Witt: Befragung "ein wenig absurd"

SID
Katarina Witt setzt sich für eine erneute Olympia-Kampagne ein
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Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt hat die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) kritisiert, ein positives Votum in einer Bürgerbefragung zur Voraussetzung für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 mit Hamburg oder Berlin zu machen.

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"2006 haben wir gezeigt, dass wir unglaublich erfolgreiche Sportfeste feiern können. Allerdings ist es schon ein wenig absurd, dass für eine Weltmeisterschaft im Fußball keine Umfrage nötig ist, aber für Olympische Spiele", sagte Witt in einem durch die Deutsche Sporthilfe veröffentlichten Gespräch: "Sicher, es nutzt nicht, viele Menschen als Gegner zu haben, aber wenn eine Minderheit eine größere Aufmerksamkeit und Durchsetzungskraft bekommt, ist das bedauerlich."

Witt selbst hatte als Kuratoriums-Vorsitzender der Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 fungiert. Bei der Vergabe durch das IOC im Juli 2011 in Durban/Südafrika war München allerdings bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden. Die angestrebte Bewerbung 2022 war an einem negativen Votum der Bürger in den betroffenen Gemeinden gescheitert.

Entsprechend hoch schätzt Witt nun die Hürden für eine erneute Olympia-Kampagne ein. "Es wird nötig sein, ganz viele Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten einzubinden und die Begeisterung eines ganzen Landes zu wecken", sagte die 49-Jährige: "Am Ende ist so eine Bewerbung eine Mannschaftsleistung. Eine Fußballelf wird nicht genügen, es benötigt eine Nationalmannschaft von 80 Millionen. Dem Dirigenten dieses Teams wünsche ich jetzt schon viel Spaß."

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