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NBA: Dallas Mavericks brechen in Toronto ein: "Das Beste, was uns passieren konnte"

Von SPOX
Tim Hardaway Jr. sah in der Niederlage auch etwas Positives.
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Die Dallas Mavericks haben beim Gastspiel in Toronto eine Führung von 30 Punkten verspielt und tatsächlich noch mit 107:110 verloren. Nach der Partie nahm Coach Rick Carlisle die Verantwortung komplett auf sich. Doch im Lager der Mavs wurden auch positive Dinge aus dieser unfassbaren Niederlage gezogen.

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"Es ist ein Weihnachtsmärchen", schrie der Hallensprecher der Toronto Raptors ins Mikrofon, nachdem ein Verzweiflungswurf von Kristaps Porzingis mit der Sirene sein Ziel deutlich verfehlt hatte. Und ganz Unrecht hatte der Sprecher damit nicht. Den Raptors gelang gegen Dallas das größte Comeback der Franchise-Geschichte, überhaupt wurde in der NBA nur dreimal ein höherer Rückstand aufgeholt.

14 Minuten vor dem Ende führten die Mavs noch komfortabel mit 88:58, die ersten Zuschauer verließen da bereits ihre Plätze. Toronto gelang ein kleiner Run, aber trotzdem hatte keiner das Gefühl, dass in der Scotiabank Arena für die Texaner noch etwas anbrennen könnte. Über die vergangenen zehn Jahre war es nur drei Teams gelungen, einen solchen Rückstand im Schlussabschnitt aufzuholen, 1667 Mannschaften scheiterten.

Mavericks: Rick Carlisle übernimmt Verantwortung für Einbruch

Toronto aber schaffte es - dank einer aggressiven Ganzfeldpresse, anschließender Zonenverteidigung und eines heißen Kyle Lowry. Mit 47:21 ging der Schlussabschnitt an die Kanadier, noch nie zuvor hatten die Raptors in einem Viertel so viele Punkte erzielt.

"Ich übernehme dafür die volle Verantwortung", erklärte ein zerknirschter Mavs-Coach Rick Carlisle nach dem Spiel. "Wir waren irgendwann an dem Punkt angekommen, wo wir unsere Aggressivität komplett verloren haben. Hut ab für den Gegner, sie haben viel Erfolg mit ihren Traps gehabt, aber wir haben darauf auch schlecht reagiert - und das geht auf meine Kappe."

Der Meistertrainer von 2011 fand keine Antworten auf das etwas skurrile Lineup aus Lowry, Terence Davis, Malcolm Miller, Rondae Hollis-Jefferson und dem bockstarken Chris Boucher (21 Punkte, 7 Rebounds, 4 Blocks), die fast das komplette Viertel spielten und mit ihrer aggressiven Spielweise sowie langen Armen den Mavs das Leben zur Hölle machten.

Chris Boucher blockte gegen Dallas vier Würfe.
© getty
Chris Boucher blockte gegen Dallas vier Würfe.

Raptors: Kyle Lowry wie in besten Zeiten

"Sie sind nicht ohne Grund der amtierende Champion", musste Jalen Brunson (21, 9 Assists) anerkennen, der ebenfalls große Probleme mit der Presse hatte. "Sie haben nicht aufgegeben und mit ihrer Presse das Spiel an sich gerissen."

Dallas leistete sich im vierten Viertel sieben Ballverluste, woraus die Raptors elf Punkte generierten und trafen gerade einmal 28 Prozent aus dem Feld. Überhaupt gelangen nur fünf Field Goals, zwei weniger als Lowry in diesem Abschnitt verbuchte. Für den Veteranen, der insgesamt 32 Punkte erzielte, war es das dritte Spiel in seiner Karriere, in dem er mindestens 20 Zähler in einem einzigen Viertel produzierte.

Der Point Guard wollte dafür aber die Lorbeeren nicht einheimsen und verwies lieber auf seine Mitspieler. Raptors-Fans muss das sowieso bekannt vorgekommen sein. Kyle Lowry und vier Bankspieler, das war in den vergangenen Jahren immer eine Erfolgsformel.

Mavs: Warnschuss zur richtigen Zeit?

Vielleicht war es für Dallas aber auch ein Schuss vor den Bug zum genau richtigen Zeitpunkt - das findet zumindest Tim Hardaway Jr. (16, 6/19 FG), der an diesem Abend auch sehr wenig traf: "Das war heute das Beste, was uns passieren konnte", so THJ. "Klar, das ist eine bittere Niederlage, wenn man mit 30 Punkten führt, aber es zeigt, dass wir nie nachlassen dürfen. Wir können nicht zu Siegen spazieren, weil kein Spiel im Voraus gewonnen ist. Ich denke, dass wir diesen Ärger kanalisieren können und wir nun einen gewissen Killerinstinkt entwickeln können."

Die Mavs haben nun aber erst mal ein paar Tage Pause, da sie nicht bei den Christmas Games mit dabei sein werden. Erst in der Nacht auf Freitag geht es weiter, wenn die San Antonio Spurs im American Airlines Center zu Gast sein werden.

Der Spielplan der Dallas Mavericks

DatumUhrzeitGegnerOrt
27. Dezember2 UhrSan Antonio SpursH
29. Dezember2.30 UhrGolden State WarriorsA
30. Dezember3.30 UhrLos Angeles LakersA
1. Januar2 UhrOklahoma City ThunderA
3. Januar2.30 UhrBrooklyn NetsH
5. Januar2.30 UhrCharlotte HornetsH
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