Dass Portland am Abend zuvor noch eine bittere Niederlage nach Verlängerung in Utah einstecken musste, war zunächst nicht zu merken. Die Offense lief wie geschmiert. Damian Lillard (32 Punkte, 8/18 FG) und C.J. McCollum (22 Punkte, 8/18 FG) hatten schnell ihren Touch gefunden, dazu wühlte Jusuf Nurkic (28 Zähler, 5 Assists, 12/20 FG) unter dem Korb.
Doch der 18-Punkte-Vorsprung schmolz mehr und mehr. Brook Lopez (27 Punkte, 9/15 FG) brachte die Lakers mit teils tollen Moves wieder in Schlagdistanz und hängte unter anderem Noah Vonleh Fouls an. Es entwickelte sich eine spannende Partie, die ab Mitte des dritten Viertels auf Messers Schneide stand. In den letzten zwölf Minuten wurde es dann richtig wild. Beide Teams, die zuvor gut auf den Ball aufgepasst hatten, leisteten sich durch die aufkommende Hektik viele Turnover.
Dank ihrer Big Three um Lillard, McCollum und Nurkic hielten die müden Blazers aber dagegen. Für die Lakers war Lopez der Go-to-Guy mit 7 Punkten in Serie. Kyle Kuzma (22) brachte L.A. eine Minute vor dem Ende wieder mit 1 Punkt in Front, doch McCollum konterte. Lopez beging ein dummes Foul gegen Nurkic, der beide Freebies für eine 3-Punkte-Führung versenkte. 15,5 Sekunden vor Schluss versenkte Kentavious Caldwell-Pope (14) einen wilden Dreier - Ausgleich (110:110).
Doch Lillard hatte das letzte Wort und konterte noch einmal mit einem Stepback-Dreier über Brandon Ingram mit noch 0,7 Sekunden auf der Uhr. Der Verzweiflungsdreier von Kuzma verfehlte sein Ziel nur knapp.
Während des Spiels gab es für die Lakers eine weitere Hiosbotschaft. Larry Nance Jr. musste die Partie im dritten Viertel verlassen. Wie eine Untersuchung ergab, hat sich der Forward eine Fraktur in der linken Hand zugezogen.
Portland Trail Blazers vs. Los Angeles Lakers: Die wichtigsten Statistiken
Portland kam ultraheiß in die Partie. Der Backcourt der Blazers schoss die Lichter zu Beginn aus. 41 Punkte im ersten Viertel, so viele hatten die Lakers noch nicht in zwölf Minuten in dieser Saison abgegeben. Die ersten sechs Dreier fielen für Portland, dazu hatten sie elf Assists bei 15 Field Goals. Die Lakers-Defense machte dabei nicht einmal den schlechtesten Job. Der Großteil der Würfe wurde mehr als ordentlich verteidigt, doch die Blazers versenkten so gut wie alles (15/21 FG).
In der Folge kühlten die Gastgeber aber merklich aus der Distanz ab. So wurde wieder vermehrt Nurkic unter dem Korb gesucht. Die Pick-n-Roll-Defense der Lakers war dabei oft mangelhaft und der Bosnier hatte viele Freiheiten, die er zu nutzen wusste. Zur Pause hatte der Center bereits 20 Punkte (9/12 FG) auf dem Konto. Dabei scorte er nicht nur mit einfachen Dunks oder Legern, sondern zeigte auch einige ansprechende Hakenwürfe oder gar Floater, um so mögliche Offensiv-Fouls zu verhindern.
Die Lakers waren vor dem Spiel das schlechteste Team aus der Distanz (nur 30,6 Prozent) und das sollte sich auch an diesem Abend nicht ändern. Bis zur Pause hagelte es neun Backsteine. KCP brach nach vier Minuten im dritten Viertel den Bann. Es war gleichzeitig die erste Führung für L.A. im kompletten Spiel. 22,2 Prozent (4/18 Dreier) waren aber letztlich zu wenig, trotz der guten Quote von 54,4 Prozent aus dem Feld (43/79 FG).
Die Lakers erzielten ihre Punkte primär in der Zone. Die Gäste hatten schon nach zwei Minuten vier Fouls gezogen und marschierten ständig an die Linie (20/27 FT). So brachten sie die Blazers-Bigs in große Foulprobleme. Vonleh (5) und Nurkic (4) saßen bereits Mitte des dritten Viertels, wodurch Blazers-Coach Terry Stotts auch vermehrt die Rookies Caleb Swanigan und Zach Collins einsetzen musste.
18 Turnover pro Spiel leisteten sich die Lakers vor diesem Spiel. Davon war gegen die Blazers zunächst nichts zu sehen. Im zweiten Viertel blieben die Lakers ohne einen einzigen Ballverlust, am Ende waren es lediglich 11, die vor allem der hektischen Schlussphase geschuldet waren.
Blazers vs. Lakers: Hier geht's zum BOXSCORE!
Portland Trail Blazers vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen zum Spiel
Damian Lillard (Blazers): "Gestern haben wir knapp in Utah nach Verlängerung verloren. Da hatte ich bereits die Chance. Heute wollte ich es wieder versuchen und mich rehabilitieren. Wir haben den Sieg gebraucht und ich war glücklich, dass es diesmal geklappt hat."
Der Star des Spiels
Damian Lillard. Startete heiß, tauchte dann aber ab. Sein Wurf fiel zwar die meiste Zeit nicht mehr, doch Dame wurde Ende des dritten Viertels deutlich aggressiver, als die Lakers die Partie scheinbar unter Kontrolle gebracht hatten. Zog unzählige Fouls und marschierte folgerichtig auch an die Linie, wo er sich absolut keine Blöße gab (14/14 FT). Sein Gamewinner war dann natürlich die Kirsche auf der Torte.
Der Flop des Spiels
Lonzo Ball. Sehr passiver Auftritt des No.2-Picks. Nahm vor der Pause nur zwei Würfe, wovon einer auch noch geblockt wurde. Gab den Spalding meist schnell ab und spielte zu großen Teilen Off-Ball, aber mit wenig Bewegung. Cuts oder ähnliches lief er überhaupt nicht, was es Portland zeitweise recht leicht machte. Die Defense der Blazers respektierte den Wurf von Ball kaum und sank immer wieder von ihm ab, um so die Zone zu verstopfen. Immerhin spielte er teils gute Defense gegen Lillard, doch die Statline war am Ende wenig berauschend (0 Punkte, 0/2 FG, 3 Rebounds, 4 Assists, 2 Blocks).
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Coaching Move des Spiels
Lakers-Coach Luke Walton ließ in Teilen seine Second Unit ran und das funktionierte besser als mit den Startern. Durch die Bigs Kuzma und Julius Randle hatten die Gäste damit fünf potenzielle Ballhandler auf dem Court. Entsprechend gut funktionierte das Umschaltspiel und die Blazers wurden nicht nur einmal auf dem falschen Fuß ertappt. Dieses Lineup ermöglichte es, dass die Lakers nach dem bitteren ersten Viertel wieder in die Partie kamen und zur Pause nur mit 4 Punkten hinten lagen. Auch Anfang des vierten Viertels war es diese Formation (Hart-Clarkson-Brewer-Kuzma-Randle), die einen kleinen Vorsprung erspielen konnte, auch wenn sie diese durch einige hektische Aktionen wieder verspielte.