DSV befürwortet WM-Bewerbung

SID
Wenn es nach Orgeldinger geht, haben die deutschen Biathleten noch Luft nach oben
© getty

Der DSV will Oberhof bei einer möglichen Bewerbung für die Biathlon-Weltmeisterschaften 2020 oder 2021 mit aller Kraft unterstützen. "Ich betrachte das aus der Sicht des Sports. So eine WM muss kommen, ansonsten können wir so viele Maßnahmen ergreifen, wie wir wollen", sagte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger am Samstag in Oberhof.

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Für die Funktionärin liegen die Vorteile einer Bewerbung auf der Hand. Durch diese könnte man in etwa Fördermittel erhalten, "dies es uns erlauben, Sportstätten zu erneuern und diese für die Bedürfnisse der Sportler adäquat herzurichten." Für einen Verband wie den DSV seien dies "ganz wichtige Maßnahmen" und eine WM-Bewerbung daher "absolut richtig."

Orgeldinger sieht bei den deutschen Biathleten trotz der bislang "absolut zufriedenstellenden Ergebnisse" noch Luft nach oben. "Wir haben sehr akribisch daran gearbeitet, dass unsere Konzepte greifen. Dies ist noch nicht in allen Facetten gelungen", sagte Orgeldinger am Samstag am Rande des Weltcups in Oberhof.

"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen"

Die DSV-Athleten hätten zwar "die ein oder andere gute Platzierung" verbucht, das Potenzial im Team sei für Orgeldinger allerdings noch nicht voll ausgeschöpft. "Wir sind noch nicht dort angekommen, wo wir hinwollen", sagte sie.

Während die Männer es im nacholympischen Winter zwar schon auf das Podest geschafft haben, blieb ein Platz unter den ersten drei den Frauen zumindest in Einzelrennen bislang verwehrt. "Ich bin aber davon überzeugt, dass dies bei den Frauen in nicht allzuferner Zeit ebenfalls eintreten wird", sagte Orgeldinger.

"Da haben sie alles richtig gemacht"

Ihre Einschätzung begründete sie vor allem mit dem schon routinierten Auftreten der jungen deutschen Frauen, die mit der Staffel in Hochfilzen zum Sieg gelaufen waren.

"Da haben sie alles richtig gemacht. Dass sie in diesem Alter schon in dieser Professionalität agieren", lobte Orgeldinger, "ist schon aller Ehren wert."

Außerdem will der DSV will die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Wintersportarten weiter vorantreiben. "Wir haben den Ansatz gewählt, dass wir enger zusammenrücken müssen", sagte die Sportdirektorin am Samstag am Rande des Biathlon-Weltcups in Oberhof. "Im Nachwuchs sind daher eher duale Ausbildungen angestrebt."

"Athleten zusammen trainieren"

Als Beispiel nannte Orgeldinger Biathlon und Langlauf, dort liegt der Fokus mittlerweile schon auf einer dualen Ausbildung. "Wir wollen es frühzeitig fördern, dass Biathleten auch eine komplexe Langlaufausbildung bekommen, und auch die Langläufer zum Biathlon switchen könnten", sagte Orgeldinger. Stand jetzt sei dieses Vorhaben "in engem Schulterschluss mit den Disziplinen sehr gut gelungen".

Orgeldinger verriet, dass der DSV bereits ein Projekt etabliert habe, "bei dem das praktiziert wird und bei dem die Athleten zusammen trainieren". Die Erkenntnisse will der DSV abwarten und dann in Ruhe analysieren. "Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass dies der richtige Weg ist", sagte Orgeldinger.

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