MLB

"Tony Plush": Der verrückteste Spieler der MLB

Von SPOX
Typisch Nyjer Morgan: Lässt sich nach dem Spiel auf etwas andere Weise interviewen
© Getty

Noch vier Teams sind im Rennen um die World Series. Auch wenn die New York Yankees und Philadelphia Phillies ausgeschieden sind, bieten die Serien in der American League und National League jede Menge Storylines. Texas Rangers vs. Detroit Tigers - Milwaukee Brewers vs. St. Louis Cardinals. Wer zieht in die World Series ein? Der SPOX-Check.

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American League

Texas Rangers (96-66) - Detroit Tigers (95-67)

Saisonbilanz: 3-6 (2:0, 4:5, 2:3, 7:13, 1:8, 7:3, 5:6, 4:5, 5:2)

Ausgangslage: Die Rangers schalteten in der Divisional Series die Tampa Bay Rays aus und sind damit nur noch einen Schritt davon entfernt, ihre American League Championship erfolgreich zu verteidigen und wieder in die World Series einzuziehen. Texas ist vor allem in der Offense noch stärker als in der letzten Saison, weil man neben Josh Hamilton, Michael Young, Nelson Cruz und Ian Kinsler jetzt auch noch Adrian Beltre und Mike Napoli in seiner Lineup hat.

Beltre schlug in Spiel 4 der ALDS gegen die Rays gleich drei Homeruns und ist damit erst der sechste Spieler in der MLB-Geschichte, der in einem Playoff-Spiel drei Homeruns geschlagen hat. Die Tigers müssen sich vor den Rangers aber nicht verstecken.

Sie haben die Yankees im entscheidenden 5. Spiel im Yankee Stadium aus den Playoffs geworfen und könnten jetzt zum ersten Mal seit 2006 wieder die World Series erreichen. Miguel Cabrera und Victor Martinez bilden ein brandgefährliches Duo in der Mitte der Tigers-Lineup, aber Detroit hat auch weniger bekannte Spieler, die extrem wichtig sein können.

Ramon Santiago oder Don Kelly haben das in der Serie gegen die Yankees eindrucksvoll bewiesen. Nur mit deinen Stars alleine gewinnst du keine World Series. Schlüssel für Detroit: Leadoff-Hitter Austin Jackson muss eine viel bessere Serie spielen als gegen die Yankees.

Players to watch: Mike Napoli vs. Delmon Young. Napoli kam vor der Saison von den Los Angeles Angels nach Texas und hat die Rangers signifikant besser gemacht. Der Catcher hat seit dem 4. Juli den besten Schlagdurchschnitt in der MLB (.378), er kann jederzeit Homeruns schlagen - und er ist einer der besten Two-Strike-Hitter der Liga.

Wie Napoli hat auch Young sein Team besser gemacht. Der Left Fielder kam während der Saison aus Minnesota nach Detroit und hat sich als Glücksgriff herausgestellt. Gegen die Yankees schlug Young in der Serie drei Homeruns.

Prognose: Ganz enge Kiste. Die Tigers haben aber einen kleinen Vorteil in Sachen Starting-Rotation. Ace Justin Verlander, dazu Doug Fister und Max Scherzer - das sieht besser aus als bei den Rangers. Bei Texas haben zwar Colby Lewis, Derek Holland und Matt Harrison in der ALDS überzeugt, aber Ace C.J. Wilson war jetzt schon in seinen letzten vier Playoff-Starts mies...Tigers in 7.

National League

Milwaukee Brewers (96-66) - St. Louis Cardinals (90-72)

Saisonbilanz: 9-9 (0:6, 4:0, 1:3, 8:0, 5:3, 4:3, 6:2, 7:8, 10:5, 5:3, 5:1, 2:5, 1:2, 3:8, 4:8, 4:1, 2:4, 0:2)

Ausgangslage: Die Brewers und Cardinals treffen sich zum ersten Mal seit der World Series im Jahr 1982 in der Postseason, das hätte vor Playoff-Start niemand gedacht. Das hat nichts mit den Brewers zu tun. Dass Milwaukee sich mit seinem Star-One-Two-Punch aus Prince Fielder und Ryan Braun gegen Arizona durchsetzen würde, hatten die meisten Experten erwartet. Aber auf keinen Fall, dass St. Louis den Topfavoriten aus Philadelphia rausschmeißen würde.

Man muss sich das mal vorstellen: Am 25. August lag St. Louis im Wildcard-Rennen 10,5 Spiele hinter den Atlanta Braves. Die Playoffs waren eigentlich Utopie. Doch dann beendeten die Cardinals die Saison mit 23 Siegen in 31 Spielen und profitierten gleichzeitig vom Einbruch der Braves. Ironie des Schicksals: Nur weil Philly Atlanta zum Schluss der Regular Season sweepte, kam St. Louis in die Playoffs. Und konnte jetzt Philly eliminieren.

Und auch in der Serie gegen die Phillies passierten schon wieder kuriose Dinge. In Spiel 4, die Cardinals lagen in der Serie 1-2 in Rückstand, hüpfte plötzlich - nicht zum ersten Mal - ein Eichhörnchen über die Home Plate, als Skip Schumaker am Schlag war. In St. Louis glaubt man auf jeden Fall an die Kraft des "Rally Squirrel", das sogar einen eigenen Twitter-Account hat.

Players to watch: Nyjer Morgan vs. Lance Berkman. Man könnte einen Roman über Nyjer Morgan schreiben. Kurz zusammengefasst kann man sagen: Morgan ist der verrückteste Spieler der MLB. Manche würden vielleicht auch sagen, dass der Typ einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Nur ein Beispiel für Morgans Welt: Er spricht von sich selbst als "Tony Plush". Und trägt bei seiner persönlichen PK nach dem Spiel einfach mal einen Helm. Das Wichtigste ist aber, dass Morgan sportlich von eminenter Bedeutung für die Brewers ist. Er war es, der mit seinem Hit im 10. Inning von Spiel 5 Milwaukee überhaupt erst in die NLCS brachte. Er ist es, der dem Team Feuer gibt.

Lance Berkman ist auf der anderen Seite nach Albert Pujols der zweitwichtigste Mann in der Cardinals-Offense, in der Philly-Serie kam von ihm nach einem Three-Run-Homerun im 1. Inning von Spiel 1 aber praktisch nichts mehr. Berkman muss produktiver sein, wenn St. Louis Milwaukee schlagen will.

Prognose: Auch das ist ein total ausgeglichenes Duell. Bei beiden Starting-Rotations gibt es einige Fragezeichen. Vor allem deshalb, weil die beiden Aces (Gallardo und Carpenter) erst in Spiel 3 das erste Mal zur Verfügung stehen. So wie die Saison für St. Louis gelaufen ist, scheinen die Cardinals irgendwie das Team of Destiny zu sein. Deshalb: Cardinals in 7.

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