IOC: Druck auf Verbände ausgeübt

SID
Marius Vizer war zuvor Präsident des internationalen Judo-Verbands
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SportAccord-Präsident Marius Vizer hat im offenen Streit mit IOC-Präsident Thomas Bach nachgelegt. Der Chef der Vereinigung der 107 internationalen Sport-Verbände warf nach seiner Attacke gegen Bach dem Internationalen Olympischen Komitee vor, Druck auf die Verbände ausgeübt zu haben.

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"Anstatt das zu analysieren, was ich gesagt habe, was korrekt ist und was nicht, setzten sie einige internationale Verbände unter Druck, damit sie reagieren, und zwar aus meiner Sicht in einer Weise, die nicht korrekt ist", sagte Vizer in einem Interview mit dem Nachrichtensender Euronews.

Vizer hatte Bach und dessen Reformagenda 2020 in seiner Eröffnungsrede der SportAccord-Konferenz in Sotschi scharf attackiert. Daraufhin hatten sich zahlreiche Verbände und Institutionen von ihm distanziert. 27 Verbände, unter anderem der Leichtathletik-Weltverband IAAF sowie das Internationale Paralympische Komitee, lassen deshalb ihre SportAccord-Mitgliedschaft ruhen.

IOC: Ein System mit vielen Tentakeln

Vizer selbst rückte nicht von seiner Meinung ab. "Man muss im Sport einen Unterschied machen zwischen Menschen, die für den Sport und die vom Sport leben", sagte er. Für die, die mehr oder weniger ausschließlich vom Sport lebten, sei es sehr attraktiv und sehr interessant, das System zu verteidigen, "lassen Sie uns sagen, das System des IOC, dessen viele Tentakel in viele Richtungen reichen". Die Frage sei sehr einfach, ergänzte Vizer: "Wollen wir die Geschichte bereinigen oder sie decken?"

Er kenne keine Angst, sagte Vizer. "Wir brauchen keine Kardinäle im Sport, keine Päpste. Wir brauchen faire Anführer, die Vorbilder sind."

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