"Jetzt ist die Frage, wie es weitergeht: Sind da die richtigen Personen im Board der ITF? Verstehen die genügend vom Tennis? Wissen sie, dass sie dem Davis Cup mit diesem System die Seele genommen haben? Da sind sich alle Topspieler einig", sagte Becker weiter: "Ich hoffe, sie haben da einen klaren Moment und entscheiden sich für den Tennissport!"
Die Investmentgruppe Kosmos um Fußballstar Gerard Piqué hatte sich 2018 die Rechte am traditionsreichen Mannschaftswettbewerb für drei Milliarden Dollar und 25 Jahre gesichert und diesen trotz großer Kritik grundlegend reformiert. Im Januar verkündete die ITF dann nach weniger als fünf Jahren Partnerschaft die vorzeitige Trennung. Wie der Davis Cup künftig aussehen soll, ist unklar.
Zuletzt hatte der dreimalige Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka aus der Schweiz mit einem Video, das eine gähnend leere Halle vor dem Duell zwischen den Eidgenossen und Frankreich zeigt, Kritik am Format geübt.
Möglicherweise kann Dietloff von Arnim, Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), künftig größeren Einfluss nehmen: Am 24. September kandidiert er als neuer Präsident des Weltverbands. "Unabhängig vom Ausgang der Wahlen bei der ITF muss da schnellstmöglich das Reglement wieder geändert werden", forderte Becker.
Da die deutsche Mannschaft in diesem Jahr die Qualifikation für die Endrunde verpasst hatte, trifft sie in einem klassischen Auswärtsspiel am Samstag (12.00 Uhr) und Sonntag (10.30 Uhr) im Duell um den Verbleib in der Weltgruppe auf Bosnien-Herzegowina.