Ngyuen wahrt Finalchance

SID
Als einziger der deutschen Kunstturner darf sich Marcel Nguyen noch Hoffnungen auf den WM-Finaleinzug machen
© getty

Magerer WM-Auftakt der deutschen Kunstturner: Nur der ehemalige Barren-Europameister Marcel Nguyen darf sich noch Hoffnungen machen, bei den Weltmeisterschaften in Montreal das Finale an seinem Lieblingsgerät zu erreichen. Der Olympia-Zweite aus Unterhaching nimmt nach dem ersten von vier Qualifikationsdurchgängen einen vielversprechenden dritten Platz ein.

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"Ich bin erstmal zufrieden, dass ich die Übung durchgebracht habe. Das Problem ist, dass hier ziemlich viele Leute sehr gut Barren turnen", sagte Nguyen, aus seinem Gesicht sprach große Erleichterung.

Zum wiederholte Male hingegen versagten Andreas Bretschneider am Reck die Nerven. Bei der nach ihm selbst benannten Höchstschwierigkeit verfehlte der Chemnitzer die Stange und stürzte zu Boden. Enttäuscht verließ der 28-Jährige nach seinem Auftritt das in eine Turnarena verwandelte Olympiastadion von 1976.

Der Sportsoldat, der wegen einer doppelten Schulteroperation ein knappes Jahr pausieren musste, war nach seinem Auftritt auch ziemlich ratlos: "Keine Ahnung, wie das passieren konnte." Derzeit kämpft Bretschneider noch mit Trainingsrückstand, 2018 will der Sachse auch im Mehrkampf wieder angreifen.

Toba ohne Chance auf Finale

Keine Chancen auf die Teilnahme an einem Endkampf hatte erwartungsgemäß der Hannoveraner Andreas Toba. 422 Tage nach seinem Kreuzbandriss bei den Olympischen Spielen kam der "Hero de Janeiro" sowohl am Pauschenpferd als auch an den Ringen nicht über Mittelmaß hinaus.

In Brasilien hatte der 26-Jährige trotz seiner schweren Verletzung noch am Pauschenpferd geturnt und mit dieser Energieleistung der deutschen Riege zum Finaleinzug verholfen. Nach seiner Rückkehr erhielt Toba zahlreiche Ehrungen, unter anderem wurde er mit dem Bambi ausgezeichnet.

Herder mit Sturz beim Abgang

Die Rückkehr auf die internationale Turnbühne hatte sich Toba ein klein wenig anders vorgestellt, wie er unumwunden einräumte. "Ein etwas besseres Comeback hatte ich mir erhofft, am Pferd musste ich enorm kämpfen." Nach seinem Kreuzbandriss musste der Niedersachse insgesamt dreimal operiert werden, daher stand seine WM-Teilnahme lange in Frage.

Nach einer verkorksten Übung am Reck wackelt auch der eingeplante Finalplatz von Philipp Herder im Mehrkampf. Der deutsche Vizemeister aus Berlin lieferte fünf solide Übungen ab, schwächelte aber am Königsgerät. Nach einem Sturz beim Abgang erkannten die Kampfrichter dem 24 Jahre alten Sportsoldaten lediglich enttäuschende 11,866 Zähler zu.

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