Olympia, Basketball: DBB-Team gegen Slowenien und Doncic ohne Chance

SID
Wagner und das DBB-Team waren gegen Slowenien ohne Chance.
© getty

Der leise Medaillentraum der deutschen Basketballer ist geplatzt. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Slowenien ist die Zukunft von Bundestrainer Henrik Rödl ungewiss.

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Henrik Rödl verließ die Saitama Super Arena mit einem milden Lächeln. Der Frust und die Enttäuschung über die deutliche Viertelfinal-Pleite gegen übermächtige Slowenen waren schnell verflogen. Und selbst seine ungeklärte Zukunft beim Verband konnte dem Basketball-Bundestrainer die Stimmung nicht verderben.

"Es war ein ganz besonderer Sommer. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Rödl sichtlich bewegt: "Es war unser Sommermärchen, dass wir es zu Olympia geschafft haben. Das Aus nimmt uns nichts weg. Wir sind super stolz, hier dabei gewesen zu sein."

Auch bei Verbandspräsident Ingo Weiss hielt sich der Ärger über das abrupte Ende der leisen Medaillenträume und das 70:94 (37:44) gegen die slowenischen Europameister um NBA-Superstar Luka Doncic in Grenzen. Er sprach angesichts des besten Ergebnisses bei Olympischen Spielen seit 29 Jahren gar von einer "sensationellen Leistung".

Umso mehr verwundert es, dass völlig unklar ist, ob Rödl das deutsche Team auch bei der EuroBasket 2022 im eigenen Land coachen wird. Der Vertrag des 52-Jährigen läuft zum 31. August nach vier Jahren aus, die Entscheidung über eine Verlängerung steht aus.

Basketball: Rödl will "gucken, wie es weitergeht"

"Ich werde jetzt ins Dorf zurückgehen und meine Sachen packen und die nächsten zwei, drei Tage bis zur Abfahrt genießen und dann gucken, wie es weitergeht", sagte Rödl. Man werde sich nach der Rückkehr nach Deutschland wie vereinbart zusammensetzen.

Statt über seine persönliche Zukunft redete Rödl lieber über seine Mannschaft, die sich erst entgegen aller Erwartungen für die Sommerspiele qualifiziert hatte und es in Tokio dann mit beherzten Auftritten bis in die K.o.-Runde schaffte. Das Fehlen von Superstar Dennis Schröder, den NBA-Profis Maxi Kleber und Daniel Theis sowie Paul Zipser (Bayern München) machte die DBB-Auswahl mit Einstellung, Teamgeist und einer über weite Strecken starken Defensive wett.

"Ich glaube, diese Dinge sind richtungsweisend für diese Mannschaft in der Zukunft", sagte Rödl: "Wenn es gelingt, in einer ähnlichen Form zusammenzukommen, und wenn wir auch das viele Talent, das hier gefehlt hat, wieder zusammenbringen können, kann man vielleicht auch nochmal den nächsten Schritt gehen."

1992 in Barcelona hatte die Auswahl mit dem Spieler Rödl Platz sieben geholt, nun sprang am Ende Rang acht heraus. "Ich gehe mit einem guten Gefühl nach Hause, dass sich die ganze Ackerei gelohnt hat. Und dass wir Basketball-Deutschland gut vertreten haben", sagte Forward Danilo Barthel.

Und auch Spielmacher Maodo Lo zog "auf jeden Fall" ein positives Fazit. Das Turnier habe gezeigt, "dass wir uns nicht verstecken müssen und dass wir Basketball spielen können". Man habe sich etabliert "in Europa und weltweit als eine Nation, die ernstzunehmen ist". Rödl sei Dank.