Dirk Nowitzki war bedient. "Brutal" sei das Spiel gewesen. "Wir standen neben uns", sagte der Deutsche weiter. "Wir haben einfach keine Würfe getroffen. Sowohl die Ballbehandlung als auch die Wurfquote waren hässlich." Dann fielen in seiner Analyse noch Formulierungen wie "schlampig" und "es war ein harter Abend".
Nowitzkis Fazit lautete: "So wollten wir ganz sicher nicht in unsere Serie nach der Pause starten." Die Mavs stehen vor neun Spielen in zwölf Tagen und besuchen dabei sechs Städte. Das Heimspiel gegen die Nets sollte eigentlich nur ein lockerer Aufgalopp sein.
Nowitzki mit schwacher Quote, Lopez überragend
War es aber ganz und gar nicht. Das lag zum einen an schwachen Mavericks. Da bildete Nowitzki trotz 24 Punkten und 10 Rebounds keine Ausnahme. Eine Quote von 7 von 19 Würfen entspricht nicht annährend seinen Ansprüchen. Noch viel schlimmer war der Abend von Vince Carter, der in 22 Minuten auf jämmerliche 2 Punkte, 1 Rebound und 0 Assists kam. Lamar Odom spielte gar nicht erst. Er wird wegen der Krankheit seines Vaters noch mindestens bis Donnerstag fehlen.
Zum anderen verloren die Mavs das Spiel aber wegen eines überragenden Brook Lopez auf der anderen Seite. Der Langzeitverletzte ist erst seit einer Woche wieder dabei, nutzte den All-Star-Break aber offensichtlich, um sich wieder in Galaform zu bringen. Lopez schrammte mit 38 Punkten nur knapp an seinem Karriere-Bestwert vorbei.
Williams: "Brook war heute ein Monster"
"Wir haben ihm die Handschellen abgenommen, indem wir seine Spielminuten erstmals nicht begrenzt haben", sagte der heutige Nets- und ehemalige Mavericks-Coach Avery Johnson. "Er hat sich während der Pause ziemlich gut ausgeruht und wir haben ihn heute die ganze Zeit gefüttert."
Ähnlich nüchtern sah es Lopez selbst: "Die Jungs haben mir den Ball dorthin gespielt, von wo aus ich ihn reinmachen und punkten konnte."
Lopez' Kollege Deron Williams beschrieb die ganze Sache nicht ganz so emotionslos: "Brook war heute ein Monster! Er hat uns vom Start weg mitgerissen. Wenn er zurück ist, sind wir ein anderes Team."
Kidd baggert Williams an
Williams spielte mit 12 Punkten, 12 Assists und 4 Rebounds von den Zahlen her noch ganz okay, aber er verwarf nach gutem Start seine letzten 10 Würfe.
Trotzdem war er das heißeste Thema in Dallas, immerhin ist er einer der Favoriten auf einen Wechsel zu den Mavs im Sommer. Point-Guard-Kollege Jason Kidd nutzte das Aufeinandertreffen, um bei Williams Werbung für einen Wechsel nach Texas zu machen. "Wenn er die Schlüssel für unsere Arena haben möchte, kann er sie sofort von mir bekommen", scherzte Kidd nach dem Spiel.
Stevenson vereitelt Mavs-Comeback
Dabei waren eigentlich die Nets eher zu Scherzen aufgelegt. 89:79 hatten sie im letzten Viertel schon geführt, bevor Dallas zu einem 13:2-Run ansetzte und die Partie nach einem Dreier von Kidd zum 92:91 eigentlich schon gedreht hatte.
Doch anstatt mit all ihrer Erfahrung den Sack zuzumachen, schafften die Mavs keinen einzigen Punkt mehr und mussten sich somit nach zwei verwandelten Freiwürfen von Lopez geschlagen geben.
Den letzten Versuch von Kidd vereitelte ausgerechnet Ex-Maverick DeShawn Stevenson, der noch vor dem Spiel seinen Meisterschaftsring bekommen hatte. Stevenson bekam seine Finger an den Ball, was Kidd einige Sekunden kostete und ihn zu einem verzweifelten Dreier-Versuch zwang, der daneben ging.
Damit war die dritte Niederlage im vierten Spiel besiegelt und die Mavs gehen mit einer Bilanz von 21-14 in die nächsten Spiele in Memphis und New Orleans. Die Highlights folgen am 5. und 6. März gegen Oklahoma City und die New York Knicks. Dann wird als letzter Ex-Mav auch Tyson Chandler seinen Ring bekommen.
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