NFL

Rookie Ranking 2018 - die Top-8-Rookie-Klassen

SPOX blickt auf die vergangene Saison zurück und nennt seine Top-10-Rookie-Klassen
© getty

Mit dem Ende der Saison stehen auch die ersten Rookie-Eindrücke. Wer konnte seinen Pre-Draft-Hype rechtfertigen? Wer fiel ab? Und welche Draft-Klassen sehen nach einer Saison am vielversprechendsten aus? SPOX zieht ein erstes Fazit.

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Die Betonung dabei liegt auf dem "ersten Fazit". Eine generelle Faustregel für die umfassende Einschätzung einer Draft-Klasse besagt, dass man drei Jahre warten soll - so lange dauert es, ehe man das volle Potential, mögliche Steals und Busts wirklich einschätzen kann.

Das gilt umso mehr mit Blick auf die Teams, die auf Quarterback-Suche waren. Ist Sam Darnold der Franchise-Quarterback der Jets für die nächsten 15 Jahre? Allein das würde New Yorks Draft-Klasse in diese Liste katapultieren.

Gleiches gilt für die Bills mit Josh Allen, und ist Josh Rosen die Antwort in Arizona? Die Cardinals könnten im Idealfall mit Rosen, Christian Kirk und Mason Cole ihren Starting-Quarterback, Nummer-1-Receiver und Starting-Center für sehr lange Zeit gefunden haben - es könnte aber auch ins krasse Gegenteil umschlagen.

Das macht die folgenden Einordnungen eher zu Momentaufnahmen, als langfristigen Ausblicken für die einzelnen Teams; Momentaufnahmen aber natürlich mit der Frage im Hinterkopf: wessen Draft-Klasse sah in der vergangenen Saison am vielversprechendsten auch für die Zukunft aus?

Top Draft Klassen 2018: Honorable Mentions

San Francisco 49ers: Mike McGlinchey wurde schnell ein solider Right Tackle, auch wenn er bei fünf zugelassenen Sacks noch seine Rookie-Wackler drin hatte. Auch Wide Receiver Dante Pettis hinterließ nach holprigem Start in der zweiten Saisonhälfte einen sehr guten Eindruck: 17,3 Yards pro Reception (Team-intern Platz 1 unter allen Spielern mit mindestens 20 Targets), 7,9 Yards nach dem Catch pro Reception (Platz 3), 19 First Downs (Platz 3) und nur ein Drop - Pettis' 467 Yards und fünf Touchdowns sollen nur ein Vorgeschmack gewesen sein. Drittrunden-Pick Fred Warner war der konstanteste Linebacker der Niners in der vergangenen Saison und zeigte sehr ermutigende Ansätze in Coverage, während Safety D.J. Reed als weiterer Starter aus dieser Draft-Klasse hervorgehen sollte.

Atlanta Falcons: Calvin Ridley ist auf gutem Wege, der beste Wide Receiver dieser Klasse zu werden und hatte bereits mehrere absolut dominante Spiele für die Falcons. Zweitrunden-Corner Isaiah Oliver hatte im letzten Saisondrittel mehrere gute Spiele und dürfte infolge des Abgangs von Robert Alford nächste Saison eine größere Rolle erhalten. Das gilt auch für Running Back Ito Smith, angesichts des bevorstehenden Abschieds von Tevin Coleman. Smith konnte seine Explosivität und Vielseitigkeit auch als Receiver in mehreren Spielen zeigen.

Miami Dolphins: Minkah Fitzpatrick hat in seiner Rookie-Saison das erfüllt, was man sich vor dem Draft erhofft hatte: Der 22-Jährige ist eine universal einsetzbare Defensiv-Waffe, mit unter anderem 379 Slot-Corner-Snaps, 281 als Outside-Corner, 166 als Free Safety und 68 als Linebacker. Gemeinsam mit Xavien Howard und womöglich auch Reshad Jones kann er die Basis für die neue Dolphins-Defense unter Brian Flores sein. Drittrunden-Pick Jerome Baker war direkt vielleicht der beste Linebacker in Miami; von den Tight Ends, insbesondere von Mike Gesicki, muss mehr kommen. Kalen Ballage hat sich für mehr empfohlen.

New England Patriots: Isaiah Wynn verpasste die Saison verletzt und dürfte nächstes Jahr Trent Brown als Starting-Left-Tackle ablösen. Sony Michel war ein ungewöhnlicher Patriots-Pick, da hohe Ressourcen in einen Running Back gesteckt wurden - unbestreitbar ist aber, dass sein Stil perfekt in die Patriots-Offense passt. Ja'Whaun Bentley sah wie einer der potentiell besten jungen Linebacker der Liga aus, ehe er sich verletzte und J.C. Jackson als Undrafted Free Agent könnte als einer der größten Steals dieser Draft-Klasse in Erinnerung bleiben. Großes Fragezeichen: Zweitrunden-Pick Duke Dawson. Der Cornerback stand zu Saisonbeginn auf der IR-Liste, kehrte am 13. November aber zurück - und kam nie vom letzten Platz in der Cornerback-Depth-Chart weg.

8. Dallas Cowboys

Draft-Klasse: LB Leighton Vander Esch, OG/OT Connor Williams, WR Michael Gallup, DE Dorance Armstrong, TE Dalton Schultz, QB Mike White, LB Chris Covington, WR Cedrick Wilson, RB Bo Scarbrough.

Vander Esch hat das Potential, auf viele Jahre hin einer der vier, fünf besten Linebacker der Liga zu werden und ist ein Grund dafür, dass Sean Lee vielleicht schon 2019 keine Zukunft in Dallas hat. Verfügt über große Reichweite und Explosivität, zeigte schon sehr viele starke Spiele auch in Coverage und ist ein echter 3-Down-Linebacker in der modernen NFL. Vander Esch und Jaylon Smith waren das beste junge Linebacker-Duo in der NFL 2018.

Williams hatte teilweise doch noch erheblichere Probleme, vor allem in der zweiten Saisonhälfte. Der erst 21-Jährige aber könnte sich dennoch als langfristiger Starter in Dallas etablieren. Bei Gallup sollten die Erwartungen höher liegen, der Drittrunden-Pick steigerte sich im Laufe der Saison merklich und profitierte, genau wie Prescott, von der Verpflichtung von Amari Cooper.

Gallup zeigte Potential als vertikaler Receiver, kein Drop mehr nach Woche 9 und wurde immer besser darin, First Downs rauszuholen. Tight End Dalton Schultz wurde als Receiver nur sehr bedingt eingesetzt, zeigte für einen Rookie aber sehr gute Ansätze als Blocker.

7. Los Angeles Chargers

Draft-Klasse: S Derwin James, LB Uchenna Nwosu, DT Justin Jones, S Kyzir White, C Scott Quessenberry, WR Dylan Cantree, RB Justin Jackson.

Es ist nicht schwer, Derwin James als den besten Defensiv-Rookie der vergangenen Saison einzustufen. Der Safety wurde unter anderem als Outside Linebacker (249 Snaps), Inside Linebacker (416), Slot-Corner (205) und Free Safety (220) eingesetzt und war direkt eine der gefährlichsten defensiven Matchup-Waffen in der NFL. Insgesamt großartig in Coverage, ein brandgefährlicher Blitzer (21 QB-Pressures) und ganz nebenbei sehr stark in der Run-Defense.

James' Qualität alleine katapultiert die Chargers hier in die Top-8, und würde für sich betrachtet ein höheres Ranking rechtfertigen - doch abgesehen von dem Safety dominieren vor allem Fragezeichen die Chargers-Draft-Klasse.

Nwosu hatte als Pass-Rusher (28 Pressures, davon 5 Sacks) einige gute Spiele, Justin Jones war als Rotationsspieler eher durchwachsen. Justin Jackson konnte spät im Jahr, als Melvin Gordon und Austin Ekeler immer wieder ausfielen, mehrfach einen guten Eindruck hinterlassen und zeigte auch im Passspiel einen gewissen Wert.