New Orleans Pelicans (9) - San Antonio Spurs (10) 113:103 (BOXSCORE)
McCollum versenkte in der ersten Halbzeit zeitweise neun Würfe am Stück und kam letztlich auf 32 Zähler (12/23 FG, 6 Assists). Auch Brandon Ingram (27, 11/19) stand dem Shooting Guard in nichts nach, verbrachte den Großteil des zweiten Viertels aber wegen Foulproblemen auf der Bank. Zusätzlich dazu stand auch die Pels-Defense, hervorzuheben waren hier vor allem die beiden Rookies Herb Jones (12, 2 Blocks) und Jose Alvarado (12). Jonas Valanciunas (22, 14 Rebounds) legte ein Double-Double auf.
San Antonio fand dagegen zu spät ins Spiel, auch weil Dejounte Murray (16, 5/19) wegen 3 Fouls nur 10 Minuten in der ersten Halbzeit spielte. Ohne ihren besten Verteidiger ließen die Texaner viel zu viel zu, erst recht wenn dann auch der gute Jakob Pöltl (16, 7/10, 9 Boards, 1 Monster-Block, +4) seine Pausen erhielt. Im Angriff trafen die Spurs zudem nur 41 Prozent und auch von Downtown lief es nicht, wenn man den brandheißen Devin Vassell (23, 7/13 Dreier) ausklammert (Rest: 6/21).
Ingram war bis kurz vor Spielbeginn fraglich, doch schnell war klar, dass ihn dies nicht beeinträchtigen würde. Mitte des ersten Viertels packte der Forward einen gewaltigen Slam aus und den armen Zach Collins auf ein Poster. Dieser war bereits so früh auf dem Feld, da Pöltl schnell zwei Fouls angehäuft hatte. New Orleans traf im ersten Viertel keinen einzigen Dreier (0/4), attackierte dafür aber stets den Korb und führte nach zwölf Minuten mit 26:22.
Die Pels sind in dieser Saison ohnehin nicht vom Dreier abhängig, schließlich haben sie in Ingram und McCollum zwei der gefährlichsten Midrange-Shooter der Liga. McCollum war dann schnell am Köcheln, innerhalb von fünf Minuten verbuchte der Shooting Guard 13 Zähler, den Großteil durch Freiwürfe und Pullups. Spurs-All-Star Murray war dagegen in Foulproblemen, doch Vassell und Lonnie Walker (12) hielten die Gäste mit Dreiern im Spiel. Vor der Pause legten die Pels aber noch einmal einen Run hin, vor allem Rookie Alvarado brachte mit Dreiern und Steals noch einmal Energie. New Orleans lag zur Pause 61:50 vorn.
New Orleans muss im vierten Viertel nur kurz zittern
Die Story bis dahin war aber McCollum, der im zweiten Viertel jeden seiner sieben Würfe für 19 Zähler versenkte. Nach 24 Minuten hatte der Guard bereits 27 Punkte auf dem Konto. Nach dem Wechsel bekam dann der bis dahin blasse Valanciunas (12 Zähler im Abschnitt) mehr Touches und nutzte diese konsequent. Der Vorsprung wuchs langsam weiter, da New Orleans viel mehr leichte Punkte generieren konnte.
Keldon Johnson (15), der lange blass blieb, zog dann einige Male erfolgreich zum Korb, mit einem schnellen 13:1-Run war der Rückstand plötzlich nur noch im einstelligen Bereich. New Orleans blieb über sechs Minuten ohne Field Goal, die Spurs verpassten aber weitere Chancen, näher zu kommen. Vassell verkürzte von Downtown auf -6, bevor Ingram die Dürre aus der Mitteldistanz beendete und wenig später einen weiteren Jumper folgen ließ. Als Jones dann nach einem Cut eine Minute vor dem Ende dunkte (107:95), war die Sache endgültig gelaufen.
Die Saison der Spurs ist damit erneut nach einem Play-In-Spiel vorbei, im Anschluss wies Coach Gregg Popovich eine Frage nach seiner Zukunft allerdings als "unangebracht" zurück. Eine weitere Saison des legendären Coaches gilt als nicht ausgeschlossen, doch diese Frage wird er wohl erst im Laufe des Sommers final beantworten.
Die Pelicans spielen dagegen in der Nacht auf Samstag um ihre erste Playoff-Teilnahme seit 2018. "Das ist der Beginn von etwas ganz Besonderem", frohlockte McCollum. Um 4 Uhr deutscher Zeit ist New Orleans bei den L.A. Clippers zu Gast, die am Vortag im 7-8-Spiel bei den Minnesota Timberwolves unterlagen.