NBA

Die dominantesten NBA-Championship-Runs seit 2000: Die Boston Celtics verdrängen Nikola Jokic und die Denver Nuggets

Von Stefan Petri
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© SPOX

Die Boston Celtics setzten sich in den NBA Finals mit 4-1 gegen die Dallas Mavericks durch und feierten ihren ersten Titelgewinn seit 2008. Die Celtics pflügten förmlich durch die Playoffs und schienen unaufhaltbar. Doch wie dominant war der Titel im historischen Kontext? Wir blicken dazu auf die Playoff-Runs aller Champions seit 2000.

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Ihre erste Auswärtsniederlage mussten die Celtics nach sechs Siegen in den Playoffs doch noch einstecken, als sie für das vierte Spiel der Finals in Dallas antraten. Doch zurück in Boston machten sie die Klatsche schnell vergessen und waren bereits nach der ersten Halbzeit auf dem besten Weg zum Titel Nummer 18 für die Franchise.

So kam es dann auch, mit 4:1 triumphierten die Kelten über Luka Doncic, Kyrie Irving und Co. Wie stehen sie damit im historischen Vergleich dieses Jahrtausends dar? Die nackten Zahlen sind auf jeden Fall beeindruckend. Wir zeigen das Ranking aller Titelträger seit dem Jahr 2000.

NBA: Die dominantesten Championship Runs seit 2000 im Ranking

Als Maßstab verwenden wir unter anderem das Net-Rating, also die Differenz aus Offensiv- und Defensiv-Rating. Beide Komponenten errechnen, wie viele Punkte ein Team durchschnittlich auf 100 Ballbesitze erzielt oder zugelassen hat. Heißt: Ein Net Rating von 10,0 würde bedeuten, dass man über 100 Ballbesitzphasen im Schnitt 10 Punkte besser war als der Gegner.

Allerdings fließen auch der Verlauf der Postseason - die Regular Season lassen wir außen vor - und die Qualität der Gegner in dieses Ranking mit ein, damit wird es dann wieder subjektiv. Und der "beeindruckendste" Playoff-Run, etwa von Dirk Nowitzki und den Mavericks, ist nicht automatisch der stärkste.

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© getty

Platz 25: MIAMI HEAT 2005/06

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-2 vs. Bulls | 2. Runde: 4-1 vs. Nets | Conference Finals: 4-2 vs. Pistons | Finals: 4-2 vs. Mavericks
  • Net-Rating in den Playoffs: 3,5
  • Beste Spieler: Dwyane Wade, Shaquille O'Neal

Vergleichsweise wenige Blowout-Siege und das schmale Net-Rating, die überschaubare Qualität im Osten und die eine oder andere zweifelhafte Referee-Entscheidung in den Finals gegen Dallas bescheren den Heat die Rote Laterne. Dennoch beeindruckend, wie sich Wade und Co. nach 0-2-Rückstand in den Finals noch zurück kämpften.

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Platz 24: BOSTON CELTICS 2007/08

  • Bilanz in den Playoffs: 16-10
  • 1. Runde: 4-3 vs. Hawks | 2. Runde 4-3 vs. Cavaliers | Conference Finals: 4-2 vs. Pistons | Finals: 4-2 vs. Lakers
  • Net-Rating in den Playoffs: 5,9
  • Beste Spieler: Paul Pierce, Kevin Garnett, Ray Allen

Die "Ubuntu"-Celtics holten direkt in ihrer ersten Spielzeit mit Kevin Garnett und Ray Allen den Titel, hatten aber in den ersten beiden Serien mächtig zu kämpfen und gewannen kein einziges Spiel in der Fremde. Spiel 7 gegen die Cavs mutierte zum Duell Pierce vs. LeBron James, gegen die Lakers reichte es dann aber auch ohne Heimvorteil. 26 Spiele in einem einzigen Playoff-Run sind NBA-Rekord.

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Platz 23: SAN ANTONIO SPURS 2004/05

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-1 vs. Nuggets | 2. Runde 4-2 vs. Sonics | Conference Finals: 4-1 vs. Suns | Finals: 4-3 vs. Pistons
  • Net-Rating in den Playoffs: 4,9
  • Beste Spieler: Tim Duncan, Manu Ginobili

Brenzlig wurde es vor den Finals vor allem gegen die Seattle SuperSonics, als Duncan mit 0,5 Sekunden auf der Uhr den entscheidenden Wurf zum Sieg verwandelte. Anschließend wurden die top-gesetzten Suns um MVP Steve Nash ausgeschaltet. Die Finals gegen den Titelverteidiger aus Detroit waren dann wieder brutal eng - und mit ein Grund, warum die NBA die Regeln nach und nach anpasste, um mehr Scoring möglich zu machen: In sieben Spielen wurden die 100 Punkte nur einmal geknackt, Game 7 etwa endete 81:74.

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Platz 22: LOS ANGELES LAKERS 1999/2000

  • Bilanz in den Playoffs: 15-8
  • 1. Runde: 3-2 vs. Kings | 2. Runde 4-1 vs. Suns | Conference Finals: 4-3 vs. Blazers | Finals: 4-2 vs. Pacers
  • Net-Rating in den Playoffs: 2,5
  • Beste Spieler: Shaquille O'Neal, Kobe Bryant

Die Lakers mussten schon in Runde eins gegen Sacramento über die volle Distanz gehen und hätten in den Conference Finals gegen Portland fast einen 3-1-Vorsprung verspielt. Im Schlussviertel von Spiel 7 benötigte es ein 31:13 zum Sieg, ein paar legendär freundliche Pfiffe inklusive. In den Finals überragte der "Big Diesel" schließlich mit im Schnitt 38 Punkten und 16,7 Rebounds.

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Platz 21: SAN ANTONIO SPURS 2002/03

  • Bilanz in den Playoffs: 16-8
  • 1. Runde: 4-2 vs. Suns | 2. Runde 4-2 vs. Lakers | Conference Finals: 4-2 vs. Mavericks | Finals: 4-2 vs. Nets
  • Net-Rating in den Playoffs: 5,8
  • Beste Spieler: Tim Duncan, Tony Parker, Stephen Jackson

In der letzten NBA-Saison von "The Admiral" David Robinson und Titelsammler Steve Kerr brauchten die Spurs in jeder Serie genau sechs Spiele. Die Gegner im Westen hatten es durchaus in sich, die überraschenden Nets aus dem damals deutlich schwächeren Osten hätte man aber durchaus etwas schneller aus dem Weg räumen können. Jason Kidd und Co. konnten am Ende zwei sehr enge Spiele für sich entscheiden.

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Platz 20: TORONTO RAPTORS 2018/19

  • Bilanz in den Playoffs: 16-8
  • 1. Runde: 4-1 vs. Magic | 2. Runde 4-3 vs. Sixers | Conference Finals: 4-2 vs. Bucks | Finals: 4-2 vs. Warriors
  • Net-Rating in den Playoffs: 5,6
  • Beste Spieler: Kawhi Leonard, Kyle Lowry, Pascal Siakam

Es brauchte einen legendären Buzzer-Beater von Kawhi Leonard in Spiel 7 gegen die Sixers, um überhaupt in die Conference Finals einzuziehen. Auch dort führte Milwaukee schon 2-0, bevor die Klaue den MVP Giannis Antetokounmpo doch noch an die Kette legte. Gegen die Warriors meinte es dann das Verletzungsglück gut mit Toronto: Klay Thompson und Kevon Looney fehlten zwischenzeitlich, Kevin Durant riss sich in Spiel 5 die Achillessehne.

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Platz 19: DETROIT PISTONS 2003/04

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-1 vs. Bucks | 2. Runde 4-3 vs. Nets | Conference Finals: 4-2 vs. Pacers | Finals: 4-1 vs. Lakers
  • Net-Rating in den Playoffs: 7,4
  • Beste Spieler: Chauncey Billups, Rasheed Wallace, Ben Wallace

Die Bucks waren für das Pistons-Team ohne echten Superstar kein Prüfstein, New Jersey dagegen schon. Der East-Champion der beiden Jahre zuvor führte beim Stand von 3-2 in Spiel 6 daheim schon mit 12 Punkten, gaben diesen Vorsprung aber noch aus der Hand. In den Finals warteten die Lakers, aber dort verletzte sich Karl Malone in Spiel 4 und das Superstar-Team fiel angesichts der starken Pistons-Defense mehr oder weniger in sich zusammen.

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Platz 18: GOLDEN STATE WARRIORS 2021/22

  • Bilanz in den Playoffs: 16:6
  • 1. Runde: 4-1 vs. Nuggets | 2. Runde 4-2 vs. Grizzlies | Conference Finals: 4-1 vs. Mavericks | Finals: 4-2 vs. Celtics
  • Net-Rating in den Playoffs: 4,9
  • Beste Spieler: Stephen Curry, Andrew Wiggins, Draymond Green

Eigentlich schien die beste Zeit der Warriors schon lange vorbei, aber Neuzugang Andrew Wiggins schlug voll ein und der Kern des Teams drehte die Zeit noch einmal zurück. Dabei half es aber natürlich, dass die Nuggets in der 1. Runde ohne Jamal Murray antreten mussten und bei den Grizzlies Ja Morant verletzt fehlte. Die Mavs waren dann kein Problem, in den Finals machte man ein 1-2 noch wett (Steph Curry legte in Spiel 4 mal eben 43 Punkte und 10 Rebounds auf).

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Platz 17: MILWAUKEE BUCKS 2020/21

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-0 vs. Heat | 2. Runde 4-3 vs. Nets | Conference Finals: 4-2 vs. Hawks | Finals: 4-2 vs. Suns
  • Net-Rating in den Playoffs: 5,3
  • Beste Spieler: Giannis Antetokounmpo, Khris Middleton, Jrue Holiday

Gegen die Heat waren die Bucks noch ein Jahr zuvor gescheitert, diesmal wurde schnelle Rache geübt. In Spiel 7 gegen die Nets waren die Bucks eigentlich schon raus - doch bei seinem Dreier zum Sieg war Kevin Durants großer Zeh auf der Linie: Overtime! Dass die Hawks so gut mithielten, lag auch daran, dass sich Giannis in Spiel 4 verletzte. In den Finals führten die Suns dann schon 2-0, bevor der Greek Freak zum Greek God wurde.

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PLATZ 16: LOS ANGELES LAKERS 2009/10

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-2 vs. Thunder | 2. Runde 4-0 vs. Jazz | Conference Finals: 4-2 vs. Suns | Finals: 4-3 vs. Celtics
  • Net-Rating in den Playoffs: 4,3
  • Beste Spieler: Kobe Bryant, Pau Gasol

Bei der Playoff-Premiere der Thunder mussten sich die Lakers in Runde eins schon strecken (2-2 nach vier Spielen), an den Suns nahmen sie Rache für die Erstrundenniederlagen 2006 und 2007: Ron Artest versenkte in Spiel 5 einen Airball von Kobe Bryant per Rebound zum 3-2. In den Finals führte Boston nach fünf Spielen 3-2, doch dann verletzte sich Celtics-Center Kendrick Perkins zu Beginn von Spiel 6 am Knie. Artest traf dann auch in Spiel 7 eine Minute vor dem Ende einen wichtigen Dreier (Kobes berühmtes Spiel mit 6/24 FG).

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Platz 15: MIAMI HEAT 2011/12

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-1 vs. Knicks | 2. Runde 4-2 vs. Pacers | Conference Finals: 4-3 vs. Celtics | Finals: 4-1 vs. Thunder
  • Net-Rating in den Playoffs: 7,4
  • Beste Spieler: LeBron James, Dwyane Wade, Chris Bosh

Die "Heatles" hatten es in ihrer zweiten gemeinsamen Saison schwer in den Playoffs: Gegen die Pacers lag Miami zwischenzeitlich mit 1-2 zurück. Gegen Boston stand es 2-3, bevor LeBron James in Spiel 6 in Boston überragte. Die jungen OKC Thunder um Durant, Westbrook und Harden gewannen zwar Spiel 1 daheim, waren anschließend aber chancenlos.

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Platz 14: DALLAS MAVERICKS 2010/11

  • Bilanz in den Playoffs: 16-5
  • 1. Runde: 4-2 vs. Blazers | 2. Runde 4-0 vs. Lakers | Conference Finals: 4-1 vs. Thunder | Finals: 4-2 vs. Heat
  • Net-Rating in den Playoffs: 6,0
  • Beste Spieler: Dirk Nowitzki, Jason Terry, Jason Kidd

Bei den Buchmachern und Experten waren die Mavericks in allen vier Serien Underdogs - aber das konnte Dirk und Co. nicht stoppen. Highlight war sicherlich der Sweep gegen den Titelverteidiger aus L.A., anschließend waren die Veteranen aus Dallas zu clever für Durant und Co. In den Finals brauchte es beim Stand von 1-2 ein famoses Comeback im Schlussviertel von Spiel 4, sonst hätte es wohl kaum zum Titel gereicht.

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Platz 13: MIAMI HEAT 2012/13

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-0 vs. Bucks | 2. Runde 4-1 vs. Bulls | Conference Finals: 4-3 vs. Pacers | Finals: 4-3 vs. Spurs
  • Net-Rating in den Playoffs: 6,8
  • Beste Spieler: LeBron James, Dwyane Wade, Chris Bosh

Keine Probleme in den ersten beiden Playoff-Runden, doch gegen Paul George und Roy Hibbert wurde es in den Conference Finals richtig eng. Es brauchte 32 Punkte von LeBron James in Spiel 7 für den dritten Finals-Einzug in Folge. Da sollten die Spurs eigentlich schon in den Schlusssekunden von Spiel 6 gekrönt werden, doch dann kam der Ball zu Ray Allen in der rechten Ecke - Dreier - Bang! Auch Spiel 7 war dann richtig eng (95:88).

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Platz 12: SAN ANTONIO SPURS 2006/07

  • Bilanz in den Playoffs: 16-4
  • 1. Runde: 4-1 vs. Nuggets | 2. Runde 4-2 vs. Suns | Conference Finals: 4-1 vs. Jazz | Finals: 4-0 vs. Cavaliers
  • Net-Rating in den Playoffs: 4,3
  • Beste Spieler: Tim Duncan, Tony Parker, Manu Ginobili

Kontrovers war vor allem die Serie gegen die Suns: Steve Nash kassierte einen Cut in Spiel 1 und musste deshalb in der Schlussphase zusehen. In Spiel 4 checkte Robert Horry Nash in den Scorer's Table - Amar'e Stoudemire und Boris Diaw verließen entrüstet ihre Bank und wurden daraufhin für Spiel 5 gesperrt. Die Finals waren am Ende dann eine klare Nummer - ein LeBron James allein war für Cleveland viel zu wenig.

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Platz 11: LOS ANGELES LAKERS 2008/09

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-1 vs. Jazz | 2. Runde 4-3 vs. Rockets | Conference Finals: 4-2 vs. Nuggets| Finals: 4-1 vs. Magic
  • Net-Rating in den Playoffs: 8,2
  • Beste Spieler: Kobe Bryant, Pau Gasol, Lamar Odom

Mit Neuzugang Gasol waren die Lakers Favorit im Westen, aber die Serien dort verlangten ihnen so einiges ab. Besonders gegen die Rockets stand es Spitz auf Knopf, bevor L.A. in Game 7 ein Blowout gelang. In den Finals warteten überraschend nicht die Celtics, sondern Dwight Howard und seine Scharfschützen. Die Serie war richtig eng: Knackpunkt waren zwei Overtime-Erfolge für die Lakers, darunter in Spiel 4 zur 3-1-Führung.

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Platz 10: GOLDEN STATE WARRIORS 2014/15

  • Bilanz in den Playoffs: 16-5
  • 1. Runde: 4-0 vs. Pelicans | 2. Runde 4-2 vs. Grizzlies | Conference Finals: 4-1 vs. Rockets | Finals: 4-2 vs. Cavaliers
  • Net-Rating in den Playoffs: 8,2
  • Beste Spieler: Stephen Curry, Klay Thompson, Draymond Green

Der erste Titel der Steph-Ära schien gegen Memphis beim Stand von 1-2 schon gehörig zu wackeln, bevor Rookie-Coach Steve Kerr die richtigen Hebel in Bewegung setzte. Gegen stark ersatzgeschwächte Cavaliers (Kevin Love fehlte schon, Irving verletzte sich in Spiel 1) gingen die ersten beiden Spiele in die Overtime und Cleveland führte sogar mit 2-1, bevor sich das talentiertere Team am Ende durchsetzte.

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Platz 9: LOS ANGELES LAKERS 2019/20

  • Bilanz in den Playoffs: 16-5
  • 1. Runde: 4-1 vs. Blazers | 2. Runde 4-1 vs. Rockets | Conference Finals: 4-1 vs. Nuggets | Finals: 4-2 vs. Heat
  • Net-Rating in den Playoffs: 6,9
  • Beste Spieler: LeBron James, Anthony Davis

In der Bubble in Walt Disney World wurden die Finals erst am 30. September gestartet. Mit der Doppelspitze aus LeBron und AD marschierten die Lakers in die Finals, dort strickte Jimmy Butler aber erstmals so richtig an seinem Playoff-Legendenstatus (40-Punkte-Triple-Double in Spiel 3, 30-Punkte-Triple-Double in Spiel 5). Gegen L.A. war aber nichts auszurichten.

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Platz 8: LOS ANGELES LAKERS 2001/02

  • Bilanz in den Playoffs: 15-4
  • 1. Runde: 3-0 vs. Blazers | 2. Runde 4-1 vs. Spurs | Conference Finals: 4-3 vs. Kings | Finals: 4-0 vs. Nets
  • Net-Rating in den Playoffs: 3,9
  • Beste Spieler: Shaquille O'Neal, Kobe Bryant

Der Weg zum Threepeat sollte kein leichter sein, zumal sich Shaq und Kobe gern mal in die Haare bekamen. Die größte Hürde war Sacramento, Top-Seed im Westen. Nach einem Blowout in Spiel 3 führten die Kings 2-1 und in Spiel 4 mit 20, bevor eine Aufholjagd inklusive Buzzer-Beater von Robert Horry doch noch den Sieg brachte. In Spiel 6, einem Must-Win-Game, bekamen die Lakers dann 27 Freiwürfe im Schlussviertel zugesprochen ... Nach einem Overtime-Erfolg in Spiel 7 waren die Nets in den Finals dann absolut chancenlos - aber sie kassierten gleichzeitig auch nur einen Blowout.

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Platz 7: DENVER NUGGETS 2022/23

  • Bilanz in den Playoffs: 16-4
  • 1. Runde: 4-1 vs. Wolves | 2. Runde 4-2 vs. Suns | Conference Finals: 4-0 vs. Lakers | Finals: 4-1 vs. Heat
  • Net-Rating in den Playoffs: 8,0
  • Beste Spieler: Nikola Jokic, Jamal Murray

Es gab Zweifel an den Nuggets, gerade gegen die Suns und die Lakers, doch Phoenix ohne Chris Paul ging in Gestalt von KD und Devin Booker ab Spiel 5 die Puste aus, L.A. kassierte sogar einen - recht umkämpften - Sweep. Miami war in puncto Talent am Ende einfach klar unterlegen und konnte das Level aus den Runden zuvor nur einmal halten. Vier oder weniger Niederlagen gab es nur zweimal, seitdem die Erste Runde auf Best-of-Seven ausgebaut wurde. Allerdings reicht es aufgrund der Qualität der Gegner nicht für die Top 5.

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Platz 6: Boston Celtics 2023/24

  • Bilanz in den Playoffs: 16-3
  • 1. Runde: 4-1 vs. Heat | 2. Runde: 4-1 vs. Hawks | Conference Finals: 4-0 vs. Pacers | Finals: 4-1 vs. Mavericks
  • Net-Rating in den Playoffs: 8,6
  • Beste Spieler: Jayson Tatum, Jaylen Brown

Ja, es war auch ein bisschen Losglück bzw. Verletzungspech bei den Gegnern dabei. Jimmy Butler fehlte komplett in der ersten Runde, in der zweiten verletzte sich Donovan Mitchell nach Jarrett Allen bei den Cavaliers und die Pacer mussten mitten in der Serie auf Tyrese Haliburton verzichten. Auch in den Finals waren die Mavericks mit einem stark angeschlagenen Luka Doncic wohl nicht die größte Herausforderung.

Doch mit 16-3 und einer Serie von 10 Siegen muss man erstmal durch die Playoffs gehen, nachdem man schon das ganze Jahr über Souveränität ausstrahlte. Das Net-Rating der Playoffs war lange bei etwa 11, bis Boston von Dallas in Spiel 4 mit 84:122 niedergedroschen wurde.

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Platz 5: GOLDEN STATE WARRIORS 2017/18

  • Bilanz in den Playoffs: 16-5
  • 1. Runde: 4-1 vs. Spurs | 2. Runde 4-1 vs. Pelicans | Conference Finals: 4-3 vs. Rockets | Finals: 4-0 vs. Cavaliers
  • Net-Rating in den Playoffs: 10,7
  • Beste Spieler: Kevin Durant, Stephen Curry, Klay Thompson

Im zweiten Jahr mit Kevin Durant hatten die Warriors nur gegen den Top-Seed aus Houston Probleme, für viele Beobachter das vorgezogene Finale. Die Warriors brauchten Comebacks in Spiel 6 und 7 und hatten Glück, dass Chris Paul mit einer Oberschenkelverletzung jeweils fehlte. In Spiel 7 verfehlten die Rockets zwischenzeitlich unfassbare 27 Dreier in Folge. In den Finals konterten die Dubs 51 Punkte von LeBron in Spiel 1, danach war die Sache klar.

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Platz 4: CLEVELAND CAVALIERS 2015/16

  • Bilanz in den Playoffs: 16-5
  • 1. Runde: 4-0 vs. Pistons | 2. Runde 4-0 vs. Hawks | Conference Finals: 4-2 vs. Raptors | Finals: 4-3 vs. Warriors
  • Net-Rating in den Playoffs: 9,5
  • Beste Spieler: LeBron James, Kyrie Irving, Kevin Love

Sechste Finals-Teilnahme für LeBron in Folge. Zwei lockere Sweeps, dann gewannen die Raptors sogar ihre beiden Heimspiele, bevor es beim Stand von 2-2 zwei Abreibungen setzte. Es folgte das Duell gegen die 73-9-Warriors. Golden State führte schon mit 3-1, doch dann trat Draymond Green nach LeBron und wurde für Spiel 5 gesperrt, Steph Curry foulte in Spiel 6 spät aus. Game 7 war ein echter Thriller, bevor Kyrie Irving schließlich einen der berühmtesten Dreier der NBA-Geschichte verwandelte.

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Platz 3: SAN ANTONIO SPURS 2013/14

  • Bilanz in den Playoffs: 16-7
  • 1. Runde: 4-3 vs. Mavericks | 2. Runde 4-1 vs. Blazers | Conference Finals: 4-2 vs. Thunder | Finals: 4-1 vs. Heat
  • Net-Rating in den Playoffs: 10,2
  • Beste Spieler: Kawhi Leonard, Tim Duncan, Boris Diaw

So weit oben, trotz sieben Spielen in Runde 1? Ja, denn das letzte wirkliche Hurra der Nowitzki-Mavericks war kein leichtes Los, aber es reichte zum Blowout in Spiel 7. Das Rematch gegen die Thunder von 2012 - damals siegte OKC mit 4-2 - war ebenfalls Balsam auf der Spurs-Seele. Und dann eben die Finals, als Miami zwar Spiel 2 knapp gewann und so ausglich, nur um dann drei Klatschen in Folge zu kassieren. Dominanteren - und schöneren - Basketball als den der Spurs in dieser Serie hat es selten gegeben.

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Platz 2: GOLDEN STATE WARRIORS 2016/17

  • Bilanz in den Playoffs: 16-1
  • 1. Runde: 4-0 vs. Blazers | 2. Runde 4-0 vs. Jazz | Conference Finals: 4-0 vs. Spurs | Finals: 4-1 vs. Cavaliers
  • Net-Rating in den Playoffs: 12,9
  • Beste Spieler: Kevin Durant, Stephen Curry, Klay Thompson

Vielleicht das beste Team der NBA-Geschichte? Eine Explosion im Salary Cap erlaubte es dem Finalisten von 2016, Kevin Durant unter Vertrag zu nehmen. Sie pulverisierten die Liga und den Westen in den Playoffs: Drei Sweeps im Best-of-Seven-Format sind NBA-Rekord. Die ersten zwei Spiele der Finals waren Blowouts daheim, dann wurde ein vergleichsweise enges Spiel 3 in Cleveland gewonnen. Also gönnte man LeBron und Co. den "Gentlemen's Sweep" in fünf Spielen.

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Platz 1: LOS ANGELES LAKERS 2000/01

  • Bilanz in den Playoffs: 15-1
  • 1. Runde: 3-0 vs. Blazers | 2. Runde 4-0 vs. Kings | Conference Finals: 4-0 vs. Spurs | Finals: 4-1 vs. Sixers
  • Net-Rating in den Playoffs: 13,4
  • Beste Spieler: Shaquille O'Neal, Kobe Bryant

Extrem knappe Kiste zwischen den Dubs und diesen Lakers, aber Purple-and-Gold räumte in diesem Run gleich vier Teams mit mindesten 50 Siegen aus dem Weg. Außerdem verloren sie kein einziges Spiel in regulärer Spielzeit: In Spiel 2 der Finals brauchte es 48 Punkte von Allen Iverson, um einen Sieg in Overtime zu erringen - er spielte die kompletten 53 Minuten. Viel besser geht es dann halt auch nicht mehr.

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