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NBA - Saisonvorschau Portland Trail Blazers, Utah Jazz, New Orleans Pelicans: Geduld ist keine Tugend mehr

Von Ruben Martin
Damian Lillard will wohl nicht viel länger auf Erfolg mit den Portland Trail Blazers warten.
© getty

Nur noch knapp eine Woche bis zum Tip-Off der neuen NBA-Saison, weiter geht es mit unserer Preview-Serie in der Western Conference! Die Blazers gehen in eine wegweisende Saison, Utah steht vor den gleichen Problemen der Vorsaison. Sind die Pelicans nur verändert, oder auch besser?

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Die 30 Teams sind bereits im Training Camp, am 19. Oktober startet die NBA in die Saison 2021/22! Bis dahin werfen wir einen detaillierten Blick auf jedes der 30 Teams. Hier die Übersicht über alle bereits erschienenen Previews.

NBA-Saisonvorschau PORTLAND TRAIL BLAZERS

Portland Trail Blazers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Trade: Larry Nance Jr. (Cavaliers)
  • Free Agency: Ben McLemore (Lakers), Tony Snell (Hawks), Dennis Smith Jr. (Pistons), Quinn Cook (Cavaliers), Cody Zeller (Hornets), Patrick Patterson (Clippers), Marquese Chriss (Spurs)

Abgänge

  • Trade: Derrick Jones Jr. (Bulls)
  • Free Agency: Carmelo Anthony (Lakers), Harry Giles (Clippers), Enes Kanter (Boston Celtics), T.J Leaf, Rondae Hollis-Jefferson

Portland Trail Blazers: Die wichtigsten Statistiken 2020/21

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
42-30 (Platz 6 im Westen)117,1 (2.)115,3 (29.)1,8 (12.)

Portland Trail Blazers: Die Strategie in der Offseason

Die Trail Blazers haben Norman Powell in der Offseason mit einem dicken Vertrag ausgestattet, um das offensivstarke Trio Damian Lillard, C.J McCollum und Powell zusammenzuhalten. Das war als größte Priorität für Portland abzusehen, da die Franchise nur wenige Monate zuvor mit Gary Trent Jr. einen vielversprechenden jungen Spieler mit längerem Vertrag für Powell zu den Raptors geschickt hatte.

Auch sonst geht das Team trotz erneuter Enttäuschung in den vergangenen Playoffs recht unverändert in die neue Saison, abgesehen vom neuen Head Coach Chauncey Billups, der Terry Stotts nach neun Jahren beerbte. Das größte Upgrade erhofft man sich in Portland von Larry Nance Jr., der nur von der Position und der Spielzeit her als Ersatz für Carmelo Anthony angesehen werden sollte. Nance kann mit Melos Fähigkeiten als Scorer nicht mithalten, bringt den Blazers aber deutlich mehr Defense und ist offensiv zudem ein sehr schlauer Teamspieler und unterschätzt als sekundärer Playmaker.

Auf dieser Position wurde also vereinfacht gesagt etwas Offense für mehr Defense und Flexibilität eingetauscht, ähnlich war vermutlich der Gedankengang bei der Verpflichtung von Cody Zeller, der die Backup-Center-Rolle von Enes Kanter übernimmt. Marquese Chriss oder Patrick Patterson könnten einige Minuten als Center in kleinen Lineups bekommen.

In der scheinbar ewigen Suche der Blazers nach brauchbaren Flügelverteidigern mit gutem Shooting werden auch Ben McLemore und Tony Snell Chancen bekommen, sich zu beweisen. Derrick Jones Jr. wurde nach einem enttäuschenden Jahr schon weitergereicht.

Portland Trail Blazers: Die Schwachstellen

Mit der unveränderten Starting Five ist auch die Grundproblematik der Blazers nicht verschwunden. Bei all ihren offensiven Qualitäten sind Lillard und McCollum defensiv so schwach, dass die restlichen drei Verteidiger auf dem Feld diese Defizite auffangen müssen und sich selbst kaum Fehler leisten dürfen.

Powell ist jedoch etwas zu klein, um die besten Wings der Liga zu verteidigen, Robert Covington ist in der On-Ball-Defense deutlich schwächer als Off-Ball und Jusuf Nurkic hatte in den letzten zwei Jahren große Verletzungsprobleme. Die Blazers sind gebaut, um Shootouts zu gewinnen, wofür zumindest Lillard, McCollum und Powell nicht längerfristig ausfallen oder eine Schwächephase durchlaufen können. Daran wird Billups auch mit einigen schematischen Anpassungen nichts ändern können.

Zudem wird das Team mit dem Hintergedanken spielen müssen, dass Lillard in der Offseason erstmals öffentlich darüber sinniert hat, die Franchise zu verlassen. Aktuell sieht es aber danach aus, als würde der Superstar dem Team zumindest eine weitere faire Chance geben, einen tiefen Playoff-Run hinzulegen.

NBA-Preview: Der Kader der Portland Trail Blazers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Damian LillardC.J. McCollumNorman PowellRobert CovingtonJusuf Nurkic
Anfernee SimonsBen McLemoreTony SnellLarry Nance Jr.Cody Zeller
Dennis Smith Jr.CJ Elleby Nassir LittlePatrick Patterson
Quinn CookKeljin Blevins Marquese Chriss

Portland Trail Blazers: Der Hoffnungsträger

Lillard ist natürlich der beste Spieler des Teams und geht erneut als MVP-Kandidat in die Saison. Die größte Hoffnung für einen besseren Saisonverlauf als im Vorjahr liegt jedoch auf den Schultern von Norman Powell, der erstmals eine komplette Vorbereitung mit der gesamten Mannschaft absolvieren wird.

Der 28-Jährige konnte nach seinem Trade zu den Blazers nicht ganz an die beste Form seiner Karriere anschließen, die er in der ersten Saisonhälfte bei den Raptors zeigte. In dieser Form könnte er McCollum sogar den Rang ablaufen als zweiter Star des Teams. Als Kandidaten für den nächsten Schritt sollte man die beiden jungen Shooter Anfernee Simons und Nassir Little im Auge behalten.

Portland Trail Blazers: Fazit

Trotz punktueller Upgrades und einer stärkeren und tieferen Bank werden die Trail Blazers auch in der kommenden Saison stark von ihrer Offense abhängig sein und könnten auch in den Playoffs in Shootout um Shootout gelangen. Und dann werden sie nur so weit kommen, wie Lillard sie tragen kann.

Portland sollte auch im starken Westen wieder gute Chancen haben, das Play-In-Turnier umgehen zu können, Heimvorteil zu erlangen könnte jedoch schwierig werden. Damit werden die Blazers vermutlich bereits ab der ersten Runde der Playoffs die Außenseiterrolle einnehmen.