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Krimi! Allen wird Brooklyn raus

Scharfschütze Ray Allen brachte die Miami Heat mit seinem Dreier wieder in Führung
© getty

Die Miami Heat haben sich mit einem 96:94-Sieg (BOXSCORE) über die Brooklyn Nets das Ticket für die Conference Finals gesichert. In einer engen Partie waren die New Yorker lange im Vorteil. Ray Allen wendete das Blatt zugunsten des Meisters. Miami gewinnt die Serie mit 4-1.

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Die Miami Heat stehen in den Conference Finals. Dabei sah es lange nicht danach aus. Brooklyn diktierte das Spielgeschehen, konnte sich aber nie entscheidend absetzen. Einem Run folgte wenig später ein Lauf der Heat und so blieb es bis zum Ende spannend.

Brooklyn erzielte bis Joe Johnsons Dreier kurz vor Ende knapp fünf Minuten keinen einzigen Korb aus dem Feld. Ray Allen brachte Miami dann erstmals seit dem zweiten Viertel wieder in Führung. Der Meister gab diese nicht mehr her. Allen erzielte von der Bank kommend 13 Punkte.

Dwyane Wade hielt die Heat mit einer bärenstarken ersten Halbzeit im Spiel und hatte am Ende 28 Zähler auf dem Konto. LeBron James drehte erst im vierten Viertel auf und war mit 29 Punkten Topscorer beim Team aus Florida. Auf Seiten der Nets sah Johnson lange wie der Matchwinner aus. Der Guard lief zwischendurch richtig heiß und war unstoppable. Dennoch reichten seine 34 Zähler nicht.

Die Reaktionen:

Jason Kidd (Coach Nets): "Man muss die Heat loben. Sie haben im vierten Viertel attackiert. Wir zwar auch, aber sie haben die Plays gemacht und wir eben nicht."

Deron Williams (Nets): "Wir haben uns dieses Jahr zurückgekämpft und waren dabei. Viele Leute hatten uns schon ausgezählt."

Erik Spoelstra (Coach Heat): "Am ersten Tag als wir uns auf die Serie vorbereitet haben, sagten wir, dass der wichtigste Schlüssel mentale Stabilität ist."

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Vor dem Tipoff: Erik Spoelstra vertraut wenig überraschend den gleichen fünf Spielern. Es starten Chalmers, Wade, Battier, James und Bosh. Auch Jason Kidd ändert nichts und schickt Williams, Livingston, Johnson, Pierce und Garnett aufs Parkett.

2.: Guter Start von Pierce! The Truth erzielt die ersten 7 Punkte für Brooklyn. Garnett legt noch einen Bank Shot nach. 9:4 für die Nets.

9.: Chalmers zieht über die Baseline zum Korb, steckt dann durch auf James, der den Ball mit viel Hang Time und Foul von Blatche versenkt. 10:2-Lauf! Die Heat führen mit 17:15.

16.: Unglaublich! Wade hat mal wieder eines dieser Spiele. Der Shooting Guard verschafft sich mit einem Spin Move Platz und schließt dann über Kirilenko ab. Wade hat bereits 16 Punkte auf seinem Konto, aber Livingston kontert auf der anderen Seite. Brooklyn bleibt knapp in Führung. 34:31!

24.: Johnson trifft erst den Jumper aus der Mitteldistanz und legt dann den Runner nach. Brooklyn geht mit einer 49:42-Führung in die Pause.

28.: Ein Run folgt auf dem nächsten. Die Heat kommen mit einem 7:0-Run zum Ausgleich, aber Brooklyn schlägt postwendend zurück. Johnsons weiter Dreier stellt den alten Abstand wieder her. 56:49 für die Nets. Heat-Coach Spoelstra nimmt die Auszeit.

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34.: Johnson läuft langsam heiß! Der Guard versenkt einen Dreier direkt vor der Heat-Bank und baut den Vorsprung wieder auf 70:62 aus. Johnson steht bereits bei 20 Punkten.

40.: Wade und James kommen nicht schnell genug zurück. Brooklyn lässt den Ball gut laufen und Pierce versenkt den Dreier aus der Ecke. 82:73 für die Nets.

47.: Es ist wieder eine enge Kiste! LeBron blockt erst den Wurf von Johnson und wird dann am anderen Ende gefoult. James macht beide und verkürzt auf 90:91. Dann versucht es Johnson wieder von Downtown. Daneben. Auszeit mit 43 Sekunden auf der Uhr.

48.: Auf einmal ist er da! Das ganze Spiel trifft Allen nichts, aber nun nagelt er den Dreier aus der Ecke rein. 93:91 für Miami. Livingston legt im Gegenzug daneben. Dann schickt Brooklyn Allen an die Linie. Der Veteran bleibt cool und macht beide.

48.: Johnson macht es mit einem Dreier noch einmal spannend. LeBron trifft anschließend nur einen Freiwurf, aber dann bekommt Johnson nach dem Einwurf keinen Wurf mehr los, weil Allen und James an ihm kleben. Miami steht in den Conference Finals.

Heat vs. Nets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Dwyane Wade. Es war mal wieder einer dieser Vintage-Abende. Gerade in der ersten Halbzeit attackierte Wade ununterbrochen den Korb der Nets. Brooklyn fand kein Mittel, die Cuts des Veteranen zu unterbinden. Zur Halbzeit stand Wade bereits bei 20 Punkten, am Ende wurden es 28 bei einer guten Quote aus dem Feld (10/18) und einer perfekten Ausbeute von der Freiwurflinie (8/8).

Der Flop des Spiels: Kevin Garnett. Es ist nicht abzustreiten, so langsam nagt der Zahn der Zeit an Kevin Garnett. Brooklyn hätte vom 37-Jährigen auch eine Vintage-Performance gebrauchen können, doch KG lieferte in diesem wichtigen Spiel nicht ab. Defensiv agierte er zwar solide und griff sich 8 Rebounds. Allerdings kam er auch einige Male zu spät. Offensiv ist Garnett mittlerweile gar kein Faktor mehr. Möglicherweise war es sogar das letzte Spiel in seiner NBA-Karriere.

Das fiel auf:

  • Die Nets machten von Anfang an klar, dass sie die Saison zu diesem Zeitpunkt noch nicht beenden wollten. Gerade Pierce erwischte einen guten Start. Brooklyn attackierte fortlaufend Miamis Zone und versuchte, einen schnellen Abschluss zu finden. War die Zone dicht, folgte der Pass raus an die Dreierlinie.
  • Jeden Abend kann Wade solche Spiele nicht mehr abliefern, aber wenn es dann doch passiert, ist es schon ziemlich beeindruckend. Der Shooting Guard spielte ultra-aggressiv und cuttete immer wieder zum Korb. Entweder traf er direkt oder wurde an die Linie geschickt. 20 Punkte zur Halbzeit war seine beste Ausbeute in einem Abschnitt in dieser Saison. Nach dem Wechsel kühlte er dann ab.
  • Miami versuchte so gut es ging, das Spiel schnell zu machen und spielte nach dem eigenen Rebound häufig die bekannten langen Bälle. Brooklyn reagierte im zweiten Viertel mit einer noch kleineren Small-Ball-Aufstellung. Mit Teletovic auf der 5 und Kirilenko auf der 4 drehten sie den Spieß um. Gerade der Bosnier attackierte häufig das Brett. Die Nets spielten in dieser Phase gute Defense und kam so immer wieder ins Laufen.
  • Miami schoss in der ersten Halbzeit eine Fahrkarte nach der anderen vom Perimeter. Bis drei Minuten vor der Pause waren sie ohne Treffer, dann versenkte Jones den zwölften Versuch. Dabei waren die meisten Würfe völlig offen. Ungewöhnlich. Gerade Chalmers und Allen trafen in der ersten Halbzeit gar nichts. Nach der Pause gab es dann ein völlig anderes Bild. Miami traf 8 von 13 vom Perimeter, allein Bosh war viermal erfolgreich. Und Allen? Der traf den wichtigsten Dreier in der Crunch Time.
  • Johnson lief im Laufe des Spiels heiß. Der Swing Man traf so selbstverständlich, die Bälle berührten nicht einmal den Ring. Daran änderte sich auch lange nichts, als LeBron die Verteidigung von ihm übernahm. Das schien ihn nur noch mehr zu motivieren. Doch James ist nunmal einer der besten Defender der Liga und stoppte Johnson dann doch am Ende zweimal ganz entscheidend.

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