Deutsche Turner auf Kurs

SID
Philipp Boy verletzte sich unglücklich am rechten Sprunggelenk
© Getty

Trotz eines bitteren Tags für Vize-Weltmeister Philipp Boy haben die deutschen Turner beim Qualifikations-Wettkampf der Olympischen Spiele ihre ersten Etappen-Ziele erreicht. Das Team zog auf Platz vier ins Finale am Montag ein. Und im Mehrkampf stehen Fabian Hambüchen und Marcel Nguyen im Endkampf.

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Hambüchen, der 2008 in Peking die Bronzemedaille holte, landete in der Qualifikation auf dem dritten Platz, Nguyen wurde Siebter. In den Einzelfinals zum Ende der Turnwettkämpfe hoffen Hambüchen am Reck sowie Nguyen am Barren und überraschend auch mit seiner Bodenkür auf Medaillen.

Der Mehrkampf-Vizeweltmeister Philipp Boy erlebte dagegen eine bittere Qualifikations-Runde: Er verletzte sich beim Sprung zum Auftakt am Fußgelenk, stürzte später vom Reck, holte unter Schmerzen aber wichtige Team-Punkte. Boy erreichte noch Rang 15 im Einzelklassement, die Plätze im auf zwei Turner pro Nation begrenzten Mehrkampf-Finale gehören aber Hambüchen und Nguyen.

USA auf Rang eins

Die ersten drei Plätze gingen an die Teams aus den USA, Russland und England. Deutschland reihte sich überraschend vor den Turn-Supermächten Japan und China ein.

Der frühere Reck-Weltmeister Hambüchen zeigte eine nicht fehlerfreie, aber sehr solide Vorstellung. An seinem Spezialgerät turnte er eine leicht entschärfte Übung, die ihm das Einzelfinale sicherte. Bei einem Ausgangswert von 7,0 Punkten wurde seine Übung mit 15,633 Punkten bewertet.

Nguyen die positive Überraschung

Die positive Überraschung des Abends in der mit 20.000 Zuschauern ausverkauften North Greenwich Arena war Europameister Marcel Nguyen. Er verpatzte zwar wie das gesamte Team außer Hambüchen den Sprung zum Auftakt, glänzte dann aber an seinem Lieblingsgerät Barren und turnte mit Verve und Risiko weiter am oberen Rand der Erwartungen.

Im Endklassement lag Nguyen knapp hinter Hambüchen, der zuletzt die deutsche Meisterschaften noch dominiert hatte. In der Teamwertung steuerten Sebastian Krimmer am Seitpferd und Boden sowie Andreas Toba an den Ringen wertvolle Punkte bei. Der insgesamt überzeugende Krimmer verpasste das Boden-Finale nur knapp.

In den früheren der drei Qualifikationsgruppen zeigten prominente Turner nicht erwartete Schwächen. China, vor vier Jahren in Peking noch hoch überlegen, belegte nur Rang sechs. Japan, das zuvor als einziger Konkurrent um Gold galt, war nur einen Platz besser. Kohei Uchimura, hoher Favorit auf den Mehrkampf-Titel, stürzte vom Reck und hatte weitere Probleme.

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