"Ich möchte doch einfach nur mein Leben ohne Schmerzen führen", sagte der US-Open-Sieger von 2009 in einem emotionalen Video in den Sozialen Netzwerken: "Es ist sehr schwierig, 24 Stunden am Tag eine Fassade zu wahren."
Am Sonntag tritt der heute 36 Jahre alte Argentinier in Buenos Aires gegen den Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic an, um sich ein weiteres Mal von den Tennisfans in seinem Heimatland zu verabschieden. Er hoffe darauf, "wenigstens zwei oder drei Stunden ein bisschen Ruhe in meinem Bein" zu haben - "um mein letztes Mal auf einem Tennisplatz zu genießen", sagte del Potro.
Sein letztes Profimatch hatte del Potro im Februar 2022 bestritten, doch körperlich war es schon lange zuvor bergab gegangen. "Seit ich 31 bin, kann ich nicht mehr richtig rennen. Ich kann keine Treppen mehr steigen, gegen keinen Ball mehr treten. Jeden Tag nach dem Aufstehen muss ich sechs bis acht Tabletten nehmen" - zur Behandlung der Schmerzen und der Entzündungen, aber auch gegen Angstzustände, wie del Potro erklärte.
Er habe insgesamt acht Operationen über sich ergehen lassen, führte der Argentinier aus, weil er die Schmerzen in seinen Beinen "nicht mehr ertragen" konnte. Zwischen 2018 und 2019 hatte sich del Potro gleich zweimal innerhalb von acht Monaten die rechte Kniescheibe gebrochen. Zum Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks, das ihm von einigen Ärzten geraten wurde, könne er sich bislang aber nicht durchringen.
In der Hochphase seiner Karriere galt der fast zwei Meter große Hüne als einer der wenigen Spieler, der mit den "Big Three" Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal mithalten konnte. Im US-Open-Finale schlug er 2009 Federer in fünf Sätzen, 2018 war er an gleicher Stelle gegen Djokovic in seinem zweiten Grand-Slam-Endspiel chancenlos.