In einem sauber geführten Spiel mit stets gutem Tempo nutzten die Rams gleich ihren ersten Drive des Spiels für einen 1-Yard-Touchdown-Lauf von Running Back Malcolm Brown. Die Hausherren brauchten für ihren 75-Yard-Drive nur sieben Spielzüge.
Die Cowboys brauchten bis zum Start des zweiten Viertels, um auszugleichen. Dak Prescott fand Zeke Elliott für einen 19-Yard-Touchdown-Pass. Zur Pause erspielten sich die Cowboys schließlich eine knappe 14:13-Pausenführung durch einen Touchdown-Lauf von der 1 durch Zeke Elliott 17 Sekunden vor dem Break.
Rund zehn Minuten nach der Pause war es erneut Brown, der einen 85-Yard-Drive (11 Spielzüge) mit einem Touchdown abschloss. Die Antwort der Cowboys war zunächst ein Field Goal. Und nach einer Interception von Goff zu Chidobe Awuzie hatten die Gäste die Chance, zu Beginn des Schlussviertels erneut in Führung zu gehen. Doch Cowboys-Head-Coach Mike McCarthy entschied sich tief in der Red Zone einen 4th-and-3 auszuspielen. Prescott fand zwar Rookie-Wideout CeeDee Lamb, doch der blieb ein Yard short, sodass die Rams den Ball zurückbekamen, anstatt den Ausgleich per Field Goal zu kassieren.
Daraus resultierte nur ein Punt, sodass die Cowboys kurze Zeit später erneut den Ball bekamen, damit aber nichts machten. Die Rams drehten danach mit einigen Laufspielzügen an der Uhr, mussten den Ball aber noch einmal an die Cowboys zurückgeben. Jenen lief dann aber die Zeit davon, zumal sie Pech mit einer Schiedsrichter-Entscheidung in den Schluss-Sekunden hatten: Michael Gallup soll bei einer langen Reception gegen Cornerback Jalen Ramsey eine Pass Interference begangen haben, was aber zumindest mal strittig war. Danach gelang Dallas nichts mehr.
Abgesehen von der Pleite zum Start mussten die Cowboys noch eine weitere Hiobsbotschaft hinnehmen, denn Tight End Blake Jarwin riss sich wohl das Kreuzband ohne Fremdeinwirkung. Eine MRT muss die erste Diagnose allerdings noch bestätigen.
Los Angeles Rams (1-0) - Dallas Cowboys (0-1)
Ergebnis: 20:17 (7:0, 6:14, 7:3, 0:0) BOXSCORE
Rams vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken
- Cowboys-Edge-Rusher Aldon Smith gab nach langer Sperre sein Comeback in der NFL. Er war seit 2015 nicht mehr aktiv und spielte nun groß auf. Er kam auf 11 Tackles, 2 QB-Hits und einen Sack.
- Spielentscheidend dürfte ultimativ die Effizienz bei späten Downs (3rd und 4th) gewesen sein. Die Cowboys kamen hier letztlich auf Minus-0,73 EPA/Play, die Rams dagegen auf 0,20 EPA/Play - ein deutlicher Unterschied.
Der Star des Spiels: Malcolm Brown (Rams)
Der Running Back war der effizienteste Spieler der Rams von Anfang bis Ende. Hatte er zunächst mit zwei Touchdowns für die Führung gesorgt, war er anschließend dafür verantwortlich, Drives zu verlängern und ultimativ an der Uhr zu drehen. Er brachte es auf 110 Scrimmage Yards bei 21 Touches (2 TD).
Der Flop des Spiels: Dak Prescott (Cowboys)
Prescott hatte freilich seine Momente im Spiel und begann auch durchaus solide. Ultimativ jedoch fehlte das Big Play sowie die wichtigen First Downs spät im Spiel. Der Pass auf Lamb bei 4th-and-3 im vierten Viertel darf nicht kurz kommen. Insgesamt war Prescott mit Minus-0,03 EPA/Play schlicht nicht gut genug, um sein Team zum Sieg zu führen.
Analyse: Rams vs. Cowboys - die Taktiktafel
- Gegen Ende der Vorsaison hatten die Rams ihr Personnel-Package hauptsächlich auf 12-Personnel, also Sets mit zwei Receivern und zwei Tight Ends, ausgerichtet. Zu Beginn der neuen Saison kehrten sie wieder zu 11-Personnel zurück. Dabei setzten sie des Öfteren auf Tight-Formations mit Slot-Receiver Cooper Kupp sehr nah an der Offensive Line und den Tight Ends mitunter auch fernab der Line im Slot. Wie üblich setzten sie auch häufig auf Pre-Snap-Motion und natürlich Play-Action.
- Die Cowboys spielten nahezu permanent mit 11-Personnel und Dak Prescott in der Shotgun. Zudem fand sich Rookie-Wide-Receiver CeeDee Lamb erwartungsgemäß im Slot wieder, wo er des Öfteren Crossing Route lief und so die Coverage der Rams häufig auseinanderzog. Da sich die Defense der Rams permanent im Sub-Package befand aufgrund der drei Wide Receiver der Cowboys, entstanden so auch häufiger Lücken über die Mitte, die Prescott zu eigenen Läufen, größtenteils improvisiert, nutzte.
- Bemerkenswert aus Sicht der Cowboys war, wie engagiert Elliott sich im Passspiel präsentierte. War er früher eher ein stationäres Target, fing er dieses Mal sogar Pässe aus der Bewegung heraus. So auch beim Swing Pass von Prescott, der zum ersten Touchdown der Gäste über 19 Yards im zweiten Viertel geführt hat.
- Bei den Rams fiel auf, dass Goff sehr schnell den Ball loswurde und uncharakteristisch kurze Pässe warf. Ob das ein Trend für die Saison ist oder nur dem aggressiven Pass Rush der Cowboys geschuldet war, wird zu beobachten sein. In diesem Spiel jedoch erfüllte es seinen Zweck. Der Pass Rush kam selten zu Goff durch.
- Defensiv fiel der Einfluss vom neuen Rams-Defensive-Coordinator Brandon Staley auf. Dessen Coverage zeichnete sich durch zahlreiche Disguises aus. Erst nach dem Snap wurde ersichtlich, was die Defensive Backs vorhatten, was den Job nicht nur für Prescott, sondern auch für dessen Receiver schwer machte.