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NFL Starter-Serie: Colts, Texans, Titans, Jaguars - die AFC South

Deshaun Watson und die Houston Texans bekommen es 2020 mit wiedererstarkten Indianapolis Colts zu tun.
© imago images

Mit dem Draft und dem größten Teil der Free Agency im Rückspiegel wird das Bild der 32 Teams klarer: Wie könnten die offensiven und defensiven Startformationen aussehen? Und wo sind dort potenzielle Stärken und Schwächen? SPOX blickt in der Offseason-Starter-Serie auf alle acht Divisions. Im zweiten Teil ist die AFC South an der Reihe.

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Die Texans gewannen viermal in den vergangenen fünf Jahren die AFC South und gehen auch 2020 als Titelverteidiger in die Saison. Allerdings stehen sie nicht unbedingt als Favorit da, zumal sie sich durch einen Trade von ihrem Superstar-Receiver DeAndre Hopkins (Cardinals) getrennt haben.

Head Coach Bill O'Brien, der auch als General Manager fungiert, fädelte den Deal selbst ein und setzte sich damit selbst unnötig unter größeren Druck als er ihn ohnehin schon erfahren hätte. Gelingt es ihm, die Offense auch ohne den Fixpunkt auf Kurs zu halten?

Houston Texans: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Deshaun WatsonLeft Tackle:Laremy Tunsil
Running Back:David JohnsonLeft Guard:Max Scharping
Wide Receiver:Brandin CooksCenter:Nick Martin
Wide Receiver:Kenny StillsRight Guard:Zach Fulton
Slot-Receiver:Randall CobbRight Tackle:Tytus Howard
Tight End:Darren Fells

Houston Texans: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Defensive Line:Angelo BlacksonEdge:Brennan Scarlett
Nose Tackle:Eddie VanderdoesCornerback:Gareon Conley
Defensive End:J.J. WattCornerback:Bradley Roby
Edge:Whitney MercilusSafety:Eric Murray
Linebacker:Zach CunninghamSafety:Justin Reid
Lineback:Benardrick McKinney

Texans-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Der Abgang von Hopkins setzt in erster Linie Deshaun Watson unter Druck. Der junge Quarterback, der in sein viertes Vertragsjahr geht und damit letztmals zum vollen Rookie-Discount spielt, kehrte im Vorjahr zu seiner herausragenden Rookie-Form von 2017 zurück und landete auf Platz 7 in Sachen Total QBR. Nun allerdings wird er zeigen müssen, dass er es auch ohne seinen klaren Nummer-1-Receiver kann.
  • Wenn diese Offense eines besitzt, dann ist es herausragender Speed. Sowohl Neuzugang Brandin Cooks als auch Will Fuller, der wohl um seinen Platz mit Randall Cobb und Kenny Stills streiten wird, sind gefürchtete Sprinter, die eine Offense vertikal öffnen können. Doch gerade Fuller wurde zuletzt immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen und verpasste allein in den vergangenen zwei Spielzeiten 14 Partien.
  • Positiv formuliert ist diese Offense variabel aufgestellt. Gerade der Slot kann je nach Situation mit einem Deep-Threat - Fuller - oder dem eher klassischen Catch-and-Run-Typen (Cobb) besetzt werden, sodass Watson sich nicht auf einen Stil beschränken muss. Auf den Seiten wiederum ist Cooks klar als Deep-Threat vorgesehen, während Stills eher der Possession-Receiver, allerdings ebenfalls mit sehr gutem Grundspeed ausgestattet, ist.
  • Zudem wird es dem Passspiel zusätzlich zugutekommen, dass mit Johnson ein Running Back gekommen ist, der gute Hände mitbringt und ein weiterer starker Receiver aus dem Backfield sein kann. Aber auch er bringt Verletzungssorgen mit und ist seit seiner schweren Handgelenksverletzung von vor zwei Jahren merklich nicht mehr der Alte.
  • Hinter David wartet Duke Johnson auf seine Chance. Letzterer zeigte im Vorjahr eine ähnliche Produktion wie der Neuzugang, hatte zudem eine etwas bessere Saison im Receiving Game. Letztlich hoffen die Texans, dass David Johnson näher an seine Top-Form herankommt als zuletzt, denn ansonsten würde dieser Trade noch weniger Sinn ergeben, da Duke Johnson in Davids aktueller Verfassung im Grunde der gleiche Spieler ist - nur viel günstiger.
  • Insgesamt war die Offense der Texans im Vorjahr nur Liga-Durchschnitt (-2,7 Prozent DVOA) laut Football Outsiders. Und die Offensive Line blieb das traditionelle Hindernis mit einer Adjusted Sack Rate von 8,4 Prozent (Platz 27 in der NFL). Die O-Line blieb im Vergleich zum Vorjahr zusammen, die Hoffnung ist also, dass ein Jahr mehr an gemeinsamer Erfahrung helfen wird, das Niveau zu heben.
  • Defensiv machten die Texans 2019 einen gehörigen Schritt zurück (9 Prozent DVOA, Platz 26), nachdem sie im Vorjahr noch die siebteffizienteste Defense der Liga gestellt hatten. Während im Draft in diesem Bereich vor allem potenzielle zukünftige Starter gezogen wurden, liegen die Hoffnungen für eine deutliche Steigerung insbesondere auf der Rückkehr von J.J. Watt, der weite Teile der Saison mit einer Brustmuskelverletzung verpasste.
  • Ebenfalls helfen könnte Vernon Hargreaves, der im Slot verteidigt und im Laufe der Vorsaison via Waiver Wire von den Bucs nach Texas gelangte. Eine komplette Saison von ihm könnte die Pass-Verteidigung insgesamt stärken.
  • Ein interessantes Positionsduell könnte sich indes auf Nose Tackle entwickeln, wo man den Verlust von D.J. Reader auffangen muss. Vanderdoes ist erst seit der Vorsaison im Team und dürfte direkt Druck von Zweitrundenpick Ross Blacklock bekommen, der ultimativ wohl diesen Posten übernehmen wird - ob schon zu Saisonbeginn ist hier die Frage. Denkbar ist auch, dass Blacklock im Sub-Package früher zu den Startern gehört.