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NBA News: Liga plant wohl Revolution beim Salary Cap - Lockout droht

Von Philipp Jakob
Die Golden State Warriors um Stephen Curry sind mit großem Abstand das teuerste Team der Liga.
© getty

Die NBA plant offenbar, in einem neuen Tarifvertrag einen Hard Cap einzuführen, sodass Teams einen bestimmten Maximalbetrag für Spielergehälter nicht mehr überschreiten dürften. Die Spielergewerkschaft NBPA ist angeblich strikt gegen diese Idee, es könnte sogar ein Lockout drohen.

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Wie Adrian Wojnarowski (ESPN) und Marc Stein (Substack) übereinstimmend berichten, will die NBA im neuen CBA ein sogenanntes "Upper Spending Limit" einführen, was praktisch einen Hard Cap bedeuten würde.

Soll heißen: Das aktuelle System mit einen soften Salary Cap und den Luxussteuern soll angeblich abgeschafft und durch den Hard Cap ersetzt werden. Das dann festzusetzende Limit dürfte von den Teams nicht überschritten werden, um Spielergehälter zu zahlen.

Davon wären vor allem Teams aus den großen Märkten betroffen. In der laufenden Saison investieren zwei Teams, die Golden State Warriors und die L.A. Clippers, über 300 Millionen Dollar in ihren Kader (inklusive Luxussteuer), obwohl die Gehaltsobergrenze bei knapp 124 Millionen Dollar liegt. Auch die Brooklyn Nets kratzen an der 300-Mio.-Grenze.

Der Salary Cap kann unter der aktuellen Regelung fast beliebig gesprengt werden, dann muss das jeweilige Team allerdings auch happige Luxussteuern zahlen. Die Luxussteuergrenze liegt aktuell bei rund 150,3 Millionen Dollar. Nur vereinzelte Teams, die beispielsweise einen Sign-and-Trade abschließen, unterliegen schon jetzt einem Hard Cap.

Lockout statt Hard Cap? Spieler gegen Vorschlag der NBA

Die NBA sei laut Woj der Meinung, dass das aktuelle System keinen gerechten Wettbewerb erlaube. Diese Idee der NBA stößt bei der Spielergewerkschaft NBPA allerdings auf Ablehnung. Eine anonyme Quelle von der Spielerseite wird von Stein gar mit den Worten zitiert: "Erst wir es einen Lockout geben, bevor so etwas wie ein Hard Cap kommt."

Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis 2024, doch beide Seiten haben jeweils die Möglichkeit, bereits im Sommer 2023 aus dem CBA auszusteigen. Diese Option muss allerdings bis zum 15. Dezember gezogen werden. Beide Seiten hoffen, schon vorher auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass in den ersten Stadien der Verhandlungen erstmal "Wunschlisten", wie es ESPN beschrieb, ausgetauscht werden. Der Vorschlag gehört also womöglich nicht zu einer Hardline-Strategie der NBA, sondern könnte erstmal dazu dienen, die Grenzen der Verhandlungen auszuloten.

Offenbar hofft die NBA mit dieser Idee, eine ausgeglichenere und damit spannendere Liga zu schaffen, was wiederum die Einnahmen vervielfachen soll. Dies würde sich auch auf die Spielergehälter auswirken, im aktuellen CBA werden die Einnahmen der Liga zu 51/49-Anteilen unter den Spielern und Eigentümer aufgeteilt. Allerdings soll es nicht nur unter der Spielerseite, sondern auch bei einigen Teams Zweifel an diesem Vorschlag geben, da erfolgreiche Teams womöglich nicht mehr in der Lage wären, ihren Kader langfristig beisammenzuhalten.

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