NBA

Wer wird schon einen deutschen Softie wählen?!

Charles Barkley, Dirk Nowitzki und DeMarcus Cousins
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Platz 3: DeMarcus Cousins (2014)

Boogie ist und bleibt ein Phänomen. Franchise-Player oder ewiger Kindskopf im Körper eines 2,11-Meter-Kolosses? Noch ist die Antwort nicht klar. Um Längen eindeutiger ist aber sein Status als All-Star-Snub in seinem vierten NBA-Jahr.

Vielleicht lag es ja an Boogies Einstellung. Gewinnen ist dem Kings-Center bekanntlich ziemlich wichtig, wie man an seinen emotionalen Ausbrüchen regelmäßig festmachen kann. Den Teilnehmern beim Entertainment-Gezocke nicht so wirklich. Es sei denn, sie sind auf dem Weg, MVP zu werden.

Cousins bei den Kings: (Un)freiwillige Liebeserklärung

Oder es wollte einfach niemand technische Fouls im Big Easy sehen. Fun Fact: Inzwischen hat Cousins 104 Ts kassiert. Das ist mehr als der rumpelstilzchenste Spieler in meiner letzten Saison als Coach. Und das will was heißen.

Falls es neben 22,7 Punkten (49,6 FG%) und 11,7 Rebounds im Schnitt noch einen Grund gebraucht hätte, um Cousins zum ASG mitzunehmen: Mit 26,1 hält Boogie den höchsten Saison-PER eines Spielers, der mindestens 50 Spiele gestartet ist und nicht beim ASG dabei sein durfte. #shame

Platz 2: Charles Barkley (1986)

Das kleine, runde Barkley war einst ein richtig guter Spieler, leider wissen das aus der jüngeren Generation nicht mehr allzu viele. Seine Saison 1985/86 ging nach VORP (7,3!) als eine der Top 75 Spielzeiten ever in die Geschichte ein. Bei 20 Punkten (57,2 FG%) 12,8 Rebounds, 3,9 Assists, 2,2 Steals und 1,6 Blocks pro Spiel verwundert diese Tatsache jetzt nicht wirklich.

Erst im dritten Jahr in Philadelphia wurde dem Chuckster die Ehre zuteil, die er schon ein Jahr zuvor verdient gehabt hätte. Immerhin hatten es die Fans und Coaches dann verstanden und in den nächsten elf Jahren war Barkley stets dabei, wenn es zum Spaß und ohne Defense gegen die anderen Stars ging.

Vor wenigen Tagen wählte Barkley übrigens seine Reservisten für New Orleans aus. Im Osten war Kyle Lowry nicht dabei, dafür nominierte er unter anderem Joel Embiid, Paul George und Andre Drummond. Im Westen entschied er sich für Eric Bledsoe und C.J. McCollum über Chris Paul und Damian Lillard. Vermutlich hat er das Trauma von 1986 immer noch nicht überwunden. Das würde auch seine stets seltsamen Meinungen erklären.

Platz 1: Dirk Nowitzki (2001)

Wer wird denn schon einen Euro-Spargeltarzan wählen, der ein paar gute Spiele gemacht hat? Eben. Und dann noch einen Deutschen? So weit kommt es noch. Und überhaupt ist der voll der Softie. Mit solchen Vorurteilen musste sich Dirk Nowitzki zu Beginn seiner Karriere herumschlagen - dabei war er schon längst ein Star.

In seinem zweiten Jahr in der Liga war das German Wunderkind richtig durchgestartet, in der dritten Saison gehörte er endgültig zur absoluten Elite. Beim Dreier-Contest in Washington war Nowitzki zwar dabei - das war aber auch das Mindeste.

Dirks 21,8 Punkte (47,4 FG%), 9,2 Rebounds und 150 getroffene Dreier (38,7 3FG%) aus der Spielzeit 2000/2001 legte bis heute kein anderer Spieler auf. Und wir reden hier nicht von 7-Footern. Kein Big Men, kein Flügelspieler, kein Guard. Niemand.

Die Zahl, die aber am meisten heraussticht, ist 14,6. So viele Win Shares erzielte der Dirkster in dieser Saison - niemand wurde mit seinem solchen Wert je beim All-Star Game verschmäht. Nur Nowitzki. Umgekehrt gibt es 1446(!) Spieler, die mit einem schlechteren Wert bei einem ASG antreten durften. Dafür gibt es nur eine einzige Erklärung: Die Welt war einfach noch nicht bereit für unseren Dööööörk.

Am Cut gescheitert:

Andre Miller (Cleveland Cavaliers, 2002): 16,5 Punkte, 4,7 Rebounds, 10,9 Assists, 1,6 Steals, 10,3 Win Shares, 21,8 PER

Clyde Drexler (Portland Trail Blazers, 1987): 21,7 Punkte, 6,3 Rebounds, 6,9 Assists 2,5 Steals, 10,3 Win Shares, 20,2 PER

Fat Lever (Denver Nuggets, 1989): 19,8 Punkte, 9,3 Rebounds, 7,9 Assists, 2,7 Steals, 9,2 Win Shares, 20,6 PER

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