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MLB plant offenbar weitreichende Playoff-Revolution

Von Marcus Blumberg
Die MLB plant offenbar eine Revolution ihres Playoff-Formats.
© getty

Die MLB plant offenbar eine weitreichende Playoff-Revolution, die eine Aufstockung von bislang zehn auf 14 Teams zur Folge hätte. Zudem sollen den zwei besten Teams einer Liga besondere Vorteile eingeräumt werden.

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Nicht nur sollen gemäß eines Modells, von dem die New York Post berichtet, pro Liga künftig sieben Teams die Playoffs erreichen - aktuell sind es fünf -, die jeweiligen Top-Seeds würden ein Freilos in der ersten Runde erhalten.

Das mögliche Modell, das frühestens im Rahmen der Postseason 2022 infrage käme, sieht vor, dass jede Liga wie gehabt drei Division-Sieger hätte sowie dann vier Wildcard-Teams. In der Wildcard-Runde würde dann der jeweilige Top-Seed aussetzen, während die zwei übrigen Division-Sieger sowie das beste Wildcard-Team Heimrecht in Best-of-3-Serien hätten. Der Coup: Die maximal drei Spiele wären alle im Stadion des jeweils höheren Seeds. Dadurch würde dann auch ein sonst üblicher Reisetag entfallen.

Bereits vor Start der Wildcard-Runde würde es eine Live-TV-Sendung am Sonntagabend nach Ende der Regular Season geben, in der die Nummer-2-Seeds sich ihre Gegner aussuchen dürften - zur Auswahl stünden die je drei schlechtesten Wildcard-Teams. Anschließend sucht sich der übrig gebliebene Division-Sieger jeder Liga seinen Gegner aus. Und das beste Wildcard-Team würde dann gegen das übrig gebliebene andere Wildcard-Team spielen.

Nach aktuellem Stand erreichen je fünf Teams die Playoffs - die drei Division-Sieger sowie zwei Wildcard-Teams, die dann in erster Instanz in einem Entscheidungsspiel den finalen Platz in der League Division Series ausspielen. Hier spielt dann der Top-Seed der Liga gegen das Wildcard-Team und die zwei anderen Division-Champs treten gegeneinander in jeweils Best-of-5-Serien an.

MLB: Spieler begegnen Playoff-Reform zurückhaltend

Die Liga verhoffe sich mit dem neuen Format gesteigertes Fan-Interesse und potenzielle lukrativere Medien-Rechte für TV- und Streaming-Anbieter.

Der Vorsitzende der Spielergewerkschaft MLBPA, Tony Clark, sagte zum kolportierten Modell in einem Statement: "Eine Playoff-Erweiterung in einer sensiblen Art und Weise ist eine Diskussion wert, wenn sie in einer sehr viel umfangreicheren Konversation über die Lage unseres Spiels geführt werden würde."

Eine Playoff-Erweiterung müsste von der Liga und der Spielergewerkschaft gemeinsam beschlossen werden. Daher ist anzunehmen, dass dieses Thema teil der Verhandlungen über ein neues Collective Bargaining Agreement sein wird. Der aktuelle Tarifvertrag läuft zum Ende der Saison 2021 aus.

Bei den Spielern selbst jedenfalls stößt der Vorschlag wohl nicht unbedingt auf viel Gegenliebe. Pitcher Trevor Bauer von den Cincinnati Reds etwa nannte den Vorschlag auf Twitter "absurd".

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