Die Raptors wirkten zu Beginn der Partie müde und kamen nicht wirklich aus den Startlöchern. Zwar fanden die Kanadier Wege in die Zone, konnten dort aber nicht vollenden, auch weil Maxi Kleber und Dirk Nowitzki eine Blockparty schmissen. Durch einige Dreier von Kyle Lowry drehte Toronto im zweiten Abschnitt zwischenzeitlich die Partie, doch mit den Startern schloss Dallas das Viertel inklusive einem Kleber-Alley-Oop stark ab.
Nach dem Wechsel zeigte sich Toronto verbessert, auch wenn DeMar DeRozan weiter seinen Touch nicht fand. Dafür kreierte Backcourt-Kollege Lowry beständig gute Looks für sich und seine Mitspieler. Auch Jakob Pöltl half, dass Toronto wieder vorne war, da Jonas Valanciunas mit Foulproblemen auf der Bank Platz nehmen musste. Dallas fand dann zum Ende des Viertels durch den zuvor schwachen J.J. Barea wieder den Flow der Offense und das Spiel kippte mit einem 19:2-Run (85:77).
Die Schlussphase war dann ein echter Abnutzungskampf. Kein Team konnte sich mehr gute Würfe erspielen. Toronto kam wieder vermehrt an die Linie und war weiter in Schlagdistanz. Zudem wurde es hitzig, als Serge Ibaka und Salah Mejri aneinander gerieten. Toronto spielte in der Crunchtime vier Guards (Lowry, DeRozan, Delon Wright, Fred VanVleet), womit Dallas überhaupt nicht zurecht kam. Ibaka verkürzte eine Minute vor dem Ende auf drei Zähler und hätte von Downtown ausgleichen können, doch sein Versuch schaute in den Korb, ging aber wieder heraus. So entschied Barea das Spiel mit einem wilden Layup 10 Sekunden vor Schluss zum 98:93.
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Der Guard war mit 20 Zählern auch Topscorer der Mavs. In der ersten Halbzeit hatten dagegen Harrison Barnes (16), Nowitzki (18 Punkte, 8/13 FG, 7 Rebounds, 3 Blocks) und Kleber (15, 6/9 FG, 8 Rebounds, 5 Blocks) die Offense geschultert. Dies tat bei Toronto vor allem Lowry (23). In der Crunchtime kam von ihm aber nicht mehr viel. Valanciunas (17 Zähler, 12 Rebounds) steuerte ein Double-Double bei, während Pöltl (9, 4 Rebounds) sehr solide 18 Minuten spielte.
Dallas Mavericks vs. Toronto Raptors: Die Stimmen zum Spiel
J.J. Barea (Mavs): "Wir hatten zuletzt Probleme, enge Spiele zu gewinnen. Ich wollte, dass sich dies nicht wiederholt. Wir müssen lernen, in der Schlussphase besser zu punkten."
DeMar DeRozan (Raptors): "Ich habe viele Würfe in der Zone genommen, die ich normalerweise treffe. Ich habe Floater und einfache Dinger verworfen. Es war halt einer dieser Abende."
Dallas Mavericks vs. Toronto Raptors: Die wichtigsten Statistiken
- Dallas ist nicht gerade bekannt für gute Defense unter dem Korb. Diesmal hatten Kleber und Nowitzki aber schon zur Pause 7 Blocks auf dem Konto und auch Mejri beeinflusste zahlreiche Abschlüsse der Gäste (insgesamt 11 Blocks). In der Zone konnten die Raptors nur 30 Prozent (9/30 FG) ihrer Würfe versenken. Auch nach dem Wechsel spielte Dallas aufopferungsvolle Defense und hielt Toronto bei 33,7 Prozent aus dem Feld. So schlecht hatten die Raptors in dieser Saison noch nie geworfen (zuvor 40 Prozent bei der Niederlage bei den Clippers).
- Dass Toronto trotz schwachem Shooting das Spiel eng halten konnte, lag mal wieder an den zahlreichen Freiwürfen, die sich die Kanadier erarbeiteten. Natürlich verteidigte Dallas unter dem Korb leidenschaftlich, doch in einigen Fällen ließen sich Fouls nicht vermeiden. So nahmen die Raptors doppelt so viele Freiwürfe wie die Mavs (32:16).
- Auch Dallas kämpfte vor allem nach dem Wechsel mit seiner Offense. Zahlreiche Abschlüsse kamen spät in der Shotclock. Nach der Pause trafen die Gastgeber nur noch 36 Prozent aus dem Feld. Allerdings griffen sie sich diesmal die Abpraller und hatten ungewöhnlich viele zweite Chancen. 16 Offensiv-Rebounds verdoppelten beinahe den Saisonrekord (9). Dazu erzielten die Mavs deutlich mehr Punkte in der Zone als die Raptors (50:34).
- Von Downtown wollte für Dallas nicht viel laufen, auch wenn weit und breit kein Gegenspieler zu sehen war. Nur 24 Prozent der Distanzwürfe saßen. 6 verwandelte Dreier waren ein Negativrekord in dieser Saison (zuvor 7 bei der OT-Pleite in Boston).
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Der Star des Spiels
Maxi Kleber. Nach zuletzt eher schwächeren Spielen diesmal in der ersten Halbzeit richtig stark. Verteidigte viel gegen Valanciunas und räumte den Litauer auch zweimal ab, was diesen sichtlich frustrierte. Auch ansonsten aktiv mit einigen Steals, einem guten Händchen von Downtown und einigen krachenden Alley Oops. Die zweite Halbzeit gehörte dann dem quirligen Barea.
Der Flop des Spiels
DeMar DeRozan. Es war einfach nicht sein Abend. Zwar kreierte er in der ersten Halbzeit einige gute Würfe für seine Mitspieler, doch nach dem Wechsel wollte er es zu sehr erzwingen (1/8 FG im dritten Viertel), auch weil er diesmal einfach keine Pfiffe bekam. Wesley Matthews machte dabei in der Verteidigung einen exzellenten Job gegen den High Volume Scorer der Raptors und war hauptverantwortlich, dass der Shooting Guard nur auf 8 Punkte (3/16 FG) und 5 Assists kam.
Coaching Move des Spiels
Dallas wollte unter allen Umständen verhindern, dass Toronto in der Zone zu leichten Punkten kam. Das klappte zu großen Teilen, wenn auch oft nur mit einem Foul. Die starken Schützen der Raptors kamen aber mit Ausnahme von Lowry nicht zur Geltung. Auch die zurecht hochgelobte Second Units Toronto hatte diesmal Probleme, weil Dallas Delon Wright, Norman Powell und Co. konsequent am Perimeter ignorierte.