Schempp springt aufs Treppchen

SID
Simon Schempp holte beim Weltcup-Auftakt in Östersund den dritten Platz
© Getty

Simon Schempp streckte seine Ski in die Luft und jubelte laut los. Der 23-Jährige aus Uhingen hatte mit seinem dritten Platz beim Weltcup-Auftakt der Biathleten im schwedischen Östersund nicht nur die Ehre der deutschen Skijäger gerettet, sondern auch einen ganz persönlichen Triumph gefeiert.

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Wegen gesundheitlicher Probleme war Schempp frühzeitig im vergangenen Winter aus dem Weltcup ausgestiegen. Nun meldete er sich mit einem Paukenschlag zurück. "Ich habe mich gar nicht so gut gefühlt. Aber ich war dann doch nicht so schlecht unterwegs. Ein Fehler im Schießstand ist nicht so schlecht, das hat super funktioniert. Platz drei, einen besseren Einstand gibt es nicht", sagte Schempp.

Dabei war der Ex-Freund von Staffelweltmeisterin Miriam Gössner auch gar nicht traurig darüber, dass er Platz zwei nur um zwei Zehntelsekunden verpasst hatte. Beim überlegenen Sieg des französischen Verfolgungsweltmeister Martin Fourcade in 53:29,8 Minuten vor dem Tschechen Michal Slesingr (1:54,3 Minuten zurück) hatte Schempp auf der letzten Runde um jeden Meter gekämpft. Die Top Drei leistete sich bei nicht idealen Bedingungen jeweils nur einen Schießfehler.

Fourcade: "Bin sehr glücklich"

"Ich bin sehr glücklich. Ich habe mich auf die letzten beiden Schüsse konzentriert. Ich wusste, wenn ich einen treffe, dann gewinne ich", sagte Sieger Fourcade.

Hinter Schempp klaffte aus deutscher Sicht eine unerwartet große Lücke. Andreas Birnbacher (Schleching/4 Schießfehler) überzeugte zumindest in der Loipe und belegte Rang 28. Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/3) musste sich als 40. auch noch Turin-Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang/3) geschlagen geben, der als 32. ein mäßiges Comeback nach überstandener Sprunggelenksverletzung feierte. Florian Graf (Eppenschlag/4) auf Rang 44 und Daniel Graf (Siegsdorf/3) als 69. verpassten ebenfalls eine gute Platzierung.

Schempp, der sich seinen einzigen Fehler direkt im ersten Liegendschießen leistete, bewies anschließend große Nervenstärke. Vor allem im letzten Stehendanschlag kämpfte sich der Uhinger zu seiner dritten Null und machte damit den Weg frei für den zweiten Podestplatz seiner Karriere. Nur in der Saison 2009/2010 war er mit Platz im Verfolgungsrennen in Oslo besser gewesen.

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