Als Dwyane Wade zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde, brandete noch einmal Applaus auf im United Center. Der Shooting Guard hatte erstmals eine Kostprobe seines Könnens abgeliefert und die Bulls mit 22 Punkten und 8 Assists in nur 27 Einsatzminuten zum Sieg geführt.
Neben Wade machte vor allem Taj Gibson (20 Punkte, 9/9 FG) ein bärenstarkes Spiel. Auch Nikola Mirotic (18 Punkte, 9 Rebounds) und Jimmy Butler (15 Punkte, 3/11 FG) punkteten zweistellig. Paul Zipser kam in vier Minuten Einsatzzeit auf 5 Punkte (2/2), einen Rebound und einen Turnover.
Bei den Pacers war Jeff Teague mit 21 Zählern (8/13 FG) der auffälligste Feldspieler. Glen Robinson III, der den geschonten Paul George vertrat, kam auf 17 Punkte und 6 Rebounds.
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Vor dem Tip-Off: Gegenüber dem Duell vor zwei Tagen gab es auf beiden Seiten Änderungen in der Starting Five. Bei den Bulls rückten Dinwiddie für Rondo und Portis für Mirotic in die Anfangsformation an die Seite von Wade, Butler und Lopez. Bei den Pacers erhielt Paul George eine Pause und wurde durch Robinson III ersetzt, Myles Turner feierte nach überstandener Gehirnerschütterung sein Preseason-Debüt neben Teague, Ellis und Young.
1. Viertel: Die Bulls kamen nur schleppend ins Spiel und verwandelten lediglich einen ihrer ersten neun Feldwürfe, während die Pacers ihr Heil in schnellen Abschlüssen aus der Halbdistanz suchten und damit anfangs erfolgreich waren, weswegen sie sich einen 8-Punkte-Vorsprung herausarbeiteten. Die Bulls kämpften sich zurück und glichen nach acht Minuten durch Butler an der Freiwurflinie aus, bekamen dann aber die Drives von Teague nicht unter Kontrolle. So führte Indiana 30:26 zur ersten Pause.
2. Viertel: Die zweite Garde der Bulls machte einen ordentlichen Job, wobei vor allem Mirotic auffiel. Der Spanier verwandelte schnell zwei Dreier und wurde in der Folge häufiger gesucht. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde gingen die Bulls durch einen Wade-Runner schließlich in Führung. Die Pacers verzettelten sich offensiv immer häufiger, weil die Bulls defensiv einen Gang höher schalteten. Zwei Minuten vor der Halbzeit knallte Wade einen Dreier aus der Ecke rein und plötzlich führten die Gastgeber mit zehn Punkten Vorsprung. Wade lief im Anschluss heiß und sorgte im Alleingang für die 64:49-Pausenführung.
3. Viertel: Chicago kam etwas schläfrig aus der Umkleide, was Indiana direkt ausnutzte. Wieder machten die Pacers das Spiel schnell und kamen gerade über Teague zu vielen Punkten im Fastbreak oder per Drive. Nach der Hälfte des Viertels war Indiana so wieder auf fünf Punkte dran. Als sich die Bulls weiterhin Turnover um Turnover leisteten, nahm Hoiberg die Auszeit und brachte Wade zurück, der wieder für mehr Kontrolle sorgte. Prompt setzten sich die Bulls wieder ab und führten vor dem letzten Viertel mit 88:77.
4. Viertel: Wade und Butler wurden früh im Viertel ausgewechselt, also übernahmen wieder Mirotic und der bärenstarke Gibson, der in dieser Phase einige grandiose Postmoves zeigte. So bauten die Bulls ihren Vorsprung schnell aus, weswegen früh Partystimmung im United Center herrschte. Knapp fünf Minuten vor dem Ende betrat dann auch Paul Zipser erstmals das Parkett und machte mit fünf Punkten noch etwas Eigenwerbung. Am Ende hieß es 121:105 für die Bulls.
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Der Star des Spiels: Dwyane Wade. Der Neuzugang wirkte schon sehr gut eingebunden ins Spiel der Bulls. Den primären Ballvortrag übernahm zwar zumeist ein anderer, doch Wade erhielt in beinahe jedem Angriff das Leder schnell in die Hände, kreierte dabei für andere oder war selber erfolgreich. Sogar der Dreier (3/4 3PT) fiel erstaunlich gut. Seine heiße Phase Ende der ersten Halbzeit begeisterte das Publikum und ebnete den Weg für den Sieg.
Der Flop des Spiels: Jerian Grant. Ein anderer Bulls-Neuzugang konnte nicht überzeugen. Grant übernahm als Spielmacher der Second Unit, zeigte aber nie die richtige Körpersprache. Er ließ Teague gleich mehrfach frei in die Zone passieren und leistete sich drei teils völlig unnötige Ballverluste.
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Das fiel auf:
- Bulls-Coach Fred Hoiberg testete schon ein wenig für den Ernstfall. Bis auf den geschonten Rondo waren alle wichtigen Spieler von Anfang an dabei und spielten vergleichsweise lange. Butler und Wade erhielten fast eine halbe Stunde Einsatzzeit sowie etliche für sie kreierte Plays. Während Wade gleich seinen Touch hatte, traf Butler noch wenig, fand aber über die Freiwurflinie (9/10 FT) ins Match.
- Paul Zipser kam aufgrund der engeren Rotation nur in den letzten viereinhalb Minuten zum Einsatz und fügte sich gleich mit einem Turnover bei einem Drive ein, kam dann aber dank zweier starker Szenen, mit einem feinen Pullup-Jumper aus der Mitteldistanz und einem energischen Drive inklusive Pumpfake und Layup unter dem Korb, zu vier schnellen Punkten.
- Gerade zu Beginn des Spiels sah man wieder, wo es in diesem Jahr für die Pacers spielerisch hingehen soll. Indiana drückte aufs Tempo und war auf schnelle Abschlüsse fokussiert. Weniger gefallen haben dürfte Coach McMillan dabei, dass relativ viele schnelle und lange Zweier aus dem Dribbling genommen wurden. Die fielen nur am Anfang. Nach der Halbzeit suchten die Pacers dann immer häufiger den Drive.
- Sophomore Myles Turner gab sein Preseason-Debüt nach Gehirnerschütterung und tat dem Spiel der Pacers gut. Der Center bewegte sich an beiden Enden des Feldes gut, glänzte zur Hälfte des zweiten Viertels mit einem tollen Block gegen Butler und strahlte auch aus der Mitteldistanz Gefahr aus. Vor allem war er wesentlich schneller auf den Beinen als Kollege Al Jefferson, der in einigen Aktionen etwas behäbig wirkte.