Die 70. Auflage der traditionellen Vierschanzentournee ist in vollem Gange! Nach den beiden ersten Springen in Deutschland (Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen) wird die Tournee mit den Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar fortgesetzt).
Die deutschen Hoffnungen auf den ersten Gesamtsieg seit 20 Jahren haben nach den beiden Heimspringen einen Dämpfer erhalten. Der als Mitfavorit in die Vierschanzentournee gegangene Karl Geiger hatte in Garmisch-Partenkirchen mit dem Wind zu kämpfen und verspielte als Siebter schon beinahe alle Chancen auf den Gesamtsieg. Vor der dritten Tournee-Station hat Geiger kaum noch Hoffnung, der erste deutsche Gesamtsieger nach Sven Hannawald zu werden. "Wenn alles normal läuft, ist es für mich nicht mehr schaffbar", sagte er: "Da muss schon ein vogelwilder Wettkampf passieren."
Etwas besser sieht es für Markus Eisenbichler aus. Durch den zweiten Platz beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen verbesserte er sich in der Gesamtwertung auf Platz vier, sein Rückstand auf den führenden Japaner Ryoyu Kobayashi beträgt aber auch schon über 20 Punkte.
Kobayashi springt derzeit in einer anderen Liga. Sowohl in Oberstdorf als auch in Garmisch-Partenkirchen war er nicht zuschlagen. Sollte der Japaner seine Form beibehalten, ist er der ganz große Favorit auf den Gesamtsieg - es wäre der zweite in seiner Karriere.
Vierschanzentournee: Das waren die Sieger der letzten Jahre
In den vergangenen fünf Jahren war die Vierschanzentournee fast ausnahmslos in polnischer Hand. Mit Ausnahme der Saison 2018/19 kam der Sieger immer aus dem traditionell starken Skisprungland.
Im vergangenen Jahr gewann Kamil Stock die Vierschanzentournee, im Jahr davor war sein Landsmann Dawid Kubacki der dominierende Springer. Beide sind derzeit außer Form und können bei der 70. Vierschanzentournee nicht mehr in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen.
Unterbrochen wurde sich polnische Siegesserie 2018/19 von Ryoyu Kobayashi. Ihm gelang es damals sogar als dritter Springer den Grand Slam zu schaffen, indem er alle vier Springen gelang. Dieses Kunststück gelang im Jahr zuvor Kamil Stoch, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr souverän verteidigte.
Die Vierschanzentournee 2015/16 war die Tournee von Peter Prevc. Der Slowene gewann drei Springen. Vor Prevc kam der Sieger der Vierschanzentournee sieben Mal in Serie aus Österreich. Gregor Schlierenzauer gewann die Tournee in diesem Zeitraum zwei Mal.
Und wie schnitten die Deutschen in letzten Jahren ab? Eigentlich gar nicht schlecht! Karl Geiger (2020/21), Markus Eisenbichler (2018/19), Andreas Wellinger (2017/18) und Severin Freund (2015/16) wurde jeweils Zweite - für den ganz großen Wurf reichte es aber nicht.
Vierschanzentournee 2021/22: Die Sieger der letzten Jahre im Überblick
Jahr | Sieger | Nation |
2020/21 | Kamil Stoch | Polen |
2019/20 | Dawid Kubacki | Polen |
2018/19 | Ryoyu Kobayashi | Japan |
2017/18 | Kamil Stoch | Polen |
2016/17 | Kamil Stoch | Polen |
2015/16 | Peter Prevc | Slowenien |
2014/15 | Stefan Kraft | Österreich |
2013/14 | Thomas Diethart | Österreich |
2012/13 | Gregor Schlierenzauer | Österreich |
2011/12 | Gregor Schlierenzauer | Österreich |