Bode Miller kritisiert die FIS: "Reglement für die Ausrüstung ist komplett schwachsinnig"

Von SPOX Österreich
Bode Miller übt heftige Kritik am Weltverband FIS.
© GEPA

Bode Miller hat kurz vor den olympischen Spielen in Pyeongchang den Weltskiverband FIS kritisiert. Dem US-Amerikaner sind vor allem die Einschränkungen beim Material ein Dorn im Auge. Zudem hält er wenig von City-Events und erkennt bei Marcel Hirscher weniger Intensität als bei Hermann Maier.

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"Es läuft eine Menge schief", sagte Miller im Interview mit der Kleinen Zeitung. "Das Reglement für die Ausrüstung ist komplett schwachsinnig." Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren schrieb die FIS eine Verbreiterung der Skier vor, um den Sport für die Athleten sicherer zu machen. Seit dieser Saison sind aber wieder schmälere Ski erlaubt.

Eine für Miller komplett unverständliche Entscheidung. "Das hätten wir Athleten ihnen gleich sagen können - wir fahren ja mit dem Material", sagte er. "Wenn einer stürzt und in den Fangzäunen landet, ist es egal, ob der Ski zwei Millimeter schmäler oder der Radius einen Meter länger ist."

Miller fordert stattdessen eine Liberalisierung in der Materialfrage. So könne jeder Sportler die Ausrüstung an seinen Stil anpassen, und es komme zu einer größeren Abwechslung bei den Siegern. Die Schuld für die unnötigen Regularien gibt der 40-Jährige einer österreichischen Skifirma. "Die Ausrüstervereinigung wird vor allem von Atomic dominiert", erklärte Miller. "Sobald andere Marken Rennen gewinnen, sagt Atomic, wir brauchen eine Änderung. Alle anderen Skifirmen können ihr ganzes Material auseinanderhacken, verbrennen und müssen von vorne beginnen."

Bode Miller: "Ich mag City-Events überhaupt nicht"

Auch der Tendenz des Skizirkus, vermehrt auf Parallel-Events in Städten zu setzen, kann Miller nur wenig abkaufen. "Die Idee, den Sport nahe ans Publikum zu bringen, ist gut", sagte der 33-fache Weltcupsieger. Aus Sicht der Athleten seien diese Rennen aber nicht repräsentativ.

Angesprochen auf die Dominanz von Marcel Hirscher und Mikaela Shiffrin erinnert sich Miller an die Zeiten von Hermann Maier zurück. "Er hat elf Super-G hintereinander gewonnen, das war langweilig", sagte er. Die derzeit fehlende Dramatik im Weltcup schiebt Miller einem anderen Problem zu: "Hirscher und Kristoffersen sind weitaus bessere Techniker als ich, aber sie fahren mit weniger Intensität als Maier und ich. Das macht es weniger spannend."

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