Russland kämpft vor Gericht weiter - Delegation im IOC-Hauptquartier

SID
Russland droht am Abend der AUsschluss von den Olympischen Winterspielen 2018 aufgrund der Enthüllungen zum Staatsdopingskandal
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Russlands Sportminister Pawel Kolobkow hat den Athleten seines Landes wenige Stunden vor der historischen Entscheidung des IOC im Staatsdopingskandal Unterstützung zugesagt.

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Gleichzeitig übte das Regierungsmitglied Kritik am Verfahren des IOC, das am Dienstagabend über einen Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) entscheidet.

"Dies ist in der Tat ein besonderer Fall. Das internationale Sportsystem und die olympische Gesetzgebung haben sich als sehr kompliziert und widersprüchlich erwiesen, da in ähnlichen Fällen völlig unterschiedliche Entscheidungen getroffen werden und es keine gemeinsame Kriterien gibt", sagte Kolobkow am Dienstag laut Nachrichtenagentur Tass.

Der Sportminister signalisierte seinen Athleten Rückendeckung. "Alles, was wir tun können, ist, vor Gericht zu ziehen und die Interessen unserer Leute zu schützen, die wir als Champions betrachten", sagte der Minister. Die Oswald-Kommission des IOC hat bislang 25 russische Sportler, die am Dopingsystem bei den Winterspielen in Sotschi 2014 beteiligt waren, lebenslang für Olympia gesperrt.

Russische Delegation beim IOC vor Ort

Russland ist mit einer eigenen Delegation in Lausanne vor Ort und soll zuerst von der Entscheidung erfahren. Die Exekutivsitzung findet abgeschirmt im Hauptquartier des IOC in Lausanne statt. Am Mittag erhielt die Delegation des Riesenreichs die Chance, ein Statement abzugeben.

IOC-Mitglied Alexander Schukow, Vorsitzender des russischen Nationalen Olympischen Komitees, führte die Delegation an. Außerdem gehören ihr IOC-Ehrenmitglied Witali Smirnow, zuletzt auch Vorsitzender der von Staatschef Wladimir Putin eingesetzten Anti-Doping-Kommission, sowie Jewgenija Medwedewa, die erst 18 Jahre alte zweimalige Eiskunstlauf-Weltmeisterin, an.

IOC-Präsident Thomas Bach wird am Abend (19.30 Uhr) die Entscheidung verkünden. Zuvor präsentiert der frühere Schweizer Bundesrat Samuel Schmid der 14-köpfigen Exekutive die Ergebnisse seiner Kommission. Schmid ging der Frage nach, inwieweit russische Behörden in den Dopingskandal eingebunden waren.

Mehrere Strafen sind denkbar. Zum einen könnte Russland von den Spielen ausgeschlossen werden. Auch ist es möglich, dass Russland bei den Spielen unter neutraler Flagge starten muss und die internationalen Spitzenverbände entscheiden, welche Athleten vom Doping unbelastet sind und antreten dürfen. Eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen US-Dollar ist ebenfalls im Gespräch.

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