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Wagner: "Bird hat auch schon mal verworfen"

Von SPOX
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© getty

Moritz Wagner war als einziger Deutscher bei der Draft Combine in Chicago am Start. Dabei zieht der Forward der University of Michigan ein positives Fazit. Hinsichtlich des Drafts hat er noch immer keine Entscheidung getroffen. Nun stehen gleich mehrere Gespräche mit Teams an.

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Moritz Wagner über...

... den Gesamteindruck, den er hinterlassen hat: "Es ist logischerweise nicht ganz einfach, auf so hohem Level zu spielen, aber es ist aufregend und man muss es genießen, hier zu sein. Es hat großen Spaß gemacht. Auch, wenn es mal offensiv nicht so läuft, muss man dranbleiben und nur an die nächste Possession denken. Ich wollte den Leuten zeigen, dass ich hier bin - auch, wenn ich vielleicht im Boxscore nicht heraussteche. Ich wollte ihnen meine Energie zeigen."

... seine Interviews mit den Teams: "Ich habe nicht versucht, mich zu verkaufen. Ich bin immer ich selbst. Wenn es ein NBA-Team gibt, das mich mag, dann möchte ich, dass sie auch wirklich mich mögen und nicht den Kerl, den ich ihnen vorspielen könnte. Ich hatte einige gute Gespräche."

... sein Shooting: "Ich habe mit Coach Beilein auch während des Spiels und während der Drills gesprochen. Mein Wurf hat eine ziemlich hohe Flugkurve. Am College konnte ich mir das leisten, da die Dreierlinie nicht so weit weg ist, aber mit der NBA-Linie braucht man noch mehr Kraft, um bei meiner Kurve die weitere Entfernung zu erreichen. Daran muss ich arbeiten."

... den zweiten Tag: "Ich habe mich auch am zweiten Tag gut gefühlt. Manchmal fallen die Würfe einfach nicht. Fragt doch mal in Oregon nach. Es ist besser, offene Würfe nicht zu treffen, als sie nicht zu nehmen. Ich glaube an mich selbst, bin aggressiv und will weiterhin hart spielen, egal, was offensiv passiert. Das habe ich gut hinbekommen."

... das Gefühl beim Spielen: "Es war echt cool, die ganzen Leute kennenzulernen. Man feindet sich während der Saison an und nun steht man im gleichen Team und spielt miteinander. Das ist schon spannend. Und an der Seite sitzen Larry Bird und Jerry West. All diese Leute gucken dir zu, das schon ein geiles Publikum. Ich habe das sehr genossen."

... das mögliche Leben als Profi: "Es ist nicht einfach. Am College bekommst du vielleicht mal eine Vier, aber das ist auch das schlimmste, was passieren kann. Wenn du eine hohe Rechnung bekommst, die du nicht bezahlen kannst, dann ist das eine andere Nummer. Ich bin 20 Jahre alt, daher mache ich mir aber noch nicht so viele Gedanken darüber."

... seine Pläne nach dem Combine: "Heute habe ich noch ein Meeting, morgen habe ich ein Meeting. Wir haben so viele Meetings. Am Montag fliege ich zurück nach Ann Arbor und am Dienstag weiter nach Brooklyn. Es ist also ganz schön stressig."

... Druck durch die NBA-Legenden an der Seitenlinie: "Klar denkt man: Wow, das ist Larry Bird. Ich habe ein Poster von ihm in meinem Zimmer. Aber ich bin sicher, Bird hat auch schon mal verworfen. Es ist glaubwürdiger, wenn man auch mal einen Wurf danebensetzt. Zumindest besser, als wenn man nach neun Treffern bei neun Würfen einfach aufhört zu werfen. Damit zeigt man ja ziemlich deutlich, dass man kein Vertrauen in sich hat und inkonstant ist. Ich versuche, nichts zu verstecken. Ich bin so dankbar, vor diesen Menschen zu spielen und sie kennenzulernen. Ich meine: Ich habe gestern Jerry West getroffen!"

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Bis zum 24. Mai muss sich Wagner entscheiden, ob er ans College zurückkehrt oder den Sprung in den Draft wirklich wagen möchte. "Ich bin mir noch immer nicht sicher und definitiv noch im Prozess der Entscheidungsfindung", sagte der Berliner.

Am Donnerstag hatte er 13 beim 5-on-5 im Combine Punkte aufgelegt und eine starke Leistung vor den Augen der NBA-Scouts gezeigt, am Freitag traf er auf dem Court des Quest Multisport in Chicago aber nur noch 3 seiner 15 Wurfversuche aus dem Feld.

Bei den physischen Tests schnitt Wagner gut ab. Seine Spannweite lag im oberen Drittel, seine Handgröße erreichte gemeinsam mit Duke-Star Harry Giles den höchsten gemessenen Wert.

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