Groß geißelt russisches Staatsdoping

SID
Schwimm-Ikone Michael Groß hält nichts vom Olympia-Gigantismus
© getty

Schwimm-Ikone Michael Groß hat die russischen Dopingpraktiken angeprangert und die fortschreitende Kommerzialisierung der Olympischen Spiele heftig kritisiert.

Cookie-Einstellungen

Schwimm-Ikone Michael Groß hat die russischen Dopingpraktiken angeprangert und die fortschreitende Kommerzialisierung der Olympischen Spiele heftig kritisiert. "Es ist erschütternd, was Menschen und Staaten um des Erfolges Willen tun. Diese Politisierung seitens der Russen - und nichts anderes ist es, wenn man den Geheimdienst losschickt, um Betrug zu kaschieren - macht mich wütend", schrieb der Olympiasieger von 1984 und 1988 in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".

Die Politisierung der Spiele sowie die starke Kommerzialisierung "verschütten die olympische Idee der Völkerverständigung und des friedlichen Wettstreits", meint Groß: "Um diese Uridee wieder freizulegen, müsste man einige Schritte zurückgehen."

"Gigantismus zu gigantisch geworden"

Der fortschreitende Kommerz ist Groß ein Dorn im Auge. "Der Gigantismus ist gigantischer geworden. Zu gigantisch", schrieb der 52-Jährige. Dass Städte wie München, Oslo und Hamburg die Spiele nicht austragen wollten, müsse "ein Weckruf sein".

"Es waren keine Entscheidungen gegen den Sport, sondern gegen Olympia - so, wie es stattfindet", meint Groß. Es sei generell offen, in welche Richtung sich die olympische Bewegung orientiere: "Diese strategische Frage hat IOC-Chef Thomas Bach noch auf dem Tisch."

Er selbst habe "keine Patentlösung", plädiere aber "für eine neue Nüchternheit. Wir sollten bestimmte Dinge wieder abschaffen, Olympia wieder auf den Kern reduzieren, sodass deutlich wird: Es geht hier um die Verständigung und einen friedlichen Wettstreit." Groß spricht sich für schlankere Spiele aus und fragt: "Braucht man wirklich so viele Disziplinen? Ich finde, wir müssen auch bei den Sportarten Veränderungen zulassen."

Alles zu Olympia 2016

Artikel und Videos zum Thema