Hier geht es zum Spielbericht aus der Nacht. Spiel 4 der Serie findet in der Nacht auf Montag um 2 Uhr deutscher Zeit in Minnesota statt.
Wolves vs. Nuggets: Die lange Pause tat Jamal Murray gut
Jamal Murray ist bekannt dafür, in den Playoffs regelmäßig einen ganzen Tag höher schalten und dort wie ein waschechter Superstar auftrumpfen zu können. Davon war in Spiel 2 am Montag in Denver kaum etwas zu sehen, der Guard traf nur 3 seiner 18 Würfe aus dem Feld und spielte nur 2 Assists bei 4 Turnovern. Murray hat seit dem Ende der ersten Playoffrunde gegen die Pelicans mit einer Wadenzerrung zu kämpfen, gegen die Edelverteidiger der Wolves konnte er in Spiel 2 kaum die angesagten Spielzüge einleiten.
Das sah in Spiel 3 wieder ganz anders aus. Schon früh im Spiel konnte man sich fragen, ob die medizinische Abteilung der Nuggets sich auch parallel zu den Spielern mit Highfives und Chestbumps feiert. Murray schien auf sein volles Arsenal an Bewegungen zugreifen zu können, er erzielte 18 Punkte in der ersten Halbzeit bei 8/14 aus dem Feld und beschränkte sich nicht nur auf Sprungwürfe.
Der Fokus der Nuggets war klar zu erkennen, sie wollten Murray früh ins Spiel bringen. Nikola Jokic stellte immer wieder Screens für den Kanadier, der am meisten Erfolg in Richtung Baseline hatte.
"Seine Mannschaftskollegen haben ihm Platz verschafft, aber er war auch aggressiv und hat den Ball früh im Korb gesehen", betonte Nuggets-Coach Michael Malone nach dem klaren 117:90 in fremder Halle und verriet: "Ich glaube, er mag irgendwie diese Momente als Bad Guy." Murray hatte in Spiel 2 aus Frust einen Wärmeakku auf das Feld geworfen, dafür bekam er von der Liga eine Geldstrafe von 100.000 Dollar aufgebrummt. Diesmal wurde er bei jeder Ballberührung von den Wolves-Fans in der Halle ausgebuht.
Es bleibt abzusehen, wie Murray mit weniger Pause in Spiel 4 gehen wird. Nach drei freien Tagen nach Spiel 2 geht es diesmal schon in der Nacht auf Montag weiter.
Wolves vs. Nuggets, Spiel 3: Die Stats-Leader
Stat | Wolves | Nuggets |
Punkte | Anthony Edwards (19) | Jokic, Murray (je 24) |
Rebounds | Edwards, Conley (je 6) | Nikola Jokic (14) |
Assists | Mike Conley (6) | Nikola Jokic (9) |
Steals | Kyle Anderson (2) | Jokic, Murray (3) |
Blocks | Jaden McDaniels (2) | Nikola Jokic (3) |
Wolves vs. Nuggets: Die Schiedsrichter zogen eine härtere Linie
In den Playoffs werden für gewöhnlich weniger Fouls gepfiffen als in der Regular Season, mehr Körperkontakt wird zugelassen. Die Wolves nutzten dies in den ersten beiden Spielen gegen die Nuggets gut aus und hatten großen Erfolg mit ihrer körperlichen Defense. In Spiel 3 änderte die Linie sich jedoch, was die Schiedsrichter um Tony Brothers schon früh in der Partie etablierten.
Die größten Probleme damit hatte Jaden McDaniels, der in seinen ersten acht Minuten auf dem Parkett mit drei Pfiffen gegen sich belegt wurde. Der Edelverteidiger der Wolves konnte so nicht dauerhaft an Murray kleben, früh in der zweiten Hälfte beging er sein viertes Foul.
Die strengere Linie könnte sich mit einer neuen Truppe von Schiedsrichtern in Spiel 4 wieder verlieren, womöglich gab es aber auch die Ansage der Liga, dass für die komplette Serie härter gepfiffen werden soll. In einem engen Spiel kann es ein entscheidender Vorteil sein, sich zuerst an die Linie des Spiels zu gewöhnen.
Wolves vs. Nuggets: Anthony Edwards zeigte sich ungeduldig
Anthony Edwards macht seit der vergangenen Weltmeisterschaft rasant den Schritt vom jungem, aufstrebendem Star zum absoluten Superstar. Das setzte sich in den Playoffs bisher fort, nach seinen Leistungen in den ersten beiden Spielen gegen die Nuggets wurde er zum wiederholten Male mit Michael Jordan verglichen. Diese Vergleiche lehnte der 22-Jährige ab, doch sie kommen nicht von irgendwo her.
Edwards legte in Spielen 3 und 4 gegen die Suns sowie Spiel 1 gegen die Nuggets jeweils über 35 Punkte auf bei je über 52 Prozent aus dem Feld, in Spiel 2 gegen die Nuggets glänzte er zudem als Kettenhund in der Defense. Sein Offensivspiel war bisher in den Playoff zu großen Teilen methodisch und konsequent.
In Spiel 3 zeigte Edwards jedoch seine Jugend und noch etwas Ungeduld. "Ich nehme die Verantwortung für diese Pleite auf mich", betonte er: "Ich bin ohne Energie ins Spiel gegangen."
Schon früh suchte er immer wieder den schnellen Abschluss von Downtown, beim Rückstand schien er dann noch stärker gute Aktionen erzwingen zu wollen. Damit war er nicht allein bei den Hausherren, als erste Option seiner Mannschaft überträgt sich sein Tempo oft auch auf seine Mannschaftskollegen. "Gute Mannschaften müssen mit Erfolg umgehen können. Gute Mannschaften müssen auch lernen, einen Rückstand aufzuholen", sagte Wolves-Coach Chris Finch nach der Partie.
Für die Wolves war es die erste Niederlage der Postseason. "Wir haben es das ganze Jahr über geschafft, nach harten Niederlagen gute Antworten zu zeigen", sagte Finch. Die Nuggets fanden ihre Antwort nach der Pleite in Spiel 2, nun sind die Wolves gefordert.
Wolves vs. Nuggets: Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 5. Mai (So) | 1 Uhr | Denver Nuggets | Minnesota Timberwolves | 99:106 |
2 | 7. Mai (Di) | 4 Uhr | Denver Nuggets | Minnesota Timberwolves | 80:106 |
3 | 11. Mai (Sa) | 3.30 Uhr | Minnesota Timberwolves | Denver Nuggets | 90:117 |
4 | 13. Mai (Mo) | 2 Uhr | Minnesota Timberwolves | Denver Nuggets | - |
5 | 15. Mai (Mi) | tba | Denver Nuggets | Minnesota Timberwolves | - |
6* | 17. Mai (Fr) | 2.30 Uhr | Minnesota Timberwolves | Denver Nuggets | - |
7* | 20. Mai (Mo) | tba | Denver Nuggets | Minnesota Timberwolves | - |
* wenn benötigt