NBA

Immer mitten in die Fresse rein

Matt Barnes (r.) neigt zu Aggression, Kevin Johnson (l.) wurde an anderer Stelle zum Pechvogel

Kevin Johnson muss sich der Realität stellen und dem Alter Tribut zollen, die Menschheit ist am Ende und Matt Barnes kann seinen Hass noch immer nicht so richtig kanalisieren. Außerdem: Kevin Love berichtet von ganz speziellen Kämpfen am College. Thank God it's Friday!

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Zocker der Woche

Wie die Buchmacher aus Las Vegas dieser Tage mitgeteilt haben, ist die Menschheit jetzt völlig am Ende. Schon wieder? Ja. Ok, warum? Es setzen doch ernsthaft mehr Menschen auf die Knicks als auf die Warriors als NBA Champion 2017. Whaaat?

Nein, keine Angst. So überzeugend war das Super-Team-Gelaber von D-Rose dann doch nicht, denn damit hat es nichts zu tun. Die Quote von 80:1 ist anscheinend einfach zu verlockend, um nicht wenigstens ein paar Dollar auf New York zu setzen.

Trotzdem hätten selbst Knicks-Fans mit der Kohle bessere Dinge anstellen können. Findet auch Peter Zwegat. Zum Beispiel Carmelo Anthony für jeden Assist zum Essen einladen. Oder einen Reha-Fond für Derrick Rose einrichten. Oder Jeff Hornacek eine Triangel kaufen. In diesem Sinne: Go Warriors!

Battle der Woche

Kevin Love ist großzügig. So richtig. Der Big Man der Cavs erinnerte sich diese Woche an seine Saison bei den UCLA Bruins und spendete seiner Alma Mata eine beträchtliche Summe Geld. Dafür wird eine neues Kraft- und Konditionszentrum an der Uni gebaut - und natürlich nach ihm benannt.

So weit, so gut. Was aber nicht öffentlich gemacht wurde, ist die Höhe der Spende. Es soll laut dem College allerdings genau so viel sein, wie Russell Westbrook der Uni im Dezember letzten Jahres hat zukommen lassen. Höflichkeit? Mitnichten.

Wie Love jüngst in einem im Player's Tribune publizierten Artikel beschrieb, verbindet die beiden eine längere - nennen wir sie mal - Fehde. "Russ konnte ein ziemlicher Sturkopf sein", so Love, der sich mit RW0 am College ein Zimmer teilte: "Wir sind oft aneinandergeraten, weil wir bei allem unglaublich ehrgeizig waren."

Videospiele und Kartenspiele waren nur der Anfang. Bald ging es darum, wer morgens zuerst in der Trainingshalle war - und natürlich um die Raumtemperatur. Love berichtet von langen Verhandlungen, nachdem beide in der Anfangszeit nachts aufgestanden waren, um den Thermostat nach ihren Vorstellungen umzustellen. Natürlich nicht, ohne dass der andere fünf Minuten später wieder zurückschlug.

Wer sich vor Augen führt, dass beim anschließenden Kompromiss zwischen 68 Grad Fahrenheit (Love) und 74 (Westbrook) eine Einstellung von 73 herauskam, der fragt sich zu Recht: Wie viel ist das in Celsius? 22,8 Grad. Und als zweites fragt er sich: WTF?

Gut, dass K-Love inzwischen einen Agenten hat, der seine Verträge für ihn aushandelt. Das werden sich auch die Verantwortlichen der UCLA gedacht haben, als Love sie mit großen Augen fragte: "Wie viel hat Russ denn gespendet?"

In die Fresse der Woche

Verteidigen ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht. Sollte man zumindest meinen. Kevin Johnson war einst ein guter Defender, aber was ist bloß aus ihm geworden? Ok, jetzt mal abgesehen von der Tatsache, dass der Mann Bürgermeister von Sacramento ist.

Zu seinen besten Zeiten in Phoenix hat der dreifache All-Star einige Stars ins Schwitzen gebracht, doch was jüngst bei einem Charity-Dinner in seiner Stadt geschah, könnte wohl selbst Swaggy P nur mit einem Lachen quittieren. Im entscheidenden Moment war Johnson defensiv einfach nicht auf Zack.

Nachdem der Mayor seine Rede gehalten hatte, kam ein Mann auf ihn zu, holte eine Torte aus seinem Rucksack und klatschte sie KJ ins Gesicht. Autsch! Zu seinen Hochzeiten hätte Johnson dem Angreifer das Schlagwerk gestealt und anschließend in dessen Gesicht gestopft.

Ja, ja... es ist schon hart, wenn man im Alter realisieren muss, dass man es einfach nicht mehr drauf hat. Johnson reagierte immerhin prompt und begann, um sich zu schlagen - landete laut Augenzeugen aber keinen einzigen Treffer. Bitter!

Ach ja, der Hintergrund: Der 32-jährige Mann hat vermutlich irgendein Problem mit Johnsons Politik. Mmh, seltsam. Das große Prestigeprojekt von KJ war doch die 500 Millionen Dollar teure Arena für die Kings...

In die Fresse der Woche, Teil 2

Wo wir gerade bei der planlosesten aller planlosen Franchises sind: 385.000 Dollar hat Matt Barnes in seiner Karriere schon an die NBA abdrücken müssen - selbst für einen Hitzkopf wie ihn ein ordentliches Sümmchen. Kleiner Hinweis an Adam Silver: Euch mangelt es seit dem neuen TV-Deal ja nicht an Taschengeld, daher engagiert doch bitte für das Spiel der Kings gegen OKC ein paar zusätzliche Security Guards.

Zwischen Barnes und Thunder-Assistant Mo Cheeks gibt es aufgrund einer fast schon verjährten Vorgeschichte bei den Sixers nämlich immer noch intensive Gefühle. Coach Cheeks hatte den jungen Barnes vor zehn Jahren beim Training in Philly respektlos behandelt und sich darüber lustig gemacht, dass dieser überhaupt Würfe trainierte. Nach Cheeks Ansicht sollte Barnes ohnehin nicht werfen, sondern sich aufs Passen spezialisieren.

Jetzt ratet mal, was anschließend geschah. Richtig: Barnes brannte einer seiner ans Starkstrom-Netz angeschlossenen Sicherungen durch und er ging auf Cheeks los. Zum Glück für den Coach kam er zwar an Allen Iverson, nicht aber am Hünen Chris Webber vorbei.

Im Vertical Podcast brachte Barnes nun zum Ausdruck, dass seine Abneigung gegen Cheeks keinesfalls verflogen sei: "Ich hasse Mo Cheeks. Er ist ein Arsch", so der Kings-Forward: "Ich würde ihm noch immer sofort ins Gesicht schlagen, wenn er irgendetwas Blödes zu mir sagen würde."

Ich bin ja generell ein Freund von Kommunikation. Also: Herr Barnes, haben Sie schon mal von Vergebu... Aua! Ja, ja, ok. Und wie wäre es mit einer Therap... Au! Ist ja schon gut.

Also doch Security Guards.

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Und sonst so?

LeBron James mischte sich beim ersten Saisonspiel der Los Angeles Rams in der NFL unter das Publikum. Die Fans begrüßten ihn gebührend mit Sprechchören - allerdings riefen sie: "Kobe! Kobe! Kobe!"

Brook Lopez war in der Latenight-Show von Jimmy Fallon zu Gast - allerdings sprach der Nets-Center nicht ein einziges Wort. Lopez war lediglich Füllmaterial einer Telefonzelle in einem seltsamen Spiel zwischen Fallon und Miley Cyrus. Und ich dachte, Brooklyn wäre das Schlimmste, was ihm hätte passieren können.

Warriors-Coach Steve Kerr hat sich zur Camp-Verpflichtung von JaVale McGee geäußert und benutzte dabei das Wort "No-Brainer" - vielleicht nicht unbedingt die cleverste Wortwahl in Zusammenhang mit Mr. Shaqtin a fool. Aber definitiv die lustigste.

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