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UFC 257, Vorschau: Bringt sich Conor McGregor für einen Titelkampf in Position?

Von Max Schrader
Nach seinem dritten Rücktritt kehrt Conor McGregor erneut in den Octagon zurück.
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Erstmals seit Ausbruch der Pandemie findet ein Kampf wieder vor Zuschauern statt. Rund 2.000 Tickets wurden dafür verkauft.

Die UFC hatte sich zwar lange gegen wenige Zuschauer gewehrt. "Diese Scheiße mache ich nicht mit", tönte UFC-Präsident White noch im Sommer. Zusätzliche Einnahmen bei einem McGregor-Fight wollte sich die UFC dann aber doch nicht entgehen lassen.

Und es wird für die Organisation sogar noch besser: Laut aktuellen Schätzungen zufolge geht die UFC für UFC 257 von 1,5 Millionen verkauften Pay-Per-View-Abos aus. Es wäre der vierthöchste Wert aller Zeiten. Zum Vergleich: Bei McGregor-Khabib verkaufte die UFC 2,4 Millionen PPV-Abos.

Conor McGregor: Was hat der Superstar noch im Tank?

McGregor vs. Poirier gab es bereits schon einmal. Das ersten Aufeinandertreffen mit ihm gewann McGregor durch K.o. in der ersten Runde bei UFC 178 im September 2014. Damals setzte er Poirier immer wieder mit harten Legkicks zu, ehe sich die Deckung öffnete und er so das Finish erzwingen konnte.

In der Zwischenzeit ist natürlich einiges passiert und beide Kämpfer haben sich weiterentwickelt. Auch wenn oft anders dargestellt, ist McGregor ein sehr vielseitiger Kämpfer. Er übt enormen Druck aus, um seinen Rhythmus zu finden und so Möglichkeiten zu eröffnen. Der Ire diktiert mit seinen Finten und Täuschungen meisterhaft die Distanz. Der ehemalige Champion verfügt zudem über ein breites Arsenal an Schlägen und Kicks.

McGregors Waffen werden in erster Linie eingesetzt, um seine Gegner in seine bevorzugte "linke Tötungszone" zu bringen, so umschreiben es die Experten. Anders gesagt: McGregor tastet sich vor, um seiner Linken ein freies Fenster zu verschaffen. Nicht ohne Grund stieg er in den Boxring, um Floyd Mayweather herauszufordern. McGregor ist im stehenden Kampf der Beste in der UFC.

"Er hat den Touch of Death. Wenn er den Gegner mit der Linken trifft, wächst dort kein Gras mehr", erklärt Peter Sobotta im Gespräch mit DAZN und SPOX. "Aber es gehört noch mehr dazu: sein Timing, seine Power und seine Präzision sind Weltklasse." Unschlagbar sei aber auch "The Notorious" nicht. "Seine größte Schwäche ist die Kondition, er lässt von Runde zu Runde nach", analysiert Sobotta. "Er hat jetzt ein Jahr nicht gekämpft und war davor nicht der aktivste Kämpfer. Ein bisschen Ringrost spürt man als Kämpfer, wenn man eine längere Auszeit hatte."

Sein Trainer John Kavanagh dementierte die Gerüchte rund um die schlechte Kondition beim Media Day. Er bezeichnete dies als "falsche Hoffnungen". Die deutsche MMA-Kämpferin Mandy Böhm wird von Kavanagh trainiert. Böhm kämpft aktuell nicht in der UFC, sondern für die Organisation Bellator, die Europa League der MMA sozusagen. Mit DAZN und SPOX sprach sie über die Bedeutung des Coaches: "John in der Ecke zu haben, ist unfassbar. Der Mann ist ein Genie darin, Mixed Martial Arts zusammenzubringen."

McGregor wird unter der Führung Kavanaghs wahrscheinlich ein frühes Finish erzwingen wollen, um gar nicht erst zeigen zu müssen, wie fit er denn eigentlich ist. Daher kündigte er auch einen K.o. innerhalb von 60 Sekunden an. Einen eindeutigen Erfolg wird er aber auch brauchen müssen.

Denn: Khabib Nurmagomedov ließ durchblicken, dass er genau auf das Event schauen werden. Wenn er etwas "Spektakuläres" sehen würde, wäre er anscheinend bereit, ins Octagon zurückzukehren. Somit könnte sich McGregor den langersehnten Wunsch eines Rückkampfes erfüllen. Die UFC würde es auch freuen. Die magische Zahl von 2,4 Millionen würde wohl pulverisiert werden.

Dustin Poirier: Sein Vorteil heißt McGregor

Was für McGregor gilt, zählt natürlich auch für Poirier. Der ehemalige Interims-Champion liegt aktuell in der Rangliste auf Platz 2 und damit sogar zwei Ränge vor McGregor.

Im Vorfeld des Kampfes zog sich der mediale Fokus zu 99 Prozent auf McGregor und was dessen Optionen sein könnten. Khabib? Usman? Rücktritt? Dass er erstmal Poirier besiegen muss, wurde fast vergessen. Poirier gilt als einer der besten Kämpfer aktuell. Nicht umsonst zählt ihn Khabib zu seinen Top-5-Kämpfern, wie er im Interview mit SPOX und DAZN verriet.

Nun bekommt der "Diamond" seine zweite Chance auf einen großen Kampf. Gegen Khabib machte er bei UFC 242 größtenteils eine gute Figur und hatte den Dagestani sogar kurz am Rande einer Niederlage. Nachdem ein Würgegriff nicht die volle Wirkung entfalten konnte, wurde er jedoch müde und musste wenig später aufgeben.

Zuletzt trat Poirier in Erscheinung, als er sich mit Dan Hooker, der im Co-Main-Event auf Michael Chandler trifft, im Juni des vergangenen Jahres einen irren Fight lieferte. Nur knapp wurde dieser nicht zum "Fight of the Year" gewählt. Nun "steht alles auf dem Spiel. Es ist eine große Chance und der nächste Schritt zum nächsten Titelkampf", sagte er gegenüber DAZN und SPOX. "Gegen die Besten der Welt reicht ein kleiner Moment und es ist vorbei."

Damit nicht wieder in der ersten Runde alles vorbei ist, muss Poirier die beste Leistung seiner Karriere abliefern. "Wenn es Poirier schafft, den Kampf in die späteren Runden zu bringen, sehe ich für ihn die realistische Chance, den Kampf zu gewinnen", meint Sobotta.

SPOX-Prognose: McGregor wird ein weiteres frühes Ende erzwingen - spätestens in Runde 2.

Dustin Poirier ist früherer Interims-Champion.
© imago images / ITAR-TASS
Dustin Poirier ist früherer Interims-Champion.

UFC 257: Die Fight Card im Überblick

Ottman Azaitar hätte eigentlich gegen Matt Frevola antreten sollen. Aufgrund eines Verstoßes gegen die Corona-Richtlinien wurde er allerdings von der UFC entlassen.

GewichtsklasseDuell
Main EventLeichtgewichtConor McGregor - Dustin Poirier
LeichtgewichtDan Hooker - Michael Chandler
Fliegengewicht FJessica Eye - Joanne Calderwood
MittelgewichtAndrew Sanchez - Makhmud Maradov
Strohhalmgewicht FMarina Rodriguez - Amanda Ribas
PrelimsLeichtgewichtArman Tsarukyan - Matt Frevola
MittelgewichtBrad Tavares - Antonio Carlos Junior
Bantamgewicht FJulianna Pena - Sara McMann
HalbschwergewichtKhalil Rountree Jr. - Marcin Prachnio
Early PrelimsCatchweight*Nik Lentz - Movsar Evloev
FliegengewichtAmir Albazi - Zhalgas Zhumagulov

*Catchweight bedeutet, dass zwei Kämpfer aus unterschiedlichen Gewichtsklassen aufeinandertreffen. Daher wurde ein freiwilliges Gewichtslimit vereinbart, dass keiner Division entspricht.

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