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NBA - Los Angeles Lakers klopfen ans Tor der Conference Finals: Dominanz, Langeweile und Alex Caruso

Alex Caruso sicherte den Lakers mit einem Dreier endgültig den Sieg.
© getty

Die Los Angeles Lakers benötigen nach dem 110:100-Sieg gegen die Houston Rockets in Spiel 4 nur noch einen Erfolg, um nach zehn Jahren mal wieder in den Conference Finals zu stehen. Drei Viertel lang waren die Lakers so dominant, dass es sie fast langweilte und Houston beinahe ein Comeback gelang. Das verhinderte aber letztlich Fan-Liebling Alex Caruso, der wieder stark aufspielte (hier gibt es die Höhepunkte der Partie im Video).

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Das Ergebnis war letztendlich ein schlechter Witz. Über 40 Minuten dominierten die Lakers die Rockets nach allen Regeln der Kunst und führten zwischenzeitlich mit 23 Punkten. Houston schien bedient, allen voran James Harden, der eine weitere enttäuschende Vorstellung ablieferte und nur dank 20 Freiwürfen am Ende auf 21 Punkte kam.

Ansonsten meldeten die Lakers den Bärtigen fast komplett ab, der Shooting Guard traf nur 2/11 aus dem Feld und fand keine Lösungen für die aggressive Verteidigung, die die Lakers nun seit drei Spielen kaum verändern mussten.

Warum es dennoch knapp wurde? Der Schlendrian erhielt Einzug, LeBron und Co. wirkten beinahe gelangweilt ob der für alle sichtbaren Überlegenheit. Houston traf ein paar Dreier, darunter zwei von Russell Westbrook, dazu überreichten die Lakers dem Gegner den Spalding einige Male mit einer großen Schleife herum. Der Fokus war nicht mehr da, zweimal klauten die Rockets L.A. schon im Backcourt den Ball.

Los Angeles Lakers: Alex Caruso rüttelt Team wach

Die Folge war ein 18:2-Lauf der Rockets, knapp eine Minute vor dem Ende verkürzte Harden von der Freiwurflinie auf 5 Punkte. Plötzlich mussten die Lakers doch noch einmal den Stand-By-Modus verlassen, aus der eigenen Lethargie erwachen. Passenderweise war es Alex Caruso, der große Teile des Spiels gegen Harden exzellent verteidigte, der L.A. wach küsste und erst einen Dreier über Harden netzte und dann mit einem Steal gegen Eric Gordon auf der anderen Seite alles klar machte (hier geht es zu den Caruso-Highlights).

"Wir haben so viel Vertrauen in ihn", schwärmte LeBron, der den Steal auf der anderen Seite mit einem Alley-Oop übers Brett veredelte, nach dem Spiel vom Fan-Liebling. "Dass er vor ein paar Jahren noch in der G-League gespielt hat und nun mit diesem Team um einen Titel spielt, ist großartig. Sein Selbstvertrauen steigt und wir wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können, weil er kaum Fehler macht."

Caruso selbst freute sich über das Lob, sah seinen Wurf jedoch als selbstverständlich an: "Ich war völlig frei. Ich hatte die Eier, den Wurf zu nehmen und keine Angst davor, zu verfehlen. So ticke ich. Ich will immer gewinnen und wenn der Ball zu mir kommt, bin ich bereit."

Los Angeles Lakers: Kadertiefe entlastet LeBron James

Der Guard war einer von gleich sechs Spielern bei den Lakers, die zweistellig scorten. Die Tiefe im Kader, die von vielen angezweifelt wurde, ist auf einmal da. Caruso (16 Punkte), Rajon Rondo (11, 10 Rebounds und 8 Assists), Danny Green (10, 3 Offensiv-Rebounds!) und sogar Rookie Talen Horton-Tucker (5 Punkte in sieben Minuten) steuerten alle ihren Beitrag zum Sieg bei und entlasteten so Anthony Davis und LeBron.

Ohne große Anstrengung hatte der King die Partie kontrolliert und verbuchte beinahe ein Triple-Double (16 Punkte, 15 Rebounds und 9 Assists) im Vorbeigehen.

Mit dem Ende war der 35-Jährige dann natürlich nicht zufrieden. "Da müssen wir uns steigern und solche Spiele seriös zu Ende bringen", bemängelte die Nummer 23.

Los Angeles Lakers: Drei Viertel pure Dominanz

Zuvor hatte das Team von Coach Frank Vogel aber eine deutliche Duftmarke gesetzt. Die Lakers dominierten die Bretter, limitierten Houstons Dreier und punkteten selbst nach schnellem Umschalten. Innerlich konnte Coach Frank Vogel wohl alle Punkte des Game Plans als erledigt abhaken, mal von den zahlreichen Fouls gegen Harden abgesehen.

Die Zahlen sprechen selbst nach Houstons spätem Run noch eine erdrückende Sprache. Seit Erhebung der Play-by-Play-Daten im Jahr 1997 sind die Lakers das erste Team, das in den Playoffs einem Gegner keinen einzigen Punkt im Fastbreak sowie nach Offensiv-Rebounds in den ersten drei Vierteln genehmigte. Am Ende gewannen die Lakers diese Duelle mit 19:2 und 17:3, macht also zusammengerechnet einen Unterschied von 31 Punkten.

Dazu nahmen die Rockets erneut nur 33 Versuche von der Dreierlinie, während der Saison waren es im Schnitt noch 45. Gleichzeitig dominierten die Lakers die Bretter und schnappten sich 26 Abpraller mehr als die Texaner.

Los Angeles Lakers: Klein sind nur die Anderen

Es beweist: Nach anfänglichen Problemen in der Serie haben LeBron und Co. die komplette Kontrolle übernommen. Selbst durch die Hereinnahme von Markieff Morris in die Starting Five und das Streichen von JaVale McGee sowie Dwight Howard aus der Rotation spielen die Lakers weiterhin Lakers-Basketball.

"Ich finde nicht, dass wir klein spielen", befand auch LeBron nach dem Spiel. "Wir haben alle lange Arme und spielen hart." In Spiel 4 taten sie es zumindest drei Viertel lang, das reichte gegen diese Rockets, die mal wieder eine denkwürdige Leistung in einem Must-Win-Spiel in den Playoffs hinlegten.

2015 bogen die Rockets mit Harden zwar schon einmal einen 1-3-Rückstand gegen ein Team aus L.A. in einen Seriengewinn um, doch dies waren die Clippers und die hatten keinen LeBron James im Kader. Der King führt nun zum 13. Mal in seiner Karriere mit seiner Mannschaft in den Playoffs, 13-mal gingen Cleveland bzw. Miami als Sieger hervor.

Lakers vs. Rockets: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
15. September3 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets97:112
27. September2.30 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets117:109
39. September3 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers102:112
411. September1 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers100:110
513. September2 UhrLos Angeles LakersHouston Rockets
6*15. September3 UhrHouston RocketsLos Angeles Lakers
7*17. SeptembertbaLos Angeles LakersHouston Rockets
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