Bob-Ladies greifen nach Medaillen

SID
Anja Schneiderheinze belegt nach zwei von vier Rennen den zweiten platz
© getty

Von wegen altes Eisen: Deutschlands erfahrenste Bob-Pilotinnen greifen zum Auftakt der Heim-WM in Winterberg gleich nach Edelmetall. Europameisterin Anja Schneiderheinze (36/Erfurt) fuhr vor der Entscheidung am Samstag auf Rang zwei, Cathleen Martini (32/Oberbärenburg) belegt bei ihren zehnten und letzten Weltmeisterschaften nach zwei von vier Läufen den dritten Platz (+0,52 Sekunden).

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"Nach vorne und hinten kann noch viel passieren, wir müssen am Samstag also absichern und angreifen. Wir wollen hier auf jeden Fall auf das Podest", sagte Schneiderheinze.

Die Führung zum Auftakt der Titelkämpfe hatte Top-Favoritin Elana Meyers Taylor (USA) inne, die Olympia-Zweite hatte sich zur Halbzeit bereits 0,39 Sekunden Vorsprung auf Schneiderheinze herausgefahren. Stefanie Szczurek (Oberhof/+0,80) belegt mit Erline Nolte Rang vier, Junioren-Weltmeisterin Miriam Wagner (Riesa/+1,45) und Lisa Buckwitz mussten sich mit dem zehnten Platz begnügen. Olympiasiegerin Kaillie Humphries (Kanada/+1,11) kam auf der Starterbahn im Hochsauerland zunächst nur auf den enttäuschenden achten Platz.

Bundestrainer Christoph Langen war "sehr zufrieden" mit dem Mannschaftsergebnis, ärgerte sich im "ZDF" jedoch über einige Fahrfehler: "Speziell Cathleen hat da Zeit liegen lassen. Aber auch Schneidi hat einige Fehler gemacht." Die angesprochene Schneiderheinze gab zu: "Das war kein guter zweiter Lauf."

Vor allem Martinis Geschichte in Winterberg ist eine besondere, die Weltmeisterin von 2011 war vor der Saison bereits aussortiert worden. Fahrerisch gehörte sie auch da noch zweifelsohne zu den weltbesten Pilotinnen, doch nach dem Olympia-Debakel der deutschen Bobs in Sotschi hatte Martini die strengen internen Startnormen nicht erfüllt.

Martini hatte Startnorm gar nicht erfüllt

Erst nach einer starken deutschen Meisterschaft rückte die Sächsin in den deutschen Kader nach, holte überraschend einen Weltcup-Sieg am Königssee - und steht nun vor dem glänzenden Abschluss ihrer internationalen Karriere vor heimischem Publikum. Ihre Leistung in Winterberg ist zudem besonders hoch zu bewerten, da sie noch immer mit einem schmerzenden Fußgelenk an den Start geht. Beim Weltcup-Finale in Sotschi war Martini vor knapp zwei Wochen umgeknickt.

In zwei weiteren Läufen am Samstag fällt bei den Frauen nun die Entscheidung, bereits am Freitag gehen die Männer im Zweier zu ihren ersten beiden Durchgängen an den Start. Im kleinen Schlitten ruhen die Hoffnungen dabei besonders auf Titelverteidiger Francesco Friedrich aus Oberbärenburg.

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