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NFL: Ravens, Steelers, Patriots und Co.: Das Defense-Ranking vor Saisonstart

Matt Judon ist einer der gefährlichen Pass Rusher der Ravens.
© imago images / Kenneth K. Lam
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7. Buffalo Bills

Unter Sean McDermott sind die Bills seit Jahren eine der am besten gecoachten und eingestellten Defenses in der NFL. Die Fixpunkte: Einer der besten Cornerbacks der Liga in Tre'Davious White, ein Top-Safety-Duo, ein athletisches Linebacker-Duo mit jeder Menge Reichweite und eine sehr solide, tief besetzte Defensive Line. Und dieses Gerüst wurde in der Offseason nochmals verbessert.

Josh Norman als Nummer 2 in McDermotts Defense, die er noch aus Carolina kennt, sollte eine gute Rolle finden. A.J. Epenesa, Mario Addison und Quinton Jefferson kamen via Draft beziehungsweise Free Agency und verbessern den Pass-Rush. Dazu Ed Oliver im zweiten Jahr und die gerne mal unterschätzten Jerry Hughes und Trent Murphy: Die Bills sind in der Breite und in der Spitze exzellent besetzt und sehr gut gecoacht. Buffalo sollte auch 2020 seinen Platz in der Top 10 finden.

6. San Francisco 49ers

Nicht ganz einfach, die Niners hier einzusortieren. Letztes Jahr war fraglos herausragend: Die Secondary überraschte individuell sowie im Verbund positiv, während der runderneuerte Pass-Rush alle Erwartungen übertraf. Gleiches galt auch für die Linebacker-Gruppe. Das Ergebnis war Platz zwei nach zugelassenen EPA pro Play und Platz zwei nach defensivem DVOA.

Warum also hier nur Rang 6? Zunächst einmal sind, trotz der starken Vorsaison, einige Zweifel in der Secondary angebracht. Kann Richard Sherman nochmal auf diesem Elite-Level spielen? Wiederholt K'Waun Williams seine exzellente Saison im Slot? Die Niners haben hier nach wie vor kaum Alternativen, und sollte die Secondary schwächeln, wird sich erst zeigen müssen, ob die Front wieder gegnerische Quarterbacks bei fast 30 Prozent der Dropbacks unter Druck setzen kann - und das weitestgehend ohne Blitzing.

Der Verlust von DeForest Buckner wird sich hier bemerkbar machen. Arik Armstead spielte die mit Abstand beste Saison seiner Karriere, auch das muss er erst bestätigen. San Francisco hat noch immer enorme Qualität gerade in der Front. Aber es steht auf wackligen Füßen, sodass es schwer fällt, mit Zuversicht eine Wiederholung der Vorsaison zu prognostizieren. Eine zumindest leichte Regression ist hier wohl wahrscheinlicher.

5. Chicago Bears

Die Bears hatten im Vorjahr den Rückschritt, den man erwarten musste - nicht mehr, nicht weniger. Zu herausragend war das 2018er Level, als dass eine Wiederholung dessen realistisch zu erwarten gewesen wäre. Verletzungen, allen voran Akiem Hicks, spielten ebenfalls eine Rolle. Doch fiel Chicago keineswegs in den Liga-Keller, nicht einmal ins Mittelmaß. Die Bears waren 2019 noch immer eine Top-10-Defense, und Fans in der Windy City dürfen durchaus berechtigte Hoffnung haben, dass es 2020 wieder aufwärts geht.

Alleine Hicks' Rückkehr macht die Front deutlich gefährlicher und nimmt etwas Druck von Khalil Mack, der letztes Jahr zu häufig abtauchte. Mit der Verpflichtung von Robert Quinn, der Leonard Floyd ersetzt, hat Chicago zusätzlich ein klares Upgrade erhalten und so sollten die Bears eines der ligaweit gefährlichsten Pass-Rush-Trios aufs Feld führen.

In der Secondary gilt es, den Abgang von Amukamara aufzufangen. Neuzugang Artie Burns wird dabei nicht helfen, der Ex-Steeler verpasst die Saison verletzungsbedingt. Zweitrunden-Pick Jaylon Johnson dürfte somit gegenüber von Kyle Fuller starten. Johnson ist ein sehr spielintelligenter Zone-Corner und könnte früh mit Turnovern glänzen. Auch im Slot ist Chicago mit Buster Skrine solide aufgestellt. Um den Platz neben Eddie Jackson streiten sich Tashaun Gipson und Deon Bush.

Das größte Fragezeichen bietet das Linebacker-Duo. Roquan Smith hatte eine enttäuschende Saison; hier dürfen Bears-Fans hoffen, dass er wieder komplett fit an sein Rookie-Jahr anknüpfen kann. Danny Trevathan verpasste große Teile der vergangenen Spielzeit. Beide haben 2020 einiges zu beweisen.

4. New Orleans Saints

Die Saints waren bereits letztes Jahr fast ein wenig unter dem Radar eine Top-10-Defense - gelingt jetzt der Sprung in die Elite der Top-5? Viel davon wird abhängen, wie sich die Coverage entwickelt: Marshon Lattimore hatte eine durchwachsene Saison, Janoris Jenkins wurde als Nummer 2 gehalten, Patrick Robinson bietet Tiefe und kann auch Safety spielen.

In Kombination mit Chauncey Gardner-Johnson, Marcus Williams und Neuzugang Malcolm Jenkins, potenziell eines der besten Safety-Trios der Liga, liest sich das glänzend. Doch was davon wird sich auf den Platz übertragen? Letztes Jahr wackelte New Orleans immer wieder mal in der Secondary, was angesichts einer hohen Blitz-Quote teilweise auch noch stärker entblößt wurde.

Womöglich findet hier auch eine kleine Anpassung statt, denn die Front ist individuell glänzend besetzt. Marcus Davenport hat sich sehr gut entwickelt, Cam Jordan ist ohnehin einer der ligaweiten Elite-Edge-Rusher. Sheldon Renkins kehrt im Zentrum zurück, Demario Davis kommt aus einer herausragenden Saison, Nigel Bradham kann in die Nummer-2-Rolle schlüpfen und Drittrunden-Pick Zack Baun gibt New Orleans noch mehr Flexibilität.

Die Saints haben auf dem Papier enorme PS und einen aggressiven Defensive Coordinator, der diese PS auch auf den Rasen bringen will.

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