NBA

Die Bullen rocken weiter

Von Thorben Rybarczik
Derrick Rose (r.) steigt gegen Kelly Olynyk zum Layup hoch
© getty

Die Chicago Bulls (22-12) haben ihre jüngste Erfolgsserie fortgesetzt und mit 101:83 gegen die Boston Celtics (19-17) gewonnen (BOXSCORE ). Ein schwacher Start blieb ohne Folgen, da sich die Gäste zu viele Fehler erlaubten. Die Leistung von Derrick Rose macht Hoffnung.

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Durch den Heimerfolg haben die Bulls nun sechs Siege in Folge auf dem Konto und damit den zweiten Platz im Osten gefestigt, während Bostons Siegquote in Richtung der 50-Prozent-Marke sinkt.

Beim Gastspiel in Chicago mussten die Kelten allerdings auch ohne ihren Head Coach Brad Stevens zurechtkommen, der aus privaten Gründen das Spiel verpasste. Sein Assistent Jay Larranaga übernahm übergangsweise.

Pau Gasol zauberte mit 17 Punkten, 18 Rebounds und 4 Assists eine beeindruckende Leistung aufs Parkett, doch auch Jimmy Butler (19 Punkte, 10 Assists) und Derrick Rose (19 Punkte, 9/16 FG, 7 Rebounds, 3 Assists) präsentierten sich in guter Verfassung.

Die Celtics hatten derweil über die vollen 48 Minuten mit ihrem Wurf zu kämpfen und trafen nur 35,7 Prozent aus dem Feld sowie 20 Prozent von der Dreierlinie. Jae Crowder kam dabei auf 17 Zähler, Kelly Olynyk (16 Punkte, 9 Rebounds) und Isaiah Thomas (14 Punkte, 4 Turnover) folgten dahinter.

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Die Reaktionen:

Pau Gasol (Bulls): "Wenn unsere wichtigsten Spieler weiterhin auf diesem Level bleiben, dann können wir es mit jedem aufnehmen."

Jay Larranaga (Head-Coach-Vertretung Celtics): "Ich habe die ganze Zeit an Brad [Stevens] gedacht und wollte ihn und das Team vernünftig repräsentieren. Meine Spieler haben hart gearbeitet und sind das Parkett rauf und runter gesprintet. Doch am Ende waren wir einfach zu müde nach dem harten Spiel letzte Nacht."

Jimmy Butler (Bulls): "Sechs Siege in Folge fühlen sich natürlich gut an, doch wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Wir müssen einfach weiter machen und wollen noch viel mehr Spiele gewinnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Bulls gehen das Ganze mit Rose, Butler, Mirotic, Gibson und Gasol an. Die Gäste aus Boston schicken zu Beginn Thomas, Crowder, Turner, Johnson und Olynyk aufs Hartholz.

5.: Durchwachsener Start auf beiden Seiten. Gute Offensivaktionen gibt es genauso wie Unkonzentriertheiten und Ballverluste. Dann legen die Gäste plötzlich einen 7:0-Run hin und führen 9:6.

9.: Es ist Balsam für die Seele, Derrick Rose in guter Verfassung zu sehen. Der Ex-MVP verwandelt die ersten 3 seiner 4 Würfe - sein Team liegt trotzdem noch mit einem hinten.

15.: Das hat gedauert! Chicago hat noch keinen Touch von Downtown gefunden, ehe Tony Snell daherkommt und den ersten Triple für die Hausherren versenkt. Er verkürzt auf 27:31.

22.: So schnell kann's gehen! Gerade noch lagen die Celtics mit 10 Punkten in Front, doch dann zünden Mirotic und Butler ein kleines Feuerwerk. Der Eine schweißt innerhalb kürzester Zeit zwei Dreier rein, der andere gönnt sich einen komplizierten Halbdistanzwurf mit Foul. 10:0-Run, 43:43 kurz vor der Pause.

27.: Die Bulls machen nach dem Seitenwechsel da weiter, wo sie vorher aufgehört haben. Die Defense steht besser und der Ball läuft schneller - einfache Punkte sind die Folge. Gasol und Butler sorgen für ein 57:49, die höchste Bulls-Führung des Spiels.

33.: Den Celtics gelingt es nicht, den Rückstand wieder zu verkürzen. Wenn mal was reinfällt, hat Chicago direkt die Antwort parat - wie zum Beispiel Tony Snell per Dreier aus dem Fastbreak zum 72:61.

38.: Crowder setzt ein Zeichen: Erst postet er stark gegen McDermott auf und trifft einen Fadeaway, auf den anderen Seite blockt er einen Floater von Rose. Allerdings: McDermott schleicht sich anschließend in die Ecke und trifft zum 82:73 für Chicago.

44.: Jetzt geht das schon wieder los... da kommen die Celtics wieder auf 7 Zähler heran, nur um sich anschließend einen Haufen Turnover zu leisten. Rose bestraft das mit seinen nächsten Punkten - 90:81. Was geht noch in den Schlussminuten für die Gäste?

47.: Nicht viel. Die Bulls nehmen sich - wen wundert's - ordentlich Zeit für ihre Angriffe und angeln sich dann auch noch ein paar Offensiv-Rebounds. Snell trifft aus der Halbdistanz zum 98:86. Die Entscheidung.

Chicago Bulls vs. Boston Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Pau Gasol. Er hatte am Anfang großen Anteil daran, dass die Celtics nicht noch weiter davonziehen konnten. Der Spanier traf den Halbdistanzwurf sicher, stellte einmal mehr seine Übersicht vom Highpost unter Beweis und ermöglichte seinem Team in wichtigen Situationen zweite Chancen (5 Offensiv-Rebounds).

Der Flop des Spiels: Isaiah Thomas. Ein engagierter, aber unglücklicher Auftritt des 1,75-Meter-Guards. Er wollte zu viel erzwingen, was in schwachen Quoten und zahlreichen Ballverlusten endete. War auch defensiv nicht immer auf der Höhe.

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Das fiel auf:

  • Die Bulls spielten zuletzt mit Erfolg ein Lineup mit drei Big Men, wobei Mirotic den Job als Small Forward erledigte. Im offensiven Setplay funktionierte das auch gegen die Celtics ordentlich, in der Verteidigung hatte der spanische Nationalspieler zu Beginn aber enorme Probleme mit dem deutlich schnelleren Crowder. Dieser riss dadurch viele Lücken ins Defensiv-Konstrukt der Bulls.
  • War das schon die Midseason-Depression? Zumindest im zweiten Viertel sah es schwer danach aus. Boston leistete sich innerhalb von 8 Possessions 6 Ballverluste, Chicago spielte ebenfalls fahrig und konnte daraus kein Kapital schlagen bei nur 35 Prozent aus dem Feld. Und das lag auf beiden Seiten sicher nicht an besonders intensiver Verteidigung. Immerhin: Ein spektakulärer Bulls-Run kurz vor dem Pausentee entschädigte ein wenig für die Qual.

  • Bei Derrick Rose schwebt leider immer die Frage mit, in was für einer Verfassung er sich befindet. In dieser Partie war es aber definitiv die Variante, die alle sehen wollen: Er attackierte ohne Angst den Korb, schloss hochprozentig ab und strahlte jede Menge Selbstvertrauen aus. Besonders sein gefürchteter Jumphook nach einem Spinmove war immer wieder eine Augenweide und absolut nicht zu verteidigen. Auch defensiv opferte er seinen Körper beim Versuch, Offensiv-Fouls anzunehmen.

  • Gerade in solchen Spielen, in denen es darum geht, einen zweistelligen Rückstand wettzumachen, merkt man, dass den Celtics einfach ein Star fehlt. Isaiah Thomas ist für diese Rolle nicht gemacht - zu oft verrannte er sich in aussichtslosen Fastbreaks, leistete sich unnötige Ballverluste und schloss ineffizient ab (5/17FG).

Der Spielplan im Überblick

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