdowns und spielte beim Washington-Touchdown ebenfalls eine wichtige Rolle als Decoy und zog die Aufmerksamkeit der Secondary auf sich. Zudem eroberte er einen Fumble vor dem vorentscheidenden Field Goal im Spiel.
Der Flop des Spiels: Offensive Line der Giants
Es war vorher klar, dass die Offensive Line der Giants im Fokus stehen und heftigem Druck ausgesetzt sein würde. Sie hielt selbigem aber zu oft nicht stand. Das von Jason Garrett vor der Pause so sehr bevorzugte Laufspiel fand schlicht nicht statt, weil die Mitte dicht war. Und der Pass Rush der Steelers machte schließlich den Unterschied und zwang Jones zu manch einem Fehler - 2 Interceptions. Gerade RIght Tackle Cam Fleming wirkte häufiger überfordert.
Analyse: Giants vs. Steelers - die Taktiktafel
- Die Frage vorher war, was für eine Offense die Giants unter Offensive Coordinator Jason Garrett spielen würden. Die Antwort blieb zumindest mal unklar, da die Hausherren zumindest in der ersten Hälfte ultrakonservativ vorgingen. Wie schon in seinen Cowboys-Zeiten setzte Garrett weiterhin hauptsächlich auf Run Plays in frühen Downs, was schlicht nicht funktionierte und per se keine gute Idee ist, wenn man eine effiziente Offense an den Tag legen will. Erst nach der Pause wurde das Play-Calling kreativer mit mehr Play Action, mehr Pässen und weniger Runs.
- Analytics-Enthusiasten dürften sich im ersten Drive der Giants mehrfach an den Kopf gefasst haben: Sie erreichten die 40 der Steelers und entschieden sich bei 4th-and-1 zum Punt. Sie bekamen den Ball aufgrund eines Muffed Punts direkt kurz vor der Endzone zurück, doch bei 4th-and-Goal wurde schließlich auf Field Goal entschieden, anstatt den vierten Versuch auszuspielen und auf einen Touchdown zu gehen. Ein guter Weg, ein Spiel nicht zu gewinnen!
- Die Personnel-Pakete der Giants waren erstaunlich variabel: Hauptsächlich setzten sie auf 11-Personnel, doch nutzten sie auch des Öfteren 12- und sogar 13-Personnel - Letzteres nicht nur für Laufspielzüge! Beim Touchdown-Pass von Jones auf Slayton spielten sie etwa 13-Personnel mit Play Action und Slayton war der einzige Wide Receiver auf dem Feld, der im Übrigen auf einer Post-Route unterwegs war und sein Duell gegen Cornerback Joe Haden - ohne Safety-Hilfte - gewann.
- Die Steelers hatten auch so ihre Probleme mit dem Play-Calling. Immer wieder setzten auch sie auf unnötige Runs in frühen Downs und brachten sich so immer wieder in lange 3rd-Down-Situationen. Die wurden dann zwar auch häufiger verwertet, doch sorgte dies immer wieder für unnötig hohen Druck auf Rückkehrer Roethlisberger und seine Offense. Die Steelers setzten im Übrigen hauptsächlich auf 11-Personnel.
- Die Steelers-Defense erzeugte erwartungsgemäß großen Druck durch ihre Edge-Rusher, aber auch durch gut getimte Blitzes. Bei T.J. Watts Interception war es Linebacker Vince Williams, der mit seinem Blitz für Druck durch die Mitte sorgte, während sich Watt in Coverage fallen ließ, was Jones schlicht übersah. Beim zweiten Pick von Jones durch Cameron Heyward wiederum war es schlicht Pressure durch Dupree, der den Ball kurz nach dem Pass sogar noch abfälschte.