Heynen erfüllt seine letzte Mission

SID
Vital Heynen beendet seine Zeit bei der Nationalmannschaft mit einem Erfolg
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Die deutschen Volleyballer haben die Qualifikation zur EM 2017 in Polen mit einem klaren Sieg beendet. Das Team des scheidenden Bundestrainers Vital Heynen bezwang am Sonntag Gastgeber Spanien in Las Palmas mit 3:1 (25:19, 25:21, 20:25, 25:15) und feierte den sechsten Sieg im sechsten Spiel.

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Die Ferieninsel Gran Canaria lässt Vital Heynen mit einem guten Gefühl hinter sich. Seine letzte Mission ist erfüllt, schöner hätte der Abschied von den deutschen Volleyballern für den Bundestrainer kaum verlaufen können. "Ich bin absolut zufrieden. Wir haben das souverän gemacht", erklärte der Belgier, als das EM-Ticket gelöst war - jetzt warten neue Aufgaben.

Heynen hört nach viereinhalb ereignisreichen Jahren auf. Der 47-Jährige übernimmt in Doppelfunktion das Nationalteam seines Heimatlandes und den deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen. Einen Nachfolger hat der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) noch immer nicht präsentiert, dabei steht die Trennung bereits seit Ende Januar fest.

Heynen holte Bronze bei der WM 2014

Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, einen wie Heynen zu ersetzen. Der einstige Zuspieler war ein Glücksfall für den Verband. Kompetent, charismatisch, unkonventionell, und vor allem überaus erfolgreich. Die Highlights seiner Ära waren der fünfte Platz bei Olympia 2012 und Bronze bei der WM 2014 - es war die erste deutsche Medaille bei Welttitelkämpfen seit 44 Jahren.

Obgleich lange klar war, dass Heynen seinen Stuhl räumt, verlor er den Enthusiasmus nie. "Ihr könnt alle sicher sein, ich gebe noch einmal Vollgas", kündigte er im Januar an und hielt Wort. In der Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in Polen gewannen die DVV-Männer in Podgorica jeweils 3:0 gegen Spanien, die Schweiz und Gastgeber Montenegro und schlossen Teil eins ihrer Aufgabe perfekt ab.

Als es am Samstag beim zweiten Turnier in Las Palmas das nächste 3:0 über die Schweiz gab, war die Aufgabe gelöst. "Das war insgesamt eine sehr starke Qualifikation", zog Heynen schon vor dem 3:1 zum Abschluss am Sonntag gegen Spanien Bilanz. "Wir haben konzentriert gespielt und dominiert. Wir sind zufrieden, haben in den ersten fünf Spielen keinen Satz abgegeben", so Markus Steuerwald.

Heynen verhängte 2015 Schweigegelübde

Der Libero lief am Sonntag zum letzten Mal mit seinen Teamkollegen unter Heynen auf. Wenn der Erfolgscoach geht, bleiben viele Erinnerungen. Unvergesslich ist dabei vor allem die "Höllenwoche", als der Bundestrainer in der Vorbereitung auf die EM 2015 ein Schweigegelübde in den Morgenstunden verhängte, Handys verbot und ein Überlebenstraining im Wald organisierte. Das Ziel: mündige, selbstsichere Spieler.

Klartext gehört zu seiner Persönlichkeit. Das zeigte sich erst wieder während der Sommerspiele in Rio, als er zur Teilnahme der russischen Mannschaft trotz des Dopingskandals klar Stellung bezog. "Der IOC-Präsident ist doch ein Deutscher! Ihr seid doch sonst immer so korrekt und ethisch! Damit komme ich einfach nicht klar", sagte Heynen und kritisierte die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees.

Wer immer auch auf Heynen folgt, er wird es schwer haben. Der Volleyball-Verrückte hinterlässt eine große Lücke, menschlich und sportlich. Ganz aus der Welt ist er nicht. Der eine oder andere Nationalspieler arbeitet in Friedrichshafen auch künftig mit ihm zusammen.

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