Boll und Co. starten erfolgreich

SID
Timo Boll und Co. sind erfolgreich in die EM gestartet
© getty

Die Rekordjagd der deutschen Tischtennis-Asse hat trotz aller Widrigkeiten mit einem Erfolg begonnen. Das Rumpfteam um Rekordchampion Timo Boll besiegte zum Auftakt der EM in Lissabon Österreich mit 3:1 - es war der erste Schritt auf dem Weg zum historischen siebten Titelgewinn nacheinander.

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Zuvor waren die deutschen Damen mit einem 3:0 über Frankreich souverän in ihre Mission Titelverteidigung gestartet.

"Das war ordentlich und hat Spaß gemacht", sagte Boll: "Ich war schnell auf den Beinen, und wenn mein Körper funktioniert, spiele ich meistens gut." Der Leitwolf hatte zwei souveräne Siege zum Erfolg beigesteuert, den dritten Zähler holte der frühere deutsche Meister Steffen Mengel. Die Niederlage im Team des WM-Zweiten kassierte Patrick Franziska gegen die österreichische Nummer eins Robert Gardos.

Rumpftruppe auf sich gestellt

Das Trio des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) ist in der Gruppenphase auf sich allein gestellt. Bundestrainer Jörg Roßkopf hat auch im Duell mit den hochgehandelten Portugiesen keine Möglichkeit zu variieren.

Spitzenspieler Dimitrij Ovtcharov trifft nach seiner Zahn-OP erst am Donnerstag in Lissabon ein. Hinter seiner Verfassung steht ein großes Fragezeichen. "Ich bezweifle, dass Dima ein EM-Spiel bestreitet", sagte Roßkopf, "aber es ist wichtig, dass er als Alternative dabei ist, damit wir im Fall der Fälle nicht mit zwei Spielern antreten müssen." Die etatmäßige Nummer drei Patrick Baum hatte seinen Start nach dem tragischen Unfalltod seines Vaters abgesagt.

Nachnominierungen nicht erlaubt

Nachnominierungen sind nicht gestattet, was den Weltranglistenneunten Boll allerdings kaum stört. "Wir müssen jetzt das Beste daraus machen. Selbst zu zweit kann man Europameister werden", sagte Deutschlands erfolgreichster Spieler der Tischtennis-Geschichte. Boll strotzt derzeit vor Selbstvertrauen, in der Bundesliga ist der 33-Jährige ungeschlagen, gegen Österreich leistete er sich nur im dritten Satz gegen Gardos eine Unaufmerksamkeit, als er eine 8:3-Führung verspielte und seinen einzigen Satz des Tages abgab.

Roßkopf versuchte trotz des gelungenen Auftakts, die Erwartungen zu bremsen. Die Ausfälle hätten "eine andere Konstellation" ergeben, sagte Roßkopf. Er sieht die Portugiesen als "leichten Favoriten" - nicht nur im zweiten Gruppenspiel. "Alle haben das Ziel, Deutschland abzulösen. Unser Ziel ist es dagegen, China zu schlagen", sagte der ehemalige Doppel-Weltmeister: "Daher machen wir uns mehr Gedanken um Olympia 2016 als um diese EM."

DTTB-Damen wollen Non-Plus-Ultra bleiben

Die Ausgangslage bei den Damen ist eine andere, Bundestrainerin Jie Schöpp und ihre fünf Spielerinnen wollen mit aller Macht das Non-Plus-Ultra in Europa bleiben. Nach dem Erfolg über Frankreich sagte Schöpp: "Das Ergebnis ist okay, aber wir haben noch deutlich Steigerungspotenzial - und müssen uns auch steigern."

Die erste Gelegenheit dazu hatte das Team um die gebürtigen Chinesinnen Han Ying und Shan Xiaona bereits am Mittwochabend gegen Österreich.

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