Dass seine Sperre vor den Winterspielen in Südkorea (9. bis 25. Februar) doch noch aufgehoben wird, glaubt Pichler nicht. "Ich kämpfe um meinen Namen, aber das ist kompliziert. Die Lage für mich schaut schlecht aus. Ich sehe mich nicht in Pyeongchang", sagte er am Freitag. Es sei "hart, für etwas gesperrt zu werden, wofür man nichts kann. Ich habe nichts gewusst und nichts getan."
Grund für den Olympia-Bann des Ruhpoldingers ist seine frühere Tätigkeit von 2011 bis 2014 als Trainer der vom IOC lebenslang gesperrten Russinnen Olga Saizewa, Olga Wiluchina und Jana Romanowa. Es gebe aber "keinen Beweis, dass Sportler in meiner Amtszeit gedopt waren", sagte Pichler.
Diesbezüglich griff er auch Whistleblower Grigorij Rodtschenkow an, Kronzeuge im russischen Staatsdopingskandal: "Er behauptet, dass ich vom Dopingsystem gewusst haben muss. Das ist Rufmord. Ich möchte wissen, wie er das beweisen kann. Ich möchte Fakten haben."
Pichler wittert abgekartetes Spiel zwischen IOC und Putin
Dass Russland halbwegs glimpflich davon gekommen ist, Sportler und Trainer aber zum Teil hart bestraft wurden, sieht Pichler als Teil eines Deals zwischen dem IOC und dem russischen Staat. Das hätten wohl Russlands Präsident Wladimir Putin und IOC-Präsident Thomas Bach "ausgehandelt", sagte er.
Die zweimalige Olympiasiegerin Saizewa und ihre beiden Staffel-Kolleginnen hatten 2014 bei den Spielen in Sotschi Silber geholt. Die Oswald-Kommission des IOC sperrte sie und mehr als 30 weitere russische Olympia-Teilnehmer von 2014 im Zuge des Manipulations- und Dopingskandals um Gastgeber Russland.
Während Olympia erwartet Pichler trotz seiner Sperre keine Probleme für das schwedische Team: "Das wird sich nicht auswirken. Wir werden genauso weiterarbeiten. Ich werde über Skype den Laden weiter schmeißen."