Wenn der Ösi spinnt...

Auch die SPOX-Redaktion ist natürlich heiß auf den Beginn der Winterspiele
© getty

Die SPOX-Redakteure verraten, auf welche Wettbewerbe sie sich bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi besonders freuen. Während der eine nur Eishockey schauen will, rastet der andere nur beim Gedanken an die Alpin-Wettbewerbe schon aus. Auch die Snowboard-Artisten und Curler stehen hoch im Kurs. Und der Redaktions-Österreicher träumt von unfassbaren Erfolgen.

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Florian Regelmann

Darauf freue ich mich am meisten: Eishockey. Ich sage es, wie es ist: Auch wenn ich mir jede Sportart reinziehen werde, von mir aus könnte auch alles außer Eishockey abgesagt werden. Mein Winterspiele-Traum wäre, mich zwei Wochen in der Eishockey-Arena einzusperren. Ende. Allein beim Gedanke zurück an das Turnier von Vancouver werde ich unfassbar heiß auf Hockey. Klar, das Finale war der Oberhammer, aber es gab ja vorher schon so viele wahnsinnige Spiele. Als die Kanadier mitten in der Nacht in Deutschland keine 30 Minuten brauchten, um im Viertelfinale den Russen 7 Dinger reinzuhauen. War das legendär! Oder diese überragende Slowaken-Truppe, die erst Schweden ausschaltete und im Halbfinale nach 0:3-Rückstand plötzlich Kanada noch arg ins Zittern brachte. Ich darf keine Minute des olympischen Eishockey-Turniers verpassen. Keine Minute. Mein Goldtipp lautet übrigens: U-S-A. Für mich ganz persönlich ist das Team um Captain Zach Parise und Coach Dan Bylsma das lässigste - den US-Boys würde ich den ersten Olympiasieg seit Lake Placid ganz besonders gönnen.

Thomas Gaber

Darauf freue ich mich am meisten: Ski alpin. Es geht doch um Wintersport, oder? Also. Da kann es nur eins geben: den Sport mit den zwei Brettern unterm Skischuh. Denken wir doch nur mal an das Streif-Spektakel in Kitzbühel, den Slalom-Wahnsinn in Schladming oder an die unfassbaren Dinge, die bei Olympischen Skirennen schon passiert sind: Herminators Jahrhundert-Sturz oder Wasmeiers Doppel-Gold in Lillehammer. Was hatte der Wasi denn damals zuvor gerissen? Plätze zwischen 30 und 50. Und dann wird der Doppel-Olympiasieger. Das wird der Felix übrigens in Sotschi auch! Riesensalom-Gold nach Platz 6 im ersten Lauf, Slalom-Gold mit zweimal Bestzeit. Und ich kann's kaum erwarten, wie sich Svindal, Innerhofer und Co. wieder in die Tiefe stürzen. Ohne Rücksicht auf irgendwas. Hoffentlich nicht auf Schnee, sondern auf blankem Eis. Da trennt sich die Spreu nämlich endgültig vom Weizen. Der österreichische Sänger Wolfgang Ambros hat verdammt recht: Skifahren ist einfach das "Leiwaundste", österreichisch für das "Geilste". Ski alpin - nothing else matters!

Bastian Strobl

Darauf freue ich mich am meisten: Snowboard. Als leidenschaftlicher Skifahrer ja eigentlich ein No-Go - vor allem aus folgendem, vermutlich wohl bekanntem Grund: Sie lümmeln auf den Pisten dieser Welt herum, rutschen den Abhang mehr schlecht als recht herunter und legen dadurch Eisplatten en masse frei. Das ist die eine Seite. Die andere Seite erwachte in mir dank dreier Erfahrungen: Unzählige Stunden "Shaun Palmer's Pro Snowboarder" auf der Playstation 2. Der Film "Art of Flight". Und eine Attitüde, die locker-lässig um die Ecke kommt. Es hat einfach ein gewisses Flair, wenn die Artisten des Schnees in der Halfpipe ihre Tricks a la Cirque du Soleil abliefern - natürlich immer mit übergroßen Kopfhörern auf den Ohren. In Sotschi kommt auch noch ein neues Event dazu: Slopestyle. Was das ist? Stellt euch einfach einen Skatepark im Winter vor. Klingt verrückt - aber so richtig von dieser Welt sind Shaun White und Konsorten ja eh nicht.

Felix Götz

Darauf freue ich mich am meisten: Curling. Curling? Boccia auf Eis mit Wischmopp? Ja, so dachte ich über diese Sportart bis 2007. Dann wurde ich zur Europameisterschaft nach Füssen geschickt - und bin seither zumindest ein kleiner Fan. Eine ausgefeilte Strategie, Körperbeherrschung und Kraft: Die besten Spieler müssen alles mitbringen. Am meisten beeindruckt allerdings das gelebte Fairplay. Der Schiedsrichter wird nur hinzugezogen, wenn es eine besonders knifflige Entscheidung zu treffen gilt. Zudem wird eine Tradition in vielen Fällen auch auf höchster Ebene noch heute gelebt: Der Sieger gibt dem Verlierer nach der Partie einen Drink aus. Wer Curling belächelt, sollte dringend mal selbst spielen. Ich habe es damals in Füssen versucht - und machte mich zum Affen. Beim Wischen lag ich nach wenigen Sekunden wie ein Maikäfer auf dem Rücken, meinen Stein setzte ich anschließend mit einem gefühlvollen Versuch a la Trampeltier am anderen Ende der Bahn in die Bande. Immerhin bescherte mir der desaströse Auftritt einen Drink. Denn zu den Siegern zählte ich definitiv nicht.

Christoph Köckeis

Darauf freue ich mich am meisten: Skispringen. In der Luft zu schweben, der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen - welch Halbwüchsiger träumt nicht davon? Fliegen fasziniert. Skispringen fasziniert. Keine Sportart bei den Olympischen Spielen vereint Athletik und Mut zum Wagnis derart zur Perfektion. Selbst winzigste, mit dem freien Auge kaum erkennbare Fehler, können verheerenden Kettenreaktionen nach sich ziehen. Unlängst verlor Thomas Morgenstern den Kampf gegen die Elemente. In Sotschi feiert der österreichische Super-Adler - sofern es die Verletzungen zulassen - sein wundersames Comeback. Wie Phoenix aus der Asche. Eben wie ein dreifach, pardon, künftig fünffach olympisch vergoldeter Superstar. Auf der Normalschanze und im Teambewerb schlägt er zu. Doch um die Völkerverständigung voranzutreiben, Misstönen in der Redaktion vorzubeugen: Auch die Deutschen greifen mehrmals Edelmetall ab - und zwar Andreas Wellinger, Severin Freund und die Mannschaft.