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NBA - Was passiert mit Chris Paul? Die Optionen des Suns-Guards im Überblick

Von Ruben Martin
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Am Donnerstag wurde bekannt, dass Chris Paul wohl nicht weiter mit seinem aktuellen Vertrag bei den Phoenix Suns spielen wird. Wie geht es nun weiter? Ein Blick auf die zahlreichen Möglichkeiten.

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Wie Shams Charania (The Athletic) und Adrian Wojnarowski (ESPN) am Donnerstag übereinstimmend berichteten, untersuchen die Suns aktuell gemeinsam mit Paul und dessen Repräsentation, welche Optionen sinnvoll für beide Seiten wären. Nahezu ausgeschlossen sei jedoch, dass die Suns das ausstehende Gehalt von 30,8 Millionen Dollar für Paul in der kommenden Saison zahlen. Nur 15,8 Millionen davon sind garantiert, der Rest würde erst am 28. Juni garantiert werden.

Dies ist dementsprechend auch die Deadline, bis zu der die Suns offenbar aktiv werden wollen. Paul hat wohl den Wunsch, die Situation möglichst früh gelöst zu haben, damit er nicht sehr kurzfristig zum Start der Free Agency am 30. Juni auf den Markt kommt.

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NBA: Das sagt Paul zu einem möglichen Karriereende

Ein Karriereende ist für Paul dieses Jahr offenbar noch nicht denkbar, das machte der 38-Jährige einen Tag nach dem Playoff-Aus der Suns gegen die Denver Nuggets klar. Paul nahm nur an den ersten zwei von sechs Spielen der Serie teil, bevor er mit einer Leistenverletzung aussetzen musste. In insgesamt 57 Minuten gegen Denver steuerte er 19 Punkte (9/21 FG) und 11 Assists bei.

"Ich bin viel länger in der NBA als manche Leute, die darüber berichten", sagte er und führte aus: "Ich kann mich an die Zeit erinnern, wo Spiele 85:80 ausgingen. Ich rede nicht sehr oft darüber, aber ich kenne dieses Spiel besser als fast jeder andere. Das wird sich nicht ändern."

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Chris Paul entlassen? Die Gedankenspiele der Suns

Von außen betrachtet ergibt eine Entlassung von Paul für die Suns nur Sinn, falls der zwölffache All-Star zu einem geringeren Preis zurück nach Arizona kehren würde. Sie würden Paul wohl kaum entlassen und ihm 15,8 Millionen zahlen, nur um ihn möglicherweise sogar bei einem direkten Konkurrenten spielen zu sehen.

Dies zu verhindern könnte auch bei Tradegesprächen ein Hindernis für die Suns sein, denn die zwei offensichtlichsten Interessenten an Paul könnten nächstes Jahr beide auf die Suns in den Playoffs treffen.

Die Suns könnten Paul auch entlassen und den Cap Hit seines Vertrags mit der Stretch Provision auf mehrere Jahre verteilen, dadurch wären die Suns aber weiterhin über dem Salary Cap für nächste Saison - mit nur fünf Spielern unter Vertrag. An der Luxussteuer wird für Besitzer Mat Ishbia wohl ohnehin kein Weg vorbei führen mit den Verträgen für Paul, Devin Booker, Kevin Durant und Deandre Ayton.

Phoenix Suns: Diese Spieler haben einen Vertrag für 2023/24 (Gehälter in Mio. Dollar)

Spieler (Alter)Position23/2424/2525/2626/27
Kevin Durant (34)Forward47,751,254,7UFA
Devin Booker (26)Guard36,050,154,158,1
Deandre Ayton (24)Center32,534,035,6UFA
Chris Paul (38)Guard30,8***30,0***UFA-
Landry Shamet (26)Guard10,311,0***11,8**UFA
Cameron Payne (28)Guard6,5***UFA--
Ish Wainright (28)Forward1,9**RFA--

* Spieler-Option, ** Team-Option, *** nicht oder nur zu Teilen garantiert, UFA = Unrestricted Free Agent, RFA = Restricted Free Agent

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Chris Paul: Eine Reunion mit den Clippers?

Die L.A. Clippers spielten sogar erst vor wenigen Wochen in der ersten Runde gegen die Suns, und sie brauchen dringend einen Spieler, der das "pointguardförmige" Loch im Kader stopfen kann. Die erste Option dort wäre wohl eine Weiterverpflichtung von Russell Westbrook, der bei den Clippers gerade in den Playoffs sehr solide Leistung zeigte.

Falls die Clippers sich gegen Westbrook entscheiden, könnte Paul die erste Alternative sein. Der größte Grund zur Vorsicht wäre vermutlich das Alter und die Verletzungshistorie von Paul, mehr als 70 Spiele in einer Regular Season absolvierte er seit 2015/16 nicht mehr. Mit Paul George und Kawhi Leonard sind die beiden Starspieler des Teams bereits sehr verletzungsanfällig.

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Chris Paul: Lakers mit LeBron sind eine Option

Wie fast jeder Spieler mit großem Namen wurde auch Paul bereits mit den Lakers in Verbindung gebracht, denn auch dort fehlt ein potenzieller Starter auf der Eins aktuell im Kader. Mit D'Angelo Russell und Dennis Schröder war die Position im vergangenen Jahr gut besetzt, doch beide haben auslaufende Verträge zur kommenden Free Agency.

Die Frage bei einem Team mit LeBron James ist immer: Welche Rolle soll ein nomineller Point Guard spielen? James übernimmt den Spielaufbau oft selbst, ist aber ebenfalls 38 Jahre alt und verpasste in den beiden vergangenen Spielzeiten jeweils knapp 25 Partien.

Paul legte in der laufenden Saison zwar den niedrigsten Punkteschnitt seiner Karriere auf (13,9) bei einer Feldwurfquote von 44,0 Prozent, spielte aber 8,9 Assists pro Partie und traf 37,5 Prozent seiner Dreier. Zudem muss man nur bis ins Vorjahr blicken, um Paul als den Assist-Leader der Liga (10,8 pro Spiel) zu sehen.

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Chris Paul: Wer könnte noch interessiert sein?

Beide L.A.-Teams würden Sinn ergeben, auch weil CP3 dann in der Nähe seiner Familie bleiben könnte. Gleichzeitig sollen die Suns laut Wojnarowski eine "Serie" von Anrufen wegen Paul erhalten haben. Viele Franchises können sich vorstellen, mit Paul in die neue Saison zu gehen und diesen dann entweder zu behalten oder ihn zur Trade Deadline wieder zu traden.

Die andere Variante wäre, garantierte Verträge für Paul zu traden, um diesen dann zu entlassen und selbst Geld zu sparen, sodass CP3 pünktlich zur Free Agency wieder auf dem Markt wäre.

Chris Paul: Seine Stats für die Phoenix Suns

SaisonSpieleMINPTSFG%3P%ASTSTL
20/217031,416,449,939,58,91,4
21/226532,914,749,331,710,81,9
22/235932,013,944,037,58,91,5
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Ein Dark Horse könnten laut Kevin O'Connor (The Ringer) die San Antonio Spurs sein, welche am 22. Juni Mega-Talent Victor Wembanyama mit dem ersten Pick ziehen werden. Die Spurs könnten Paul mit Capspace absorbieren und würden dem Franzosen einen echten Mentor an dessen Seite stellen.

Weitere Kandidaten könnten Boston, Memphis, Miami, Milwaukee oder auch Philadelphia sein, sollte zum Beispiel James Harden sich tatsächlich für Houston entscheiden. Gerade die Bucks und Celtics müssten aber darauf hoffen, dass Phoenix den Point God tatsächlich entlässt, da sie keine geeigneten Verträge für einen Trade besitzen.