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Groteske Mavericks-Schlussphase verdirbt Dirk Nowitzkis nächsten Meilenstein

Dirk Nowitzki verpasste mit den Mavs den zweiten Sieg in Folge.
© getty

Die Dallas Mavericks (17-37) haben den zweiten Sieg in Folge verpasst. Beim 101:104 gegen die Los Angeles Clippers (27-25) erreichte Dirk Nowitzki zwar einen weiteren Karriere-Meilenstein - doch er musste mit ansehen, wie sein Team in einer verheerenden Schlussphase mal wieder einen scheinbar sicheren Sieg in die Tonne kloppte.

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Mavs-Coach Rick Carlisle musste auf den am Knöchel verletzten Harrison Barnes verzichten. Für ihn rückte Yogi Ferrell in die Starting Five - die Mavs begannen also mit einem Drei-Guard-Lineup, dazu gesellten sich Dirk Nowitzki und Dwight Powell.

So hatten die Clippers logischerweise jede Menge Post-Mismatches, die sie zu einer frühen Führung nutzten. Hinzu kamen erfolgreiche Dreier, der Rhythmus war bei den Hausherren sofort da. Nach einem 20:11 erlebten sie allerdings eine Durststrecke von über drei Minuten ohne Punkt. Das nutzten die Mavs für einen fixen Run und gingen sogar in Führung. Die hielt aber nicht lange an, weil die Clips zu einfach Wege in die Zone fanden. Einen spektakulärer Buzzerbeater von Lou Williams von draußen stellte schließlich auf 32:28.

Im Verlauf des zweiten Viertels erreichte Dirk Nowitzki einen weiteren Meilenstein seiner legendären Karriere: Ihm hatten vor dem Spiel noch 7 Minuten gefehlt, um insgesamt 50.000 NBA-Minuten in der Association (nur Regular Season) auf dem Parkett gestanden zu haben. In der All-Time Liste zog er in dieser Partie an Elvin Hayes vorbei auf Platz 5 und ist nun einer von sechs Spielern, die die 50k-Marke geknackt haben.

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Währenddessen wechselten sich beide Teams mit Mini-Läufen ab, ohne dass sich irgendjemand absetzte. Danilo Gallinari auf der einen und Devin Harris auf der anderen Seite fungierten als Offensiv-Motoren. Mit einer 58:55-Clippers-Führung ging es in die Halbzeit-Kabine. Nach dem Seitenwechsel fand Wes Matthews immer besser ins Spiel und drehte den Score mit vier schnellen Dreiern zu Gunsten seines Teams (72:66). Nach einer Auszeit von Doc Rivers kamen die Hausherren mit einem 6:0-Run zurück, konnten daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Unter anderem ein Dreier mit Brett von J.J. Barea sorgte dafür, dass es mit einer 82:78-Dallas-Führung in den Schlussabschnitt ging.

Dort glich Sam Dekker die Angelegenheit neun Minuten vor Schluss von Downtown aus, doch Dirk antwortete mit einem eigenen Triple. In der Folge bauten die Gäste ihren Vorsprung auf 9 Punkte aus. Besonders von der Dreierlinie hielten sie ihre Quote hoch. Doch auf der anderen Seite hatte sich Williams warm geschossen und verkürzte mit einem Privat-Run auf 4 Punkte. Danilo Gallinari legte mit einem Dreier nach.

Dann wurde es wild: Auf beiden Seiten hagelte es unnötige Ballverluste und Fehlwürfe. 24 Sekunden vor Schluss traf Gallo schließlich zwei Freiwürfe zum 102:101 für sein Team. Ein anschließender Ferrell-Dreier prallte vom Ring ab, doch Salah Mejri erkämpfte sich einen Sprungball gegen DeAndre Jordan - den dieser aber mehr als nur gewann: Er tippte den Spalding übers ganze Feld zu Avery Bradley, der 0,7 Sekunden vor Schluss per Layup den Endstand besorgte. L.A. beendete das Spiel somit mit einem 13:0-Run.

Gallinari war mit 28 Punkten und 5 Rebounds der Mann des Abends, Tobias Harris unterstützte mit 19 Punkten. Mavs-Topscorer war Matthews mit 23 Zählern, Nowitzki kam in 25 Minuten auf 12 Punkte und 6 Assists, Maxi Kleber auf 3 Punkte und 3 Rebounds.

L.A. Clippers vs. Dallas Mavericks: Die wichtigsten Statistiken

  • Aufgrund der deutlichen Größenvorteile der Clippers hätte man mit einer Dominanz ihrerseits am Brett rechnen können. Daraus wurde aber nichts, da bis auf DeAndre Jordan lange Zeit niemand wirklich Lust auf die Drecksarbeit versprühte. Ganz anders die Mavs, bei denen die großen Spieler ihre Pflicht erledigten und die zahlreichen Guards sie dabei unterstützten. Besonders die langen Rebounds landeten oft in den Fingern von Dallas. Zur Halbzeit stand es bei den Abprallern 19:19, am Ende 39:38 für die Clippers.
  • Das passte irgendwie nicht zusammen: Obwohl die Clippers vermehrt Abschlüsse in Ringnähe suchten (48:20 bei Points in the Paint), gingen sie kaum an die Freiwurflinie. Den ersten erfolgreichen Freiwurf für die Clippers versenkte Lou Williams kurz vor dem Ende des dritten Viertels! Zum Vergleich: Mit 25,6 Freebies pro Spiel steht L.A. in dieser Kategorie ligaweit auf Platz 4. Das hatte allerdings wenig mit fehlender Konsequenz zu tun - vielmehr glänzte die Helpside Dallas' (ausnahmsweise mal) mit gutem Timing. Anstatt Blocks zu erzwingen, setzten sie auf Wurf-Erschwerung und nahm dafür einige schwierige Treffer in Kauf. Dass die Clips das Spiel am Ende trotzdem von der Freiwurflinie aus drehten, war natürlich bitter.
  • Lange Zeit machten die Mavs vieles richtig und dominierten das Geschehen mit einer starken Dreierquote. Sie drückten 42-mal von Downtown ab und trafen davon 17 Stück (40,5 Prozent, Clippers: 10/27). Besonders Wes Matthews (7/12 3FG) war gut aufgelegt.

Clippers vs. Mavs: Hier geht's zum BOXSCORE!

L.A. Clippers vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel

Rick Carlisle (Mavericks-Coach, über die Fehler seiner jungen Garde in der Schlussphase): "Ich habe mich entschieden, am Ende die jungen Spieler draufzulassen, damit sie etwas Erfahrung sammeln. Und sie haben einiges gelernt. Dennis Smith darf natürlich am Ende nicht so auftreten, aber manchmal ist ein Lernprozess auch schmerzhaft. Er wird davon besser werden."

Der Star des Spiels

Danilo Gallinari. Der Italiener zeigte an diesem Abend, zu was er in einem fitten Zustand in der Lage ist. Er war offensiv ein wandelndes Mismatch und reagierte auf seine zahlreichen Gegenspieler stets richtig. Er punktete äußerst effizient aus dem Post, per Cut und von der Dreierlinie (9/13 FG, 4/5 3FG).

Der Flop des Spiels

Die Crunchtime der Mavericks. Den letzten Korb der Texaner erzielte Matthews 4:42 Minuten vor dem Ende, danach funktionierte gar nichts mehr. Wilde Stepback-Jumper, komische Floater, Fehlpässe, Offensiv-Fouls oder Tritte auf die Auslinie bildeten einen bunten Strauß aus amateurhaften Entscheidungen. Dennis Smith Jr. leistete sich dabei besonders viele Unforced Errors.

Coaching Move des Spiels

Trotz anfänglicher Mismatch-Probleme hielt Coach Carlisle über weite Strecken des Spiels an einer Aufstellung mit drei Guards fest. Der Plan: Einer von ihnen würde immer einen Gegenspieler haben, der deutlich langsamer auf den Beinen ist. Dieser sollte für sich selbst oder für einen Teammate einen Wurf kreieren - vorzugsweise einen Dreier. Lange ging dieser Plan auf, allerdings fehlten in einer wilden Schlussphase die Alternativen.

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