NBA

Nicht schön, aber erfolgreich

Von Philipp Jakob
Dennis Schröder (r.) und die Hawks holen sich den Sieg gegen Denver
© getty

Die Atlanta Hawks (40-29) bekleckern sich beim 116:98-Sieg (BOXSCORE) gegen die Denver Nuggets (28-41) nicht unbedingt mit Ruhm. Schließlich entscheidet aber die eigene Effizienz und die zahlreichen Fehler der Nuggets. Dennis Schröder spielt gut, doch die Ehre des Matchwinners gebührt einem Debütanten.

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Zum ersten Mal in seiner Karriere stand Tim Hardaway Jr. im Trikot der Hawks von Beginn an auf dem Parkett. Eine kleinere Verletzung von Kent Bazemore machte es möglich. Der 24-Jährige zahlte das Vertrauen von Head Coach Mike Budenholzen mit einer starken Partie allerdings komplett zurück.

Mit einem Saisonhöchstwert von 21 Punkten (dazu noch 7 Rebounds und 4 Assists) führte er die Hawks zum fünften Heimsieg in Folge. Neben Hardaway Jr. kamen noch 7 weitere Hawks-Akteure auf eine zweistellige Punkteausbeute und unterstrichen damit die gute und ausgeglichene Teamleistung. So richtig absetzen konnte sich Atlanta aber dennoch nicht.

Über weite Strecken der Partie blieb es eine relativ enge Angelegenheit, auch da die starke Bank der Nuggets um D.J. Augustin (17 Punkte, 7 Assists) und Joffrey Lauvergne (16 Punkte, 6 Rebounds) das Team aus Colorado lange in Schlagdistanz hielt. Schließlich leistete sich Denver aber zu viele Fehler in der Verteidigung, die die Hawks besonders aus der Distanz gut ausnutzen konnten.

Von Downtown versenkte Atlanta starke 46,2 Prozent und setzte sich so Mitte des dritten Viertels mit vier Dreiern in Folge spielentscheidend ab. Paul Millsap und Jeff Teague steuerten jeweils 16 Zähler zum Erfolg bei, Dennis Schröder zeigte mit 11 Punkten, 3 Rebounds und 3 Assists bei 4 von 9 aus dem Feld und 2 Ballverlusten erneut eine gute Leistung. Da gleichzeitig die Miami Heat gegen Charlotte verloren haben, rückte Atlanta mit diesem Erfolg auf Platz drei in der Eastern Conference vor.

Die Reaktionen:

Al Horford (Atlanta Hawks) über Tim Hardaway Jr.: "Ich weiß, er hat eine Menge Punkte erzielt. Aber die Defensive war der Schlüssel."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach) über Hardaway Jr.: "Er hat ein komplettes Spiel gezeigt. Er gibt an beiden Enden des Courts alles. Er ermöglicht uns sehr viele Dinge."

Michael Malone (Nuggets-Coach): "Vielleicht gehen manche Leute die Sache mittlerweile etwas ruhiger an. Ich weiß es nicht genau. Aber das lasse ich nicht zu. Ich werde nur Spieler aufstellen, die kämpfen werden."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Vergangene Nacht verletzte sich Kent Bazemore leicht am Knie, sodass der Small Forward gegen Denver pausieren muss. Den Platz in der Starting Five übernimmt Tim Hardaway Jr., der damit das erste Mal als Starter für die Hawks aufläuft. Neben ihm starten Jeff Teague, Kyle Korver, Paul Millsap und Al Horford. Auf Seiten der Nuggets stehen Emmanuel Mudiay, Gary Harris, JaKarr Sampson, Darrell Arthur und Nikola Jokic von Beginn an auf dem Parkett.

3.: Das geht schon mal gut los für die Gastgeber. Hardaway Jr. feiert ein gelungenes Debüt als Starter und versenkt gleich seinen ersten Versuch von Downtown. Da lässt sich auch Millsap nicht lumpen und erhöht ebenfalls aus der Distanz auf 10:2 für Atlanta. Denver nimmt sofort eine frühe Auszeit.

9.: Die Hawks können die zweistellige Führung ganz locker halten, die Defense der Nuggets findet bisher noch überhaupt nicht statt. So fühlt sich auch niemand für Dennis Schröder verantwortlich, der komplett frei am Perimeter steht - und den Dreier versenkt. Atlanta führt mit 31:15.

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17.: Kleinere Nachlässigkeiten bei den Hawks sorgten dafür, dass Denver bis auf 3 Zähler verkürzen konnte. Mittlerweile hat sich Atlanta aber wieder gefangen. Die Offense läuft wieder und Schröder findet mit tollen Anspielen seine Mitspieler - 40:32 für die Hawks.

22.: Mittlerweile sind die Nuggets definitiv in der Partie angekommen. Atlanta hat dagegen immer mehr Probleme. Jetzt übernimmt Denver sogar die Führung, als Mudiay per Dreier einen 11:0-Lauf perfekt macht - 46:45 für Denver.

28.: Der Pausentee zeigt Wirkung - zumindest bei den Hawks. Die starten gut ins dritte Viertel und übernehmen wieder die Kontrolle über die Partie. Korver hämmert den Nuggets seinen nächsten Dreier um die Ohren und erhöht auf 66:56.

34.: Der zwischenzeitliche Dreierregen der Hawks ist schon wieder vergessen. So richtig absetzen kann sich Atlanta nicht. Die Nuggets schaffen es bisher immer, in Schlagdistanz zu bleiben - 81:70 für Atlanta.

39.: Wieder einmal ein weit offener Dreierschütze bei den Hawks. Dieses Mal ist Thabo Sefolosha der Glückliche, der von Downtown unbedrängt treffen darf. Allerdings verkürzt Jusuf Nurkic im Gegenzug auf 95:85 aus Sicht der Hawks.

42.: Atlantas Offense rollt. Die Hawks haben das Spiel wieder komplett unter Kontrolle, doch Denver gibt noch nicht auf. Dank einiger guter Aktionen von Jeff Teague liegen die Hawks allerdings mit 103:86 in Front.

47.: Das Spiel ist durch, die Nuggets können den Rückstand nicht mehr verkleinern. Dafür holt Kris Humphries für die Fans nochmal einen hübschen Hookshot raus. Atlanta führt mit 116:98.

Atlanta Hawks vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tim Hardaway Jr. Aus der guten und ausgeglichenen Teamleistung der Hawks stach vor allem Hardaway Jr. hervor. In seinem ersten Start im Trikot der Hawks wusste der 24-Jährige von Beginn an zu überzeugen. Nicht nur sein Scoring (21 Punkte, Season-High, 6/11 FG), sondern auch das Rebounding (7 Rebounds) und sein Blick für den Mitspieler (4 Assists) verhalfen Atlanta zum Sieg. In gerade einmal 30 Minuten Einsatzzeit können sich diese Statistiken mehr als sehen lassen.

Der Flop des Spiels: Emmanuel Mudiay. Insgesamt kam viel zu wenig vom Point Guard und Hoffnungsträger der Nuggets. Zwar zeigte sich der 20-Jährige stets aktiv und bemüht, doch gerade in Sachen Effizienz ließ seine Leistung an diesem Abend zu wünschen übrig. Nur 3 seiner 11 Versuche aus dem Feld fanden den Weg durch die Reuse und neben seinen 12 Zählern kam Mudiay nur auf jeweils 2 Assists sowie Rebounds.

Das fiel auf:

  • Die Defense der Nuggets hat sich in dieser Saison bisher nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert - besonders in den letzten Partien. In den letzten drei Auswärtsspielen ließ Denver durchschnittlich 120,7 gegnerische Punkte und eine Wurfquote von 54,8 Prozent zu. Danach sah es im ersten Viertel auch an diesem Abend aus. Die Hawks bekamen eine Menge freier Würfe geschenkt und wussten diese vor allem aus der Distanz zu nutzen. So hatte Atlanta leichtes Spiel, sich einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Vorsprung zu erarbeiten.
  • Im Laufe der Partie fanden die Nuggets aber eine Antwort auf die Offensivbemühungen der Hawks. Denver verstand es recht gut, die Zone dicht zu machen und so den ständigen Penetrationen der Hawks-Guards einen Riegel vorzuschieben. Unverständlicherweise ließ Atlanta allerdings auch den Spalding nicht mehr so gut durch die eigenen Reihen laufen wie noch zu Beginn, was zu starken Problemen in der Offense führte.
  • Die verbesserte Defense war aber nicht der alleinige Grund, dass sich Denver wieder zurück in die Partie kämpfen konnte. Auch die Bank machte einen sehr guten Job. Angeführt von D.J. Augustin (17 Punkte, 7 Assists) verkürzten die Reservisten unaufhaltsam den Rückstand und sorgten sogar für eine zwischenzeitliche Führung. Insgesamt kam die Nuggets-Bank auf 49 Zähler, Atlantas Reservisten auf 41.
  • Schließlich war allerdings der Dreierregen der Hawks zu viel für die Gäste. Trotz Steigerung der Defensiv-Leistung, bekam Denver die Dreierlinie nie richtig unter Kontrolle. Immer und immer wieder standen die Schützen der Hawks ganz allein auf weiter Flur und hatten eine Menge Zeit, den Jumper zu versenken. So fielen letztendlich 12 der 26 Hawks-Versuche von Downtown durch die Reuse (46,2 Prozent).

Der Spielplan im Überblick

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