NBA

NBA Rookie Watch: Wie Jonathan Kuminga den Golden State Warriors in den Playoffs helfen kann

Jonathan Kuminga war der siebte Pick im NBA Draft 2021.
© getty

Jonathan Kuminga erhielt bei den Golden State Warriors zuletzt mehr Minuten und könnte somit sogar früher als erhofft dem Team helfen. Warum, das erklären wir in der Rookie Watch, in der wir etwas ausführlicher auf den Nr.7-Pick blicken. Franz Wagner macht derweil weiter Boden gut.

Cookie-Einstellungen

Platz 10: JONATHAN KUMINGA (Warriors), F, 7. Pick

Letztes Ranking: nicht gerankt

/SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssistsSteals
Saison4614,37,950,430,62,80,70,4
seit 13.01.1821,612,452,633,34,51,20,4

Es gab im Sommer nicht wenige Stimmen, die behaupteten, dass die Golden State Warriors ihre beiden Lottery-Picks hätten traden sollen (auch bei uns). Stattdessen setzten die Dubs trotz Titelambitionen auf die Jugend und zogen in Kuminga (#7) und Moses Moody (#14) zwei hoffnungsvolle Rookies. Es war geplant, dass beide in dieser Spielzeit wenig Minuten sehen würden, beide Flügelspieler waren als Projekte für die Zukunft gedacht.

Golden State will einen Spagat schaffen wie es letztmals den San Antonio Spurs gelang. Man will mit den bekannten Stars Stephen Curry, Klay Thompson und Draymond Green ein Contender sein, gleichzeitig mit Youngstern wie Kuminga, Moody, Jordan Poole oder auch James Wiseman die nächste Generation an Stars im eigenen Stall züchten.

Der bekannte Warriors-Besitzer, Joe Lacob, hat dies als Ziel ausgegeben und nach dessen Maxime ist auch die Dubs-Zukunft ausgerichtet. "Wir haben gute Spieler, die knapp über 30 Jahre alt sind und noch einige gute Jahre vor sich haben", befand Lacob nach dem Draft 2021. "Wiseman, Kuminga, Moody oder auch Poole, sie müssen nächstes Jahr nicht komplett durchstarten. Wir haben aber viel in unseren Coaching Staff investiert und wollen nun sehen, dass sie ihr großes Potenzial zeigen."

Nun sind die Dubs tatsächlich Zweiter im Westen, mit Poole hat sich ein Youngster bereits nachhaltig festgespielt und mit Kuminga klopft bereits der nächste an die Tür. Durch die Verletzungen von Green und Otto Porter Jr. startete der 19-Jährige zuletzt und durfte sich unter anderem in einem Highlight-Spiel gegen LeBron James und die Lakers beweisen.

Jonathan Kuminga: Klay Thompson ist ein Fan

Der Kongolese machte seine Sache gut mit Ausnahme einiger unnötiger Fouls. Dank seiner Athletik war Kuminga aber in der Lage, dagegen zu halten. "Jonathan war die ersten drei Viertel unser bester Spieler und ich wollte ihn unbedingt wieder bringen", sagte auch Kerr nach dessen 18 Punkten und 9 Rebounds in 25 Minuten.

Der Forward scheint sich nach anfänglichen Problemen festgespielt zu haben. Vor dem Draft gab es noch einige Fragezeichen: Kann er werfen? Spielt er wirklich immer hart? Kuminga war ein Upside-Pick, der Golden State in den Schoß fiel, weil Teams wie Toronto, Orlando oder auch OKC vom bulligen Teenager lieber Abstand nahmen.

Die Warriors griffen zu und werden es nicht bereut haben. "Man, er ist wirklich ein starker Junge mit unglaublicher Athletik", staunte Klay Thompson nach dem knappen Sieg über die Lakers. "Er hat auch mehr Skills, als die meisten Leute denken. Solche Sachen habe ich mit 19 nicht gemacht. Ich war da noch bei Washington State."

Gerade das Athletik-Element ist für Golden State interessant, da kein Spieler des Teams auch annähernd eine solche Dynamik mitbringt. Entsprechend laufen die Warriors Plays, um dies zu nutzen. Fast die Hälfte von Kumingas Field Goals resultieren aus Dunks, sei es in Transition, via Alley-Oops oder durch Cuts. Selbst als Roll Man sieht man den Nr.7-Pick hin und wieder, da Kerr nicht davor zurückschreckt, den Rookie als Center einzusetzen.

Jonathan Kuminga: Eine Warriors-Option für die Playoffs

Laut Cleaning the Glass verbringt Kuminga knapp 40 Prozent seiner Minuten auf der Fünf, die Warriors haben in diesem Zeitraum sogar ein positives Net-Rating von +2,5, auch wenn die damit einhergehenden Größennachteile in den vergangenen Warriors-Spielen (Knicks!) unübersehbar waren. Für den Moment ist das aber für Kuminga die beste Option, weil der Wurf sein Spiel noch etwas limitiert.

Eine Erfolgsquote von 28 Prozent bei Sprungwürfen ist alles andere als gut, war in dieser Form aber zu befürchten. Aus den Ecken ist die Ausbeute sogar noch schlechter (8/31). Dies deckt sich mit dem Eye Test, wirklich flüssig sieht es nicht aus, wenn der Forward zum Wurf hochsteigt. Darüber hinaus ist der 19-Jährige noch dabei, sich an das Tempo der NBA zu gewöhnen und verpasst teilweise einfache Pässe oder nimmt nicht den richtigen Laufweg. Im komplizierten System der Kalifornier war aber auch das zu erwarten.

Für den Moment nehmen die Warriors das in Kauf, schließlich wird die Zeit von Kuminga erst in ein paar Jahren anbrechen. Alles darüber hinaus ist ein Bonus und wie es scheint, könnte es einen solchen bereits in den diesjährigen Playoffs geben. Kuminga wird Fehler machen, bringt aber gegen gewisse Matchups Vorzüge mit und gibt Kerr in einem Team mit zahlreichen Optionen ("Strength in numbers" und so) eine weitere Alternative.

In der Zone ist Jonathan Kuminga kaum zu stoppen, am Wurf muss er hingegen noch arbeiten.
© NBA.com/stats
In der Zone ist Jonathan Kuminga kaum zu stoppen, am Wurf muss er hingegen noch arbeiten.

NBA Rookie Watch: Honorable Mentions

  • Jalen Green (Houston Rockets), G, 2. Pick
  • Quentin Grimes (New York Knicks), G, 25. Pick
  • Bones Hyland (Denver Nuggets), G, 26. Pick
  • Alperen Sengün (Houston Rockets), C, 16. Pick
  • Jalen Suggs (Orlando Magic), PG, 5. Pick
  • Cam Thomas (Brooklyn Nets), G, 27. Pick
  • Ziaire Williams (Memphis Grizzlies), F, 10. Pick