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UFC 251 auf "Fight Island": Das größte UFC-Event in der Geschichte in der Übersicht

Von Max Schrader
So soll das Octagon der UFC auf Fight Island aussehen.
© UFC

Die UFC hat sich während der Corona-Pause ein ganz besonderes Event überlegt: Drei Titelkämpfe an einem Tag. Dazu mietete sich die UFC sogar eine Insel. SPOX beleuchtet die Kämpfe und erklärt, wo Ihr das Event im TV und Livestream sehen könnt.

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UFC 251 auf Fight Island: Ablauf, Uhrzeit, Datum

UFC 251: Alle Informationen zu den Rahmenbedingungen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag findet in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, UFC 251 statt. Ab 4 Uhr deutscher Zeit (6 Uhr Ortszeit) wird die Main Card des Events starten (der Sportstreamingdienst DAZN wird die Kämpfe der Main Card live übertragen). Doch wieso gerade eine künstliche Insel in den Emiraten?

Schon während des Lockdowns in den USA erkannte die UFC die Möglichkeit, Kämpfe unter den speziellen Bedingungen auszutragen. UFC-Präsident Dana White kündigte bereits im März an, dass er eine Insel in der Hinterhand hätte. Damals scheiterten die Versuche, ein Casino in einem Indianerreservat zu mieten. Dadurch wären die Corona-Vorschriften umgangen worden. Nur durch den Protest der übertragender Sender ESPN und Disney wurde der Versuch abgeblasen.

Also mussten Alternativen her: Im ersten Schritt trug die UFC Kämpfe in einem Hotel in Jacksonville (Florida) aus. Da es dort mit den Corona-Vorschriften schwierig wurde, wich man ins eigene Trainingszentrum in Las Vegas, das UFC Apex, aus. Trainingszentrum ist dabei eine Untertreibung: Das Schmuckstück kostete über eine Milliarde Dollar und dient als Multifunktionsarena.

Ein Problem dabei konnte auch das Apex aber nicht beseitigen. Die zahlreichen europäischen Kämpfer durften weiterhin nicht in die USA einreisen. Nur durch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen White und US-Präsident Donald Trump wurden einige Kämpfer, unter anderem Dan Hooker, ins Land geholt. Nun musste aber eine andere Lösung her.

Daher mietete die UFC in Abu Dhabi zu günstigen Konditionen, eine Holdinggesellschaft aus den VAE kaufte nämlich für mehrere Milliarden die UFC, eine Fläche in Yas Island an. Yas Island dürfte den Sportfans aus der Formel 1 bekannt sein. Dort befindet sich die Rennstrecke und die Ferrari-Welt. Entlang dieser Kulisse finden nun die Kämpfe direkt am Strand statt. In den nächsten drei Wochen werden hier insgesamt vier Veranstaltungen stattfinden, um den europäischen Kämpfern eine Plattform zu geben.

Auf Yas Island werden gewöhnlich Formel-1-Rennen ausgetragen.
© imago images / Arabian Eye
Auf Yas Island werden gewöhnlich Formel-1-Rennen ausgetragen.

UFC 251: So läuft es mit den Coronatests und der Quarantäne

Um das Event in den Vereinigten Arabischen Emiraten austragen zu können, waren strikte Regelungen nötig. Allein vor der Abreise wurden die Teilnehmer mehrfach getestet. Nach der Landung erfolgte ein weiterer Test, danach mussten sich die Kämpfer in eine Quarantäne begeben. Die Insel wurde in mehrere Abschnitte unterteilt, unter anderem in die "Safe Zone". In diesem Bereich dürfen die Personen auch in Restaurants gehen. Insgesamt wurden alle Beteiligten in über sieben Hotels aufgeteilt.

Vor dem Event am Sonntagmorgen müssen die Teilnehmer noch einen weiteren Coronatest absolvieren. Auch nach UFC 251 gibt es einen neuen Test, erst danach wird die Ausreise genehmigt.

"Es wird die geschlossenste Blase sein, die je geschaffen wurde", erklärte UFC-Geschäftsführer Lawrence Epstein gegenüber ESPN. "Es ist eine ziemlich einzigartige Situation, auf einer Insel unglaublich viele Kontrollen durchzuführen."

Für die kommenden vier Wochen sind über 3.500 Coronatests geplant. In den vier Wochen zuvor, wo in Las Vegas die Kämpfe stattfanden, wurden rund 1000 Tests weniger durchgeführt. Insgesamt wurden elf Personen positiv auf das Virus getestet.

UFC-Weltergewichtstitel: Kamaru Usman gegen Jorge Masvidal

UFC 251 - Usman vs. Masvidal: Der Weg zum Titel

Beide kämpfen um den Gürtel im Weltergewicht. Masvidal musste nun 48 Kämpfe (35 Siege, 13 Niederlagen) auf einen Titelkampf warten, die zweitlängste Durststrecke in der UFC-Geschichte hinter Alistair Overeem (56). Seine letzten drei beeindruckenden Siege, darunter der 5-Sekunden-Sieg über Ben Askren, brachten ihm nun endlich die Titelchance. Die UFC listet ihn auf Rang 3 der Division. Übrigens: Masvidals Karriere startete bei McDonalds. Dort wurde er nämlich von einem Trainer entdeckt.

Kamaru Usman, ehemaliger Wrestling-Meister in seiner Highschool-Zeit, ist dagegen seit März 2019 der Champion in der 77-kg-Division, damals besiegte er Tyron Woodley nach einstimmiger Entscheidung. Danach verteidigte er seinen Titel gegen Colby Covington.

Bei einer Medienrunde beim Super Bowl in Miami gerieten die beiden aneinander und mussten mit reichlich Security auseinander gehalten werden.

Kamaru Usman wird gegen Jorge Masvidal kämpfen.
© imago images
Kamaru Usman wird gegen Jorge Masvidal kämpfen.

Usman vs. Masvidal: Wie kam der Kampf zustande?

War das ein Hin und Her, bis der Kampf zwischen den beiden zustande kam. Jorge Masvidal unterschrieb 2019 einen neuen Vertrag über zehn Kämpfe. Nachdem er sich den BMF-Gürtel gegen Nate Diaz sicherte, forderte er daraufhin mehr Geld. Zu viel für die UFC, die ihm daher keinen Titelkampf geben wollte. Gilbert Burns, der erst Ende Mai Tyron Woodley besiegte, bekam schlussendlich die Chance auf den Titel.

Der Brasilianer wurde allerdings in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet und fiel somit aus. Sofort kamen die Gerüchte auf, ob Masvidal einspringen würde. Auch Colby Covington, der zuletzt gegen Usman verloren hatte, warf seinen Ring in den Hut. Die UFC wollte sich letztendlich nicht das Event zerstören lassen, daher ging UFC-Präsident Dana White auf das Lager von Masvidal zu. Am Ende bekam er zwar nicht so viel wie gefordert, die Summe kam aber wohl "sehr, sehr nah" an das Gewünschte heran, wie er danach erklärte.

UFC-Kämpfer werden immer auch nach den erreichten Quoten im Pay-TV, also wie viele Zuschauer nur wegen der Kämpfe einschalteten, bezahlt. Da Masvidal als Fan-Liebling gilt, einigte man sich schließlich auf eine relativ hohe Pay-TV-Quote.

UFC 251 - Usman gegen Masvidal: Darauf kommt es an

Es wird vor allem interessant sein, welcher der beiden Kämpfer am besten mit den Umständen klarkommen wird. Masvidal erklärte bereits, dass er seinen Biorhythmus nicht an die Ortszeit in Abu Dhabi anpassen werde. Er wolle lieber nach der amerikanischen Zeit leben, um nicht mitten in der Nacht aufstehen zu müssen. Masvidal trainierte allerdings die ganze Zeit weiter, einen Fitnessnachteil wird er daher nicht haben.

Usman dagegen monierte, dass er der Verlierer in der Masvidal-Burns-Geschichte sei. Er habe dadurch alles zu verlieren. Durch die kurze Vorbereitung müsse er seinen Gegner neu analysieren. Um sich ideal auf Burns vorzubereiten, wechselte er sogar noch kurzfristig sein Camp und trainierte danach mit UFC-Leichtgewichtskämpfer Justin Gaethje. Nun der erneute Wechsel.

Bei den Buchmachern ist Usman weiterhin der große Favorit. Er dürfte seine Vorteile vor allem am Boden ausspielen, was Masvidal natürlich verhindern muss. Sein Grappling und Wrestling ist allerdings auch unterbewertet. Usman dagegen gilt nicht als der größter Boxer, worin Masvidal wiederum seinen Vorteil sehen dürfte.

  • Prognose: Usman gewinnt durch TKO in der vierten Runde.

UFC-Federgewichtstitel: Alexander Volkanovski gegen Max Holloway

Volkanovski vs. Holloway: So ging der erste Kampf aus

Alexander Volkanovski (21-1) reiste mit einer Serie von 17 Siegen in Folge zum Kampf gegen Federgewichtskönig Max Holloway (25-5) an. Holloway wagte Anfang 2019 den Sprung in die Leichtgewichtsklasse, dort verlor er allerdings gegen Dustin Poirier, behielt aber dennoch seinen Federgewichtstitel. Auf dem Weg zu diesem Titel hatte er unter anderem Jeremy Stephens, zweimal Jose Aldo und Anthony Pettis besiegt.

Am 14. Dezember 2019 war es dann soweit: Volkanovski forderte Holloway heraus. Es wurde eine denkwürdige Schlacht. Ab Sekunde eins nutzte Volkanovski seine Kicks, um Holloway langsam, aber stetig, zu besiegen. Am Ende standen aberwitzige 75 Kicks auf seiner Card. Dies hatte zuvor noch kein männlicher Athlet geschafft.

Diese enorme Anzahl an Kicks bedeuten nicht nur Schmerz ohne Ende für Holloway, sondern auch eine Rhythmusunterbrechung. Holloway konnte nicht mehr wirklich nach vorne gehen und Volkanovski attackieren, da sein Bein schon stark angeschlagen war und er weitere Kicks fürchtete. Volkanovski agierte sehr ruhig und beschränkte sich darauf, dass die Angriffe, die er setzte, auch ihr Ziel erreichten.

Am Ende entschieden alle Richter für Volkanovski: 48-47, 48-47 und ein fragwürdiges 50-45 standen am Ende zu Buche.

Volkanovski vs. Holloway II: Welche Lehren muss Holloway ziehen?

Kicks verhindern, Kicks verhindern und nochmal Kicks verhindern! Dazu muss Holloway wesentlich besser seine Größe ausspielen. Stolze zwölf Zentimeter beträgt hier der Vorteil für den Hawaiianer gegenüber dem Australier.

Holloways Stil war es sonst immer, seine Gegner lange Zeit zu berühren, also einfach anzufassen. Mit Laufe der Zeit wurden seine Angriffe aggressiver und zielstrebiger. So machte er seine Gegner müde und verwundbar.

Holloway muss also nicht nur besser blocken, sondern auch viel besser angreifen. Nur manchmal ging er aggressiv nach vorne, sofort bekam Volkanovski Probleme.

  • Prognose: Volkanovski gewinnt nach einstimmiger Entscheidung.
Alexander Volkanovski kürte sich gegen Max Holloway zum Königs des Federgewichts.
© imago images / ZUMA Press
Alexander Volkanovski kürte sich gegen Max Holloway zum Königs des Federgewichts.

UFC-Batamgewichtstitel: Petr Yan gegen Jose Aldo

Yan vs. Aldo: Wieso kämpfen die beiden gegeneinander?

Es war eine, nun ja, interessante Entscheidung der UFC, die Nummer drei und die Nummer 6 der Bantamgewichtsrangliste um den Titel kämpfen zu lassen. Nach dem Rücktritt von Henry Cejudo war dieser Titel vakant. Vor Petr Yan (14-1), der in der UFC noch ungeschlagen ist, stehen noch Marlon Moraes und Aljamain Sterling.

Nun wird es kurios: Da Moraes im Juni 2019 gegen Cejudo verlor, wollte die UFC ihm nicht den Titelkampf geben. Dafür hatte er aber in seinem letzten Kampf Jose Aldo in dessen Bantamgewichtsdebüt geschlagen, der nun den Titelkampf bekommt. Alijamin Sterling wollte die UFC auch nicht den Titelkampf geben, weil der 2017 gegen Moraes verloren hatte. Daher wurde zunächst Yan ausgewählt. Nun musste aber ein Gegner her. Da die Nummern vier und fünf erst zuletzt kämpften, entschied man sich für Altmeister Aldo, der zuvor bis zur Ankunft von Conor McGregor den Fliegengewichtsgürtel inne hatte. Aldo war allerdings für einen Titelkampf gegen Cejudo eingeplant, der Kampf kam jedoch infolge der Corona-Pandemie und einem fehlenden Visum nicht zustande.

Da das Chaos noch nicht perfekt ist: Der Gewinner aus Yan vs. Aldo wird im kommenden Kampf NICHT gegen Moraes antreten, sondern gegen Sterling. Noch Fragen?

Yan vs. Aldo: Wer macht das Rennen?

Petr Yan zeigte zuletzt starke Vorstellungen, unter anderem gegen Jimmie Rivera und Urijah Faber. Wäre es noch 2016 und der Kampf würde im Fliegengewicht ausgetragen, wäre es sehr zweifelhaft, ob Jose Aldo dem Druck von Yan standhalten könnte. Yan drückt seine Gegner mit dem Rücken gegen den Käfig und greift an, wenn sie diese Position verlassen wollen. So kann er unglaublich viel Gefahr ausstrahlen und seine Gegner zermürben.

Das einzige Mittel dagegen ist die größte Stärke von Aldo: Clinch-Situationen am Käfig. Aldo liebt es, seine Gegner zu klammern und dann großen Schaden zu erzeugen. Wenn Yan es beabsichtigt, seine alte Taktik anzuwenden, ist es gut möglich, dass Aldo den Schlägen ausweichen und seinen Gegner mit Kontern bestrafen kann. Allerdings wird Aldo dies nicht mehr über fünf Runden durchhalten.

  • Prognose: Yan siegt durch TKO in der 4. Runde.
Conor McGregor holte sich damals den Federgewichtstitel von Jose Aldo.
© imago images / Fotoarena
Conor McGregor holte sich damals den Federgewichtstitel von Jose Aldo.

UFC 251: Die Fightcard im Überblick

Diese Fightcard bietet nicht nur drei großartige Titelkämpfe, sondern noch viel mehr. Unter anderem kämpft der Schweizer Volkan Özdemir gegen Jiri Prochazaka. Özdemir hatte 2018 seinen Titelkampf gegen Daniel Cormier, ging da aber ziemlich unter. Danach folgten zwei Niederlagen und nun zwei Siege in Folge.

GewichtsklasseKämpfer/inKämpfer/in
Main CardWeltergewichtKamaru Usman (C)Jorge Masvidal
FedergewichtAlexander Volkanovski (C)Max Holloway
BantamgewichtPetr YanJose Aldo
Strohgewicht (F)Jessica AndradeRose Namajunas
Fliegengewicht (F)Armanda RibasPaige VanZant
PrelimsHalbschwergewichtVolkan ÖzdemirJiri Prochazaka
WeltergewichtElizeu Dos SantosMuslim Salikhov
FedergewichtMakwan AmirkhaniDanny Henry
LeichtgewichtLeonardo SantosRoman Bogatov
Early PrelimsSchwergewichtMarcin TyburaAlexander Romanov
FliegengewichtRaulian PaivaZhalgas Zhumagulov
Bantamgewicht (F)Karol RosaVanessa Melo
BantamgewichtMartin DayDavey Grant
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